Freitag, 09.08.13 - die Toten Hosen - Berlin, Tempelhof
Support: Broilers, Kraftklub
Beeindruckende Kulisse und verdaaaamt viele Leute. Broilers kannte ich nicht, aber das macht nichts. Wurde gleich wieder vergessen (wobei die schlechte Stimme des Sängers schon im Gedächtnis bleibt. Vielleicht war er erkältet).
Kraftklub haben super Stimmung gemacht. Die Buh-Rufe bei "Ich will nicht nach Berlin" haben sich, da die meisten Leute eh von außerhalb kamen, in Grenzen gehalten. Ich und meine Frau hatten jedenfalls dicke Spaß!
Dann die Hosen. Natürlich wurden jetzt die Möglichkeiten der Videoleinwände und Lichter ausgenutzt. Es ging los mit dem "Ballast" Intro und dann glech rein in die Mucke. Campino war gut drauf, aber bei den Hosen ist alles immer so pathetisch und bedeutungsschwanger....
Für diesen Abend hatte sich die Band offensichtlich viel vorgenommen und so kamen die Beatsteaks für "Should I say or should I go" auf die Bühne, wurde die erste Zugabe auf ´ner Minibühne inmitten der Zuschauer gespielt und der 14-jährige Sohn eines Bandmitglieds durfte auch 2 Songs klimpern. Seitenhiebe auf DIE ÄRZTE blieben nicht aus ("jetzt könnt Ihr bereits heute das Beste von Samstag und Sonntag kompakt hören" mit anschließendem "Schrei nach Liebe").
Schöner Abend, gute Live-Show. Leider kenne ich einfach zu wenig Songs von denen, um immer mitgröhlen zu können.
Samstag, 10.08.13 - DIE ÄRZTE (aus Berlin) - Berlin, Tempelhof
Support: Danko Jones, NOFX
Danko Jones hab ich verpasst. NOFX waren ganz witzig, ich denke aber, dass die auf ´ner ClubTour geiler sind. Da wir unseren Kumpel im Gedränge verloren hatten, waren wir mehr mit Suchen, als mit Zuhören beschäftigt.
Dann DIE ÄRZTE (aus Berlin). Mann, was hatte ich mich darauf gefreut. Ein Heimspiel der besten Band der Welt und ich war dabei!
Kein Vorgelaber, kein Intro, gleich auf die 12! Hit an Hit. Und da zeigt sich, dass DIE ÄRZTE massentauglicher sind. auf deren Songs kann man auch tanzen, wenn man sie gar nicht kennt (wie ich an meiner Frau erkennen konnte). Mitgröhlfaktor meinerseits riesig, ebenso wie mein Grinsen.
Dann ging´s mit Sprüchen weiter und abwechselnd Witze, Hits, Witze, Hits etc.
Und nach einer Weile die Erkenntnis: "Moment mal, das wird kein "wir legen uns für´s heimische Publikum so richtig in´s Zeug", sondern ein "wir spielen ein Konzert wie jedes andere auch nur eben in Berlin".
Klar, war alles souverän und lustig, aber etwas fehlte.
So bleibt die Erkenntnis, dass ich mich tatsächlich lieber an die Hosen erinnere, als an DIE ÄRZTE. Echt Schade!
Geil war´s aber trotzdem und in Berlin bin ich eh immer gerne.
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Entscheidender Satz ist allerdings der hier:
Wobei, möglicherweise wärst du danach deine Frau losgeworden. Der olle Danko bricht schließlich jedes Damenherz.
Danko Jones hab ich verpasst.Amano, 12.08.2013 13:24 #
Wobei, möglicherweise wärst du danach deine Frau losgeworden. Der olle Danko bricht schließlich jedes Damenherz.
Entscheidender Satz ist allerdings der hier:
Danko Jones hab ich verpasst.Amano, 12.08.2013 13:24 #
Wobei, möglicherweise wärst du danach deine Frau losgeworden. Der olle Danko bricht schließlich jedes Damenherz.
Laut eigener Aussage vielleicht. Das halte ich nämlich fürn Gerücht, dieser fiese Kerl
SVFFER - leider verpasst. von andren shows weiss ich jedoch: die beste nachwuchsband deutschlands. unglaublich, wie tight die band schon ist. wenn die kein quatsch bauen, sag ich ihnen ne grosse zukunft voraus
FULL OF HELL - die beste, fetteste band am abend. für mich eine totale überraschung (und für die meisten anwesenden wohl auch). viel noisieger und blackmetalischer als auf den platten, ein unglaublich kaputtes set und das trotz des jungen alters.
CODE ORANGE KIDS - gut, jedoch nicht überragend. im vergleich zur FOH zuvor klang alles etwas dünn. den kids hat es jedoch gut gefalllen. es gab eine menge bewegung im pit, jedoch weit ab von irgendwelchen windmühlen deppen. bei uns weiss man sich zu betragen
CIRCLE TAKES THE SQUARE - die enttäuschung des abends. hatten einen eigenen mischer dabei (der ehemann der sängerin). er hat SEHR viel zeit für den soundcheck gebraucht, anlage DREI mal eingerauscht und einen super sound rausbekommen. leider mit dem ergebnis, dass die band zwar wie auf platte klang, jedoch dem sound völlig die kraft, der bums und der dreck gefehlt haben. es war bei weitem nicht schlecht, jedoch nicht so gut wie es hätte werden können
fazit des abends: super nette bands, musikalisch ebenfalls. organisation hat perfekt geklappt (wir waren sogar früher fertig als erwartet). voll genug war es ebenfalls (auch wenn kaum bielefelder*innen vor ort waren)
FULL OF HELL - die beste, fetteste band am abend. für mich eine totale überraschung (und für die meisten anwesenden wohl auch). viel noisieger und blackmetalischer als auf den platten, ein unglaublich kaputtes set und das trotz des jungen alters.
CODE ORANGE KIDS - gut, jedoch nicht überragend. im vergleich zur FOH zuvor klang alles etwas dünn. den kids hat es jedoch gut gefalllen. es gab eine menge bewegung im pit, jedoch weit ab von irgendwelchen windmühlen deppen. bei uns weiss man sich zu betragen
CIRCLE TAKES THE SQUARE - die enttäuschung des abends. hatten einen eigenen mischer dabei (der ehemann der sängerin). er hat SEHR viel zeit für den soundcheck gebraucht, anlage DREI mal eingerauscht und einen super sound rausbekommen. leider mit dem ergebnis, dass die band zwar wie auf platte klang, jedoch dem sound völlig die kraft, der bums und der dreck gefehlt haben. es war bei weitem nicht schlecht, jedoch nicht so gut wie es hätte werden können
fazit des abends: super nette bands, musikalisch ebenfalls. organisation hat perfekt geklappt (wir waren sogar früher fertig als erwartet). voll genug war es ebenfalls (auch wenn kaum bielefelder*innen vor ort waren)
SVFFER muss ich mir dann wohl mal anhören, wenn hier jemand aus dem Bielefelder Hardcore-Kompetenz-Team so von denen schwärmt. Dass FULL OF HELL richtig auf die Kacke gehauen haben, wundert mich nicht. Habe ich vor einer Weile hier in Hannover gesehen und da war ich ähnlich beeindruckt wie du.
solltest du machen... sie waren schon bei ihrer allerersten show so unglaublich gut, das war unfassbar
Ich war am Wochenende auf dem umsonst- und draußen Open-Air Olgas Rock in Oberhausen.
Ich und ein paar Freunde sind samstags losgezogen u.a. um Snuff, Sondaschule und Steaming Satellites zu sehen.
Letztere haben wir direkt verpasst und dann erstmal von weitem Captain Capa zugehört. Die gehören ja zum Audiolith-Zirkus und wussten durchaus zu gefallen. Schöner Elektropop.
Mit Massendefekt ging's dann weiter, aber diesesmal vorne an der Bühne. Die erinnerten mich mit ihrem Sound an ältere punkigere Jupiter Jones. Die haben ordentlich Stimmung gemacht und vorher kurz ihren Mini-Soundcheck mit Punkrockversionen von "fight for your right to party" + diverser Eurodance-Klassiker bestritten. Das gab schonmal ordentlich Bonuspunkte, haha.
Danach gab's eine Trinkpause mit der wir die Zeit bis Snuff überbrückt haben. Das warten hatte sich voll gelohnt. Meine Fresse geben die Gas auf der Bühne! Der Orgelsound ist genial und fügt sich klasse in den Punkrock von denen ein. Die Farbtupfer der Posaune fande ich auch geil. Dazu gab's ein paar dreckige Sprüche. Hat richtig Spass gemacht. Auftritt des Tages!
Von Sondaschule haben wir dann nur noch die ersten beiden Songs mitbekommen und sind dann gegangen.
Ich und ein paar Freunde sind samstags losgezogen u.a. um Snuff, Sondaschule und Steaming Satellites zu sehen.
Letztere haben wir direkt verpasst und dann erstmal von weitem Captain Capa zugehört. Die gehören ja zum Audiolith-Zirkus und wussten durchaus zu gefallen. Schöner Elektropop.
Mit Massendefekt ging's dann weiter, aber diesesmal vorne an der Bühne. Die erinnerten mich mit ihrem Sound an ältere punkigere Jupiter Jones. Die haben ordentlich Stimmung gemacht und vorher kurz ihren Mini-Soundcheck mit Punkrockversionen von "fight for your right to party" + diverser Eurodance-Klassiker bestritten.
Das gab schonmal ordentlich Bonuspunkte, haha.Danach gab's eine Trinkpause mit der wir die Zeit bis Snuff überbrückt haben. Das warten hatte sich voll gelohnt. Meine Fresse geben die Gas auf der Bühne! Der Orgelsound ist genial und fügt sich klasse in den Punkrock von denen ein. Die Farbtupfer der Posaune fande ich auch geil. Dazu gab's ein paar dreckige Sprüche. Hat richtig Spass gemacht. Auftritt des Tages!
Von Sondaschule haben wir dann nur noch die ersten beiden Songs mitbekommen und sind dann gegangen.
Das gibts immer noch? Ich war da vor ca. 10-12 Jahren mal. Anlass war der Auftritt von Smokeblow. Und ich erinnere mich noch an Urlaub in Polen. Das Gelände ist ja ganz okay, aber was mir damals übelst auf den Zeiger ging, daß man locker ne Viertelstunde auf sein Bier warten musste
Ich und ein paar FreundeTaisumi, 13.08.2013 15:18 #
Tststs. Nicht mehr lange.
Golden Vibes Festival auf dem Formel 1-Kurs in Sepang, 1 Std von Kuala Lumpur. Bekannte westliche Bands waren Ash, Japandroids, Modest Mouse und Smashing Pumpkins.
Ash haben wir leider verpasst. Japandroids hatten leider das Pech zeitgleich zu Modest Mouse (!!!!) zu spielen. So waren vor der kleinen Bühne nur ca 200 Leute, die zuhörten, während sich tausende MM anschauten. Gitarrist Brian King nahm es mit Humor: Das einzige negative, das er zu Malaysia und dem Festival sagen könne, sei, "dass sie zeitgleich zu MM spielen"! Dementsprechend widmete er "The house that heaven built" Modest Mouse
Da MM etwas länger spielten, habe ich dann auch noch einiges von ihnen gesehen. Sehr beeindruckend die Aktion auf der Bühne im Vergleich zu den Droids: Hier tummelten sich zeitgleich immer mindestens 7 Leute, inkl. 2 Drummern. Der Sound war ganz groß und Modest Mouse scheinen in Asien viele Fans zu haben: Es wurden teilweise die Texte mitgesungen.
In der Umbaupause sind wir noch einmal kurz zur kleinen Bühne gegangen, wo die malayische Band They Will Kill Us All (nach den Japandroids!!) spielte. Live hörte sich das ganz nett an, die Studioversionen überzeugen mich nicht so..
Danach stürmten auf einmal alle wild zur Hauptbühne: Die Smashing Pumpkins hatten gerade angefangen.
Unglaublich, die sind hier immer noch riesig!
So eine Stimmung habe ich lange nicht mehr auf einem Konzert gehabt (außer Mudhoney..). Und das alles fast ohne Alkohol (Bier musste in abgetrennten Bereichen getrunken werden, wurde aber auch manchmal rausgeschmuggelt) und sonstige Drogen. Okay, manchmal roch es etwas nach Joint.....
Und die Pumpkins überzeugten mich echt. Ich habe sie vorher 5 Mal in fast Originalbesetzung gesehen (okay, einmal war Melissa auf der Maur dabei), so war ich echt skeptisch. Aber die neuen sind echt klasse. Der junge Drummer steht Jimmy Chamberlin in nichts nach, der 2. Gitarrist durfte sich manchmal richtig austoben oder mit Billy Corgan Gitarrenduelle liefern und die Bassistin hörte man (....).
Sie liefterten in den fast 2 Stunden eine Mischung aus alten Krachern und neuen Liedern, die sich gut einfügten. Größtenteils wurden sie lautstark vom Publikum mitgesungen. Auch Corgan schien sehr beeindruckt.
Tolles Konzert.
Ash haben wir leider verpasst. Japandroids hatten leider das Pech zeitgleich zu Modest Mouse (!!!!) zu spielen. So waren vor der kleinen Bühne nur ca 200 Leute, die zuhörten, während sich tausende MM anschauten. Gitarrist Brian King nahm es mit Humor: Das einzige negative, das er zu Malaysia und dem Festival sagen könne, sei, "dass sie zeitgleich zu MM spielen"! Dementsprechend widmete er "The house that heaven built" Modest Mouse
Da MM etwas länger spielten, habe ich dann auch noch einiges von ihnen gesehen. Sehr beeindruckend die Aktion auf der Bühne im Vergleich zu den Droids: Hier tummelten sich zeitgleich immer mindestens 7 Leute, inkl. 2 Drummern. Der Sound war ganz groß und Modest Mouse scheinen in Asien viele Fans zu haben: Es wurden teilweise die Texte mitgesungen.
In der Umbaupause sind wir noch einmal kurz zur kleinen Bühne gegangen, wo die malayische Band They Will Kill Us All (nach den Japandroids!!) spielte. Live hörte sich das ganz nett an, die Studioversionen überzeugen mich nicht so..
Danach stürmten auf einmal alle wild zur Hauptbühne: Die Smashing Pumpkins hatten gerade angefangen.
Unglaublich, die sind hier immer noch riesig!
So eine Stimmung habe ich lange nicht mehr auf einem Konzert gehabt (außer Mudhoney..). Und das alles fast ohne Alkohol (Bier musste in abgetrennten Bereichen getrunken werden, wurde aber auch manchmal rausgeschmuggelt
) und sonstige Drogen. Okay, manchmal roch es etwas nach Joint.....Und die Pumpkins überzeugten mich echt. Ich habe sie vorher 5 Mal in fast Originalbesetzung gesehen (okay, einmal war Melissa auf der Maur dabei), so war ich echt skeptisch. Aber die neuen sind echt klasse. Der junge Drummer steht Jimmy Chamberlin in nichts nach, der 2. Gitarrist durfte sich manchmal richtig austoben oder mit Billy Corgan Gitarrenduelle liefern und die Bassistin hörte man (....).
Sie liefterten in den fast 2 Stunden eine Mischung aus alten Krachern und neuen Liedern, die sich gut einfügten. Größtenteils wurden sie lautstark vom Publikum mitgesungen. Auch Corgan schien sehr beeindruckt.
Tolles Konzert.
Midsummer Open Air, Halver
Ich habs überlebt.
Die Location war nett. Begelitung noch viel netter. Mein Chef von PiN mit 11jährigem Sohn und zwei total nette 17jährige Mädels, die nur ne Mitfahrgelegenheit gesucht haben. Mit anderen Worten, ich war fast so alt wie drei meiner Mitreisenden zusammen. Krass
Halver ist ein kleiner Ort im westlichen Zipfel des Sauerlands, bei Lüdenscheid, Location war ein kleiner hübscher Park direkt am Rathaus. Drumrum Wohngebiete. Deswegen war auch um 22 Uhr Schluss. Eintritt frei. Alles war super relaxt, Wetter perfekt, nicht zu heiß, aber den ganzen Tag Sonne.
Sound war auch ganz gut. Und es gab fast ohne Unterbrechung Musik. Während die Bands auf der großen Bühne umgebaut haben, haben die Singer/Songwriter direkt daneben in nem kleinen auf der Wiese aufgestellten Pavillon geklampft. Der Bandauswahl entsprechende Hipsterdichte an die 100%. Vollbart, Hornbrille, Röhrenjeans, Jutebeutel, das ganze Programm. Veranstaltet wurde das Ganze vom Midsummer Label, welches mir vorher nicht bekannt war. Dementsprechend war dann auch die Bandauswahl. Alle irgendwie im Posthardcore verortet.
Auszugsweise was zu den Bands:
Leitkegel als Opener fand ich sogar ganz nett. War irgendwie auch so Posthardcore. Ofsi und Co sollten da mal reinhören. Die haben einen richtigen Hit im Programm namens Bauwagenplatzromantik. Hab ich jetzt noch nen Ohrwurm von (Pack die Neurosen ein und geh, du bist hier nicht so gern gesehn). Wollte hinterher die CDr mit dem Stück kaufen, da das aber die letzte war und das Cover verknickt, gabs die andere CDr gleich für umsonst dazu und das für 3 Eumel. Die Jungs sind auch megasympathisch.
Track 5, Bauwagenplatzromantik = Hit
Danach kamen dann rudelweise Bands, die für mich alle irgendwie gleich klangen. Geschrei, alle total hip und so. Ist nix von hängen geblieben. Ebenso die Klampfer auf der kleinen Bühne. Da biste bald bei eingepennt. Schrecklich.
Im Vergleich zu den drei Bands davor (Parachutes, The Tourist, Nora Yeux) waren Love A dann sogar noch verhältnismäßig passabel und auffällig. Zum Glück hat man von den Texten nix verstanden. Richtig Spaß gemacht hats trotzdem nicht.
Dann kam das absolute Highlight des Abends. Und zwar auf der kleinen Bühne: Zinnschauer. Wenn El Cheffe mich nicht dahin gezerrt hätte, wäre ich wohl im Sicherheitsabstand auf der Wiese sitzen geblieben und das Ganze von weitem verfolgt und nicht geschnallt, was da eigentlich passiert ist. Das war wirklich unglaublich intensiv. Sowas hab ich selten mal erlebt. Ein Mann mit Akustikklampfe, eher zierlicher Statur, komplett im Hipsteroutfit, legt los, erst recht süßlich, leicht angejazzt, aber man merkt schon, der meint das ernst, was der da singt und macht nicht künstlich auf betroffen. Zwischendrin haut der auf der Gitarre immer wieder technisch anspruchsvolle Parts raus, daß mir beim Zugucken schon schwindlig wird. Das geht teilweise schon in Richtung Flamenco-Gitarre. Aber passt sich wunderbar in den Sound ein. Auf keinen Fall ist das Muckerzeuch oder sonstwie deplaziert. Dann keift der das erste Mal rum. Typische Posthardcore Stimme. Wo das kleine Männlein nur die Power hernimmt? Der Song nimmt fahrt auf, es wird von Splittern im Gesicht gesungen. Entsprechend dusterer wird der Sound. Von der Seite spricht der zuerst als Tontechniker tätige Begleiter ins Mikro, hinterher keifen beide um die Wette. Daneben steht noch ein Mädel und schreit auch noch rum wie angestochen. Am Ende des Songs hab ich Gänsehaut und das erste Mal beinah Pipi in den Augen.
Beim nächsten Song gibts dann orchestrale Samples dazu. Wirkt teilweise kitschig, aber er löst das durch seine unglaublich intensiver Art immer wieder auf. Dramatik pur. Wieder Gänsehaut und ich muss echt kämpfen.
Dann der magische Moment: irgendwas funktioniert nicht richtig, Stecker von Klampfe kaputt oder so ähnlich. Er versuchts, bricht sofort wieder ab, noch n Song, will dann aufhören, zieht dann den Stecker ganz raus, tritt nach vorne von der "Bühne" runter und spielt völlig unplugged, nicht mal mit Mikro, und alle, die in der Nähe stehen (ca. 30-40 Leute), kommen ganz nah zusammen und zu ihm hin. Der wirkt in dem Moment wie ein Menschenmagnet. Unglaublich.
Ich hab hinterher mit ihm noch kurz geredet und ihm erzählt, daß ich so Singer/Songwriter Kram sonst gar nicht ab kann. Dazu meinte er nur: "Ich auch nicht" Und als ich ihm gesagt hab, daß das wie ne Ein-Mann-Akustik-Posthardcoreband wirkte, sagte er, daß genau das auch beabsichtigt sei.
Wer die Chance hat, den zu sehen, unbedingt anschauen. Gänsehautmomente garantiert!!!
Danach spielten direkt Grace.Will.Fall aus Schweden. Sahen metalmäßiger aus als der Rest, Sound war auch mehr Metal als Hardcore, aber der Sänger hats versaut. Auch wieder das typische Geschrei, was eigentlich alle Bands an dem Tag hatten, nur daß es hier sowas von gar nicht passte. Wenn der Typ ein richtig tiefes Growlen rausgelassen hätte, dann wärs geil gewesen, so wars nur nervig.
City Light Thieves waren dann die Band, die wohl am meisten Postrock machten, aber immer noch mit viel Hardcore dabei. Sound war fantastisch, aber wieder mal die Stimme... ich kanns einfach nicht ab. Aber insgesamt wars dann doch nach Zinnschauer der beste Auftritt. Für umme würd ich die nochmal schauen.
Heisskalt haben wohl einen Hit. Der klingt wie Kraftklub. Der Rest ist schon weniger poppig und deutlich mehr Posthardcore. Hat mich aber gelangweilt und ich war dann froh, daß kurz nach 22 Uhr auch wirklich Schluss war. Ein Highlight, zwei ganz passable Bands, der Rest war nix. Das war echt anstrengend, aber es war okay. Muss man mal mitgemacht haben.
Skurrilste Erfahrung des Tages: ein älterer, völlig kaputter Typ ohne Zähne im Maul, wo wir uns einig waren, der wohnt da in dem Park, kommt im Seemannsgang mit mehreren Bierpullen an der Hand Richtung Bühne, will rechts dran vorbei, wo aber der Backstage-Bereich war. Sah so aus, als ob er da gewohnheitsmäßig her geht. Er wird dann wieder heraus gebeten und soll andersrum um die Bühne. Geht dann die Stufen vor der Bühne entlang und genau in der Mitte guckt er ins Publikum und setzt demonstrativ die Pulle an. Fehlte eigentlich nur noch der Stinkefinger. Skurril war, daß die jungen Leute die Alten im Zaum halten müssen. Früher war das genau andersrum. Was ist nur mit der Jugend heute los?
Kannste auch keine Revolution mehr mit veranstalten.
Ich habs überlebt.
Die Location war nett. Begelitung noch viel netter. Mein Chef von PiN mit 11jährigem Sohn und zwei total nette 17jährige Mädels, die nur ne Mitfahrgelegenheit gesucht haben. Mit anderen Worten, ich war fast so alt wie drei meiner Mitreisenden zusammen. Krass
Halver ist ein kleiner Ort im westlichen Zipfel des Sauerlands, bei Lüdenscheid, Location war ein kleiner hübscher Park direkt am Rathaus. Drumrum Wohngebiete. Deswegen war auch um 22 Uhr Schluss. Eintritt frei. Alles war super relaxt, Wetter perfekt, nicht zu heiß, aber den ganzen Tag Sonne.
Sound war auch ganz gut. Und es gab fast ohne Unterbrechung Musik. Während die Bands auf der großen Bühne umgebaut haben, haben die Singer/Songwriter direkt daneben in nem kleinen auf der Wiese aufgestellten Pavillon geklampft. Der Bandauswahl entsprechende Hipsterdichte an die 100%. Vollbart, Hornbrille, Röhrenjeans, Jutebeutel, das ganze Programm. Veranstaltet wurde das Ganze vom Midsummer Label, welches mir vorher nicht bekannt war. Dementsprechend war dann auch die Bandauswahl. Alle irgendwie im Posthardcore verortet.
Auszugsweise was zu den Bands:
Leitkegel als Opener fand ich sogar ganz nett. War irgendwie auch so Posthardcore. Ofsi und Co sollten da mal reinhören. Die haben einen richtigen Hit im Programm namens Bauwagenplatzromantik. Hab ich jetzt noch nen Ohrwurm von (Pack die Neurosen ein und geh, du bist hier nicht so gern gesehn). Wollte hinterher die CDr mit dem Stück kaufen, da das aber die letzte war und das Cover verknickt, gabs die andere CDr gleich für umsonst dazu und das für 3 Eumel. Die Jungs sind auch megasympathisch.
Track 5, Bauwagenplatzromantik = Hit
Danach kamen dann rudelweise Bands, die für mich alle irgendwie gleich klangen. Geschrei, alle total hip und so. Ist nix von hängen geblieben. Ebenso die Klampfer auf der kleinen Bühne. Da biste bald bei eingepennt. Schrecklich.
Im Vergleich zu den drei Bands davor (Parachutes, The Tourist, Nora Yeux) waren Love A dann sogar noch verhältnismäßig passabel und auffällig. Zum Glück hat man von den Texten nix verstanden. Richtig Spaß gemacht hats trotzdem nicht.
Dann kam das absolute Highlight des Abends. Und zwar auf der kleinen Bühne: Zinnschauer. Wenn El Cheffe mich nicht dahin gezerrt hätte, wäre ich wohl im Sicherheitsabstand auf der Wiese sitzen geblieben und das Ganze von weitem verfolgt und nicht geschnallt, was da eigentlich passiert ist. Das war wirklich unglaublich intensiv. Sowas hab ich selten mal erlebt. Ein Mann mit Akustikklampfe, eher zierlicher Statur, komplett im Hipsteroutfit, legt los, erst recht süßlich, leicht angejazzt, aber man merkt schon, der meint das ernst, was der da singt und macht nicht künstlich auf betroffen. Zwischendrin haut der auf der Gitarre immer wieder technisch anspruchsvolle Parts raus, daß mir beim Zugucken schon schwindlig wird. Das geht teilweise schon in Richtung Flamenco-Gitarre. Aber passt sich wunderbar in den Sound ein. Auf keinen Fall ist das Muckerzeuch oder sonstwie deplaziert. Dann keift der das erste Mal rum. Typische Posthardcore Stimme. Wo das kleine Männlein nur die Power hernimmt? Der Song nimmt fahrt auf, es wird von Splittern im Gesicht gesungen. Entsprechend dusterer wird der Sound. Von der Seite spricht der zuerst als Tontechniker tätige Begleiter ins Mikro, hinterher keifen beide um die Wette. Daneben steht noch ein Mädel und schreit auch noch rum wie angestochen. Am Ende des Songs hab ich Gänsehaut und das erste Mal beinah Pipi in den Augen.
Beim nächsten Song gibts dann orchestrale Samples dazu. Wirkt teilweise kitschig, aber er löst das durch seine unglaublich intensiver Art immer wieder auf. Dramatik pur. Wieder Gänsehaut und ich muss echt kämpfen.
Dann der magische Moment: irgendwas funktioniert nicht richtig, Stecker von Klampfe kaputt oder so ähnlich. Er versuchts, bricht sofort wieder ab, noch n Song, will dann aufhören, zieht dann den Stecker ganz raus, tritt nach vorne von der "Bühne" runter und spielt völlig unplugged, nicht mal mit Mikro, und alle, die in der Nähe stehen (ca. 30-40 Leute), kommen ganz nah zusammen und zu ihm hin. Der wirkt in dem Moment wie ein Menschenmagnet. Unglaublich.
Ich hab hinterher mit ihm noch kurz geredet und ihm erzählt, daß ich so Singer/Songwriter Kram sonst gar nicht ab kann. Dazu meinte er nur: "Ich auch nicht"
Und als ich ihm gesagt hab, daß das wie ne Ein-Mann-Akustik-Posthardcoreband wirkte, sagte er, daß genau das auch beabsichtigt sei. Wer die Chance hat, den zu sehen, unbedingt anschauen. Gänsehautmomente garantiert!!!
Danach spielten direkt Grace.Will.Fall aus Schweden. Sahen metalmäßiger aus als der Rest, Sound war auch mehr Metal als Hardcore, aber der Sänger hats versaut. Auch wieder das typische Geschrei, was eigentlich alle Bands an dem Tag hatten, nur daß es hier sowas von gar nicht passte. Wenn der Typ ein richtig tiefes Growlen rausgelassen hätte, dann wärs geil gewesen, so wars nur nervig.
City Light Thieves waren dann die Band, die wohl am meisten Postrock machten, aber immer noch mit viel Hardcore dabei. Sound war fantastisch, aber wieder mal die Stimme... ich kanns einfach nicht ab. Aber insgesamt wars dann doch nach Zinnschauer der beste Auftritt. Für umme würd ich die nochmal schauen.
Heisskalt haben wohl einen Hit. Der klingt wie Kraftklub. Der Rest ist schon weniger poppig und deutlich mehr Posthardcore. Hat mich aber gelangweilt und ich war dann froh, daß kurz nach 22 Uhr auch wirklich Schluss war. Ein Highlight, zwei ganz passable Bands, der Rest war nix. Das war echt anstrengend, aber es war okay. Muss man mal mitgemacht haben.
Skurrilste Erfahrung des Tages: ein älterer, völlig kaputter Typ ohne Zähne im Maul, wo wir uns einig waren, der wohnt da in dem Park, kommt im Seemannsgang mit mehreren Bierpullen an der Hand Richtung Bühne, will rechts dran vorbei, wo aber der Backstage-Bereich war. Sah so aus, als ob er da gewohnheitsmäßig her geht. Er wird dann wieder heraus gebeten und soll andersrum um die Bühne. Geht dann die Stufen vor der Bühne entlang und genau in der Mitte guckt er ins Publikum und setzt demonstrativ die Pulle an. Fehlte eigentlich nur noch der Stinkefinger. Skurril war, daß die jungen Leute die Alten im Zaum halten müssen. Früher war das genau andersrum. Was ist nur mit der Jugend heute los?
Kannste auch keine Revolution mehr mit veranstalten. Zuletzt geändert von AERPELSCHLOT
Leitkegel als Opener fand ich sogar ganz nett. War irgendwie auch so Posthardcore. Ofsi und Co sollten da mal reinhören. Die haben einen richtigen Hit im Programm namens Bauwagenromantik.AERPELSCHLOT, 18.08.2013 08:53 #
Kümmere ich mich später drum, mein Kopf ist gerade noch nicht musikaufnahmefähig. Bin leider zu früh aus dem Bett gefallen, das war so nicht geplant
Leitkegel als Opener fand ich sogar ganz nett. War irgendwie auch so Posthardcore. Ofsi und Co sollten da mal reinhören. Die haben einen richtigen Hit im Programm namens Bauwagenromantik.AERPELSCHLOT, 18.08.2013 08:53 #
Kümmere ich mich später drum, mein Kopf ist gerade noch nicht musikaufnahmefähig. Bin leider zu früh aus dem Bett gefallen, das war so nicht geplant
Bin gespannt, wie du die findest.
Ohne es mir jetzt anhören zu können, deine Schwärmerei für Zinnschauer macht mich jetzt verdammt neugierig.
So soll das sein. Ich bin jetzt echt Fan. 
Klingt wie Hirsch Effekt als Akustikversion. Geht in Ordnung.
Ich find's auch in Ordnung. Der Hirsch-Effekt-Vergleich zieht zu 100%. Hat aber wieder genau die Art deutsche Texte, die mir sauer aufstösst. Zu gekünstelt. Auf Englisch kann ich das ab. "Der Klang deiner Lippen" - gibt's nicht!
Aber ich empfehl's mal 'nem Kumpel, der da tierisch drauf abgeht.
Aber ich empfehl's mal 'nem Kumpel, der da tierisch drauf abgeht.
Kommt wohl auch nicht von ungefähr, dass die beiden schon 'ne Split auf Kapitän Platte veröffentlicht haben.Taisumi, 18.08.2013 11:14 #
... und auch gerne mal zusammen live spielen. Das Stück aus dem Video ist übrigens von der Split.
Ich find's grauenvoll.