der Staat spart an den Sozialleistungen wie nix GutesAERPELSCHLOT, 19.12.2011 14:14
Aha, das hätt ich gern erläutert.
Diese ständige Gewetter gegen den deutschen Sozialstaat geht mir manchmal echt tierisch auf den Senkel, hier gibt's doch nun wirklich für fast jeden was, wenn man nur die Formulare ausfüllt...SHITHEAD, 19.12.2011 14:16
Fragt sich nur, ob man dann davon auch leben kann.
Seit der Einführung von Hartz4 bist du nach einem Jahr aus dem Arbeitslosengeld raus. Das Arbeitslosengeld übrigens wird auch schon niedriger angesetzt als früher (SPAREN). Früher bist du nach einem Jahr - bei manchen auch erst später - in die Arbeitslosenhilfe gefallen. Das war bei nem Normalverdiener deutlich mehr als heute (SPAREN).
Die Rentenberechnungen wurden immer wieder angepasst. Angepasst heißt, daß einerseits die Basis für die Berechnungen runtergesetzt wurde und andererseits die Sätze auch runter gingen (SPAREN). Mein Vater hat vor 7 Jahren nicht ansatzweise die Rente bekommen wie mein Patenonkel vor 25 Jahren und das bei nem höheren Einkommen. Und vom späteren Renteneintrittsalter und den enormen Abzügen (SPAREN), wenn du früher in Rente gehen musst, weil du nicht mehr kannst, haben wir noch gar nicht geredet. Das Bruttosozialprodukt (oder wie das auch immer jetzt heißen mag) steigt ständig, aber die Renten stagnieren oder es gibt alle paar Jahre mal eine kümmerliche Erhöhung, die nicht mal die Inflation ausgleicht.
Weiter gehts im Gesundheitswesen. Hier wird in der Tat weniger gespart, aber es ist bezeichnend, wie gewirtschaftet wird. Früher gabs da den Fifty-Fifty Grundsatz. Eine Hälfte zahlt der Versicherte, die andere sein Arbeitgeber. Da sind wir heute weit von entfernt. Nicht mal mehr der Satz ist gleich. Seit der letzten Reform zahlen die Arbeitgeber einen fixen Satz und Erhöhungen des Gesamtbeitrages trägt alleine der Versicherte. Aber auch vorher schon waren wir von Fifty-Fifty weit entfernt. Das find an mit Rezeptgebühren, ging dann weiter über diverse Zuzahlungen für Medikamente, für Krankenhausaufenthalte etc. und endete in der völlig sinnfreien Praxisgebühr.
Gespart hat hier nicht der Staat, aber auf Kosten der Versicherten sparen hier die Unternehmen, die für einen sicher nicht geringer werdenden Anteil der Erkrankungen selbst verantwortlich sind.
Insgesamt gesehen hast du Recht, wenn du behauptest, daß nicht gespart wird. Wenn gleich dreistellige Beträge zur Rettung maroder Banken/Staaten ausgerufen werden, kann man das schwerlich als sparen bezeichnen. Und in der Summe sieht man ja auch, daß die Verschuldung steigt, was bei gleichzeitiger Steigerung der Einnahmen ja eher nicht auf Sparen hindeutet. Aber im Detail für die einzelnen Bürger, da wo es wichtig ist, nämlich im sozialen Bereich, wird gespart bzw. gekürzt ohne Ende.