Um nochmal das Thema Ladenöffnungszeiten aufzugreifen - gutes Thema und ich ned da, wie immer hald....
Ich bin mit dem, was wir hier in Österreich haben, vollauf zufrieden.
Und ich denke, jeder mit halbwegs vernüftigem Zeitmanagement kriegt seine Einkäufe auch zu diesen Öffnungszeiten gebacken,
wenn nicht, gibts für Kleinigkeiten und Notfälle ja zB die Tanke, die eh rund um die Uhr Lebensmittel offeriert.
Ich finde, man sollte da auch ned alles in einen Topf schmeissen.
Warum gibts an der Tankstelle 24h/7Tage Milch? Naja, die sind ja sowieso da - Benzin braucht der Mensch nunmal rund um die Uhr.
Einen neuen Pullover aber nicht. Genauso wenig wie Schuhe, einen Fernseher oder Kaviar.
Ich denke einfach nicht, dass man um 23h abends noch ein Rundumangebot verlangen braucht. Irgendwann muss auch Schluss sein.
Und wenn ich mir ansehe, wie wenig Menschen teilweise in Shoppingcentren, die eben einen Tag die Woche länger offen haben, zu später Stunde
rumlaufen, dann muss ich sagen, das alles ist nur eine Sache von eben mitmachen bei dem ganzen Trubel. Und das schon auf Kosten der
Mitarbeiter. Klar, in vielen Geschäften gibts dann Aushilfen, Studenten oder geringfügig Beschäftigte, aber mal sorry, nur weil es 21h ist, ist es da
okay, dass ich schlecht bedient werde oder auf Fachkräfte verzichten muss? Ist mir schon passiert.
Und die wirklichen Fachkräfte, die von der Ware Ahnung haben und seit JAHREN in der Branche arbeiten, die hat niemand gefragt, ob sie denn bitte
länger arbeiten wollen.
Kann da nur von meinem Ex und meiner Mutter sprechen, die aufgrund der ach so hippen längeren Öffnungszeiten da blöd zum Handkuss gekommen sind.
Ach ich weiß auch nicht - klar, Argumente GEGEN noch länger oder GEGEN Sonntag offen hab ich auch keine. Aber ich finde, es muss nicht sein.
Es gibt genug Menschen, die zu solchen Zeiten arbeiten müssen - müssen es noch mehr werden? Ich finde das Argument, andere müssen ja auch rund
um die Uhr da sein, ist keines, dass noch mehr offene Zeiten im Handel begründen sollte.....housefrau1981, 05.04.2012 09:05
Es sind die Ausläufer des Kapitalismus, die so rabiat wüten. In Amerika sind schon seit langer Zeit 24/7 - Shops vollkommen normal. Das soll das jetzt auf keinen Fall hier legitimieren. Nur war eine Entwicklung in diese Richtung auf Dauer abzusehen. Benzin braucht der Mensch im Prinzip auch nicht rund um die Uhr, und es gibt nach wie vor eine Menge Tankstellen, die 22:00 Uhr schliessen. Wer der Meinung ist, nachts fahren zu wollen oder es unter Umständen tatsächlich muss, der tankt am Vortag. Und wenn's 'ne lange Strecke wird, macht er sich noch 'n Kanister voll. Sollte funktionieren. Wo ich halt auf die Barrikaden gehe, ist die Tatsache, dass in Bereichen wo nachts tatsächlich ein Arbeiten von Nöten ist, immer mehr Vergünstigungen dort abgebaut werden. Ich kenne 2-3 Leute die an Tankstellen gejobbt haben - da war nix mit Nachtzuschlag, Feiertagszuschlag, oder sonst irgendeinem Zuschlag. Du kommst arbeiten oder du kannst gehen, ganz einfach. Privatkliniken fangen jetzt auch schon mit der Scheisse an. Die friemeln sich da gesetzlich irgendwie an den Bestimmungen vorbei, ändern Arbeitszeiten oder Grundkonzepte komplett ab, nur um nichts bezahlen zu müssen. Da könnt ich Powder To The People, 05.04.2012 09:25
Wenn mein Drache zur Nachtschicht fliegt, bekommt sie ab 20 Uhr kein Geld mehr. Bis 8 Uhr morgens, die ganze Nacht zählt als Bereitschaft. Bei meinem Bruder, Heilerziehungspfleger war es jahrelang noch schlimmer. Der wurde weil er in der Einrichtung gelebt hat auch in seiner Freizeit mit Arbeitsproblematiken belästigt.
Aber in Bezug auf die Ladenöffnung muss man hinzufügen, dass der Einzelhandel dadurch eine Menge Möglichkeiten bietet, die wiederum der ganzen Gesellschaft förderlich ist. Den armen Kassierer gibt es nicht, denn die Arbeitszeit ist fix und hat sich kaum verändert....im Gegenteil: Viele finden die Einteilung in Schichten sehr gut, weil du als Mitarbeiter im Einzelhandel selbst mal Zeit findest morgens Termine wahrzunehmen.Studentische Aushilfen, etc füllen Löcher und somit trägt der Handel dazu bei, dass Studenten Jobs finden, die sich gut mit ihren Verpflichtungen in Einklang bringen lassen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht lohnt es sich leider nicht, denn die Betriebskosten sind meist höher als der Ertrag und deshalb ist nicht von einer amerikanisierung auszugehen. Wirkt eher rückläufig auf mich.