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krümel im butter - dinge die nerven

AERPELSCHLOT
Mir wärs wurscht, ob sich mir der Streik erschließt oder nicht. Für so nen richtigen Streik muss ja auch abgestimmt werden und wenn halt die Mehrheit dafür ist, dann muss man da halt mitmachen. Das ist auch so ein Solidaritätsdingen. Sowas gibts eh viel zu selten in unserer Gesellschaft, daß Leute füreinander eintreten. Das find ich super und hat meine vollste Unterstützung.
Fahrenheit
OK, vermutlich ist das das entscheidende... Ihr habt regelmäßige Abschlüsse, bei uns kann man prinzipiell über fast alles im Einzelfall reden... Ich kenne halt nicht die Situation allein nichts an meiner Situation bewirken zu können. Und ich habe noch nie mehr als 2 Instanzen gehen müssen bevor sich dann jemand um mein Anliegen gekümmert hat.
AERPELSCHLOT
Der IGM-Chef vertritt im aktuellen Spiegel auch die Meinung, dass das GDL-Gebahren insgesamt dem Ansehen von Gewerkschaften eher schädlich sein dürfte. Von der öffentlichen Meinung mal abgesehen, forcieren sie womöglich damit auch ihre eigene Abschaffung durch führerlose Loks. Aber hey, immerhin hat Weselsky vorher noch n paar schöne Schlachten geschlagen.SHITHEAD, 06.11.2014 08:34 #

Ob mit oder ohne Streik, die führerlosen Loks werden so oder so kommen. Je größer die Machtposition der Gewerkschaft ist, desto besser kann man sich aber dagegen wehren.

Daß die IGM eher negativ eingestellt ist, mag auch daran liegen, daß sie im DGB organisiert ist, ebenso wie die EGV und nicht wie die GDL im DBB.

Übrigens, nach dem von mir geposteten Zeit-Artikel ziehen jetzt auch Spiegel und Neues Deutschland mit Artikeln nach, die diesen Streik positiv bewerten. Sehr schön :bigsmile:
Olsen
Dabei ist es doch nicht einmal diskussionswürdig, dass tattoos so in Ordnung sind wie Bohrlöcher. Eigentlich ohrlöcher, aber ich mag die autokorrektur. Es geht den Arbeitgeber nix an, welche farbe meine haut wo hat.Fahrenheit, 06.11.2014 12:48 #


Würdest du denn wenigstens zustimmen, dass es darauf ankommt, in welcher Position man arbeitet? Nehmen wir eine Bank oder ein Nobelhotel. Da würden Tattoos bei den sichtbaren Mitarbeitern bei vielen Leuten für Irritationen sorgen. Ich kann das schon nachvollziehen.
AERPELSCHLOT
OK, vermutlich ist das das entscheidende... Ihr habt regelmäßige Abschlüsse, bei uns kann man prinzipiell über fast alles im Einzelfall reden... Ich kenne halt nicht die Situation allein nichts an meiner Situation bewirken zu können. Und ich habe noch nie mehr als 2 Instanzen gehen müssen bevor sich dann jemand um mein Anliegen gekümmert hat.Fahrenheit, 06.11.2014 13:28 #


Das war hypothetisch. Ich war bisher noch nicht in ner Gewerkschaft, weil ich auch noch nie in ner Branche oder nem Unternehmen war, in dem das überhaupt was gebracht hätte. Würde ich aber morgen zB bei der Telekom angestellt werden, so schnell könnten die gar nicht gucken, wie ich da ne Beitrittserklärung unterschrieben hätte.
Crackerman
Jetzt schreib ich doch mal was zu Politik...denn was Du grad ablässt ist tendenziös, wie es schlimmer kaum geht. Gewerkschaft = immer im Recht, weil auf der Seite der ausgenutzten Arbeiterschaft. Arbeitgeber = geldgierige Sklavenhalter.Crackerman, 06.11.2014 01:36 #


Das steht genau wo? Ich habe bewusst von Wirtschaftsverbänden gesprochen. Natürlich sind da Arbeitgeber organisiert, aber eben nicht alle. Und natürlich haben diese Verbände nur ein Ziel, das Optimum für ihre Unternehmen rauszuholen. Ich streite ja gar nicht ab, daß es auch vernünftige und verantwortungsbewusste Arbeitgeber gibt, aber die wird man eher selten aktiv in den Wirtschaftsverbänden finden.
Genausowenig ist die Gewerkschaft immer im Recht. Sie ist es in dem speziellen Falle und zwar sogar von Grundgesetz gedeckt. Grundsätzlich gilt aber, was Bert Brecht mal aufgeschrieben hat:
„Reicher Mann und armer Mann standen da und sah n sich an. Da sagt der Arme bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“AERPELSCHLOT, 06.11.2014 03:59 #

Das steht genau nirgends, obwohl Du doch sonst für griffige, plakative Formulierungen zu haben bist. Allerdings springt einem (oder zumindest mir) die Verteilung Deiner Sympathien aus jeder Zeile direkt ins Gesicht. Wenn Du so wie im weiteren Text differenzierst, ist das für mich ok, auch wenn ich anderer Meinung bin. Ist eben so.
Brecht zu zitieren ist meist eine gute, launige Sache. Ein unparteiischer Souffleur in diesen Dingen ist er aber wohl eher nicht. Wie wär's mal mit den Gebrüdern Grimm: Vom Fischer und seiner Frau.
Crackerman
Ich glaube, viele Leute sind insofern vom Streik genervt, als das sie es in ihrem eigenen Beruf gar nicht können. In einem Krankenhaus kann nicht einfach gestreikt werden, da gehen dann fix Menschen Hops oder liegen tagelang in der eigenen Kacke. In Kleinbetrieben bedeutet jede Aufmüpfigkeit problemlos sofortige Kündigung oder anstehendes Mobbing/Bossing (was dann langfristig zur Kündigung führt). Und in Produktionsstätten ist man mit einem Fingerschnipp beim kleinsten Laut durch eine billigere Arbeitskraft ersetzt. Solche Leute haben keinen Hebel und müssen vielleicht auch noch über die Bahn zu ihrem Job. Das soll jetzt nicht heissen, dass "die von der Bahn sich mal nicht so anstellen sollen" (ich finde jede Form von gewerkschaftlichem Gegenhalt begrüssenswert), sondern nur ein bisschen die Empörung vieler erklären. Zumal man als Bahnarbeiter (Angestellter der deutschen Bahn, NICHT Hilfskraft) noch verhältnismässig gutes Geld verdient.Powder To The People, 05.11.2014 13:40 #

What the fucking fuck...wie kommst Du darauf? In dieser Allgemeingültigkeit? Es kommt doch auch keiner drauf zu sagen, alle Arbeitnehmer bedienen sich am Firmeneigentum, machen Montags blau und lassen sich drei Wochen krankschreiben um schwarz zu arbeiten. Nur weil das einige ganz wenige so machen. Fändest Du es so unglaublich, wenn ich behaupte, daß GERADE in Kleinbetrieben die Chefs ganz überwiegend der Meinung sind, daß sie gute Leute haben die solidarisch mit dem Betrieb sind und die ihren ganz entscheidenden Beitrag leisten, daß es dem Betrieb gut geht? Und daß diesen Chefs deshalb das Wohl und die Meinung ihrer Angestellten wichtiger als Gewinnmaximierung ist? Fändest Du das so unglaublich?Crackerman, 06.11.2014 01:49 #

Ok ein bisschen zu allgemeingültig formuliert, keine Frage. Dennoch gilt ja bei Betrieben unter 10 Mitarbeitern nach wie vor das gesonderte Kündigungsrecht. Und in Hinsicht auf meinen Beruf (das hier jeder bei Kritik an seinem Beruf reagiert ist ja nicht unbekannt:wink:) kann ich dir sagen: von ca. 90% aller Patienten die ich betreue/betreut habe, die in Kleinbetrieben mit solch geringer Mitarbeiterzahl tätig sind/waren, habe ich den Satz gehört "der kündigt mich sofort, wenn ich was sage" oder "ich bin schon wegen Krankheit gekündigt worden". Natürlich ist das nicht bei allen Chefs so - das aber sehr wohl die Möglichkeit besteht und das Arbeitnehmern auch bewusst ist, ist kein Geheimnis.Powder To The People, 06.11.2014 09:13 #

Na klar, die gibts auch. Ich bezog mich vor allem auf kleine (Handwerks)betriebe, in denen der Eigentümer meistens noch mitarbeitet, also quasi Kollege ist. Und von denen gibt es noch und zum Glück zigtausende bei uns. Es ist hoffentlich klar geworden (auch @ Jürgen), daß ich nicht den Hauch einer Sympathie für Vorstände und Manager habe, die das 100fache Gehalt wie die Arbeiter abgreifen und als Gegenleistung Lohnverzicht von denen fordern.
Crackerman
Mir wärs wurscht, ob sich mir der Streik erschließt oder nicht. Für so nen richtigen Streik muss ja auch abgestimmt werden und wenn halt die Mehrheit dafür ist, dann muss man da halt mitmachen. Das ist auch so ein Solidaritätsdingen. Sowas gibts eh viel zu selten in unserer Gesellschaft, daß Leute füreinander eintreten. Das find ich super und hat meine vollste Unterstützung.AERPELSCHLOT, 06.11.2014 13:26 #

Somit ragt die knorrige Eiche Ärpel nicht mehr einsam auf der Lichtung des unbedingten Nonkonformismus. Sie wurde gefällt von einem verkorksten Hitlerbärtchenträger mit Allmachtsfantasien. Und treibt jetzt mit all den anderen Stämmen tumb und träge den Fluss runter ins Sägewerk, um zu einem Stuhl unter ganz vielen verarbeitet zu werden, den anschliessend ein fetter Funktionär mit seinem Arsch poliert.

Auch schön :thumbsup:.
AERPELSCHLOT
Mir wärs wurscht, ob sich mir der Streik erschließt oder nicht. Für so nen richtigen Streik muss ja auch abgestimmt werden und wenn halt die Mehrheit dafür ist, dann muss man da halt mitmachen. Das ist auch so ein Solidaritätsdingen. Sowas gibts eh viel zu selten in unserer Gesellschaft, daß Leute füreinander eintreten. Das find ich super und hat meine vollste Unterstützung.AERPELSCHLOT, 06.11.2014 13:26 #

Somit ragt die knorrige Eiche Ärpel nicht mehr einsam auf der Lichtung des unbedingten Nonkonformismus. Sie wurde gefällt von einem verkorksten Hitlerbärtchenträger mit Allmachtsfantasien. Und treibt jetzt mit all den anderen Stämmen tumb und träge den Fluss runter ins Sägewerk, um zu einem Stuhl unter ganz vielen verarbeitet zu werden, den anschliessend ein fetter Funktionär mit seinem Arsch poliert.

Auch schön :thumbsup:.Crackerman, 06.11.2014 14:09 #


Sehr schön geschrieben, aber die Eiche hat nie auf dieser Lichtung gestanden.
Fahrenheit
Würdest du denn wenigstens zustimmen, dass es darauf ankommt, in welcher Position man arbeitet? Nehmen wir eine Bank oder ein Nobelhotel. Da würden Tattoos bei den sichtbaren Mitarbeitern bei vielen Leuten für Irritationen sorgen. Ich kann das schon nachvollziehen.Olsen, 06.11.2014 13:35 #

Ich stimme zu, dass es zu Irritationen kommt, die ich aber für völlig ungerechtfertigt halte. Manche Irritationen sollten durch ausreichend Konfrontation gelöst werden. Die Rechte des Arbeitgebers enden für mich an der sichtbaren Kleidungsschicht und am Gesamtpflegestand. Auch Frisuren sollten nicht vorgeschrieben werden, wenn es aus reinen Ästhetikgründen ist.
LUNACHICK
Dabei ist es doch nicht einmal diskussionswürdig, dass tattoos so in Ordnung sind wie Bohrlöcher. Eigentlich ohrlöcher, aber ich mag die autokorrektur. Es geht den Arbeitgeber nix an, welche farbe meine haut wo hat.Fahrenheit, 06.11.2014 12:48 #


Würdest du denn wenigstens zustimmen, dass es darauf ankommt, in welcher Position man arbeitet? Nehmen wir eine Bank oder ein Nobelhotel. Da würden Tattoos bei den sichtbaren Mitarbeitern bei vielen Leuten für Irritationen sorgen. Ich kann das schon nachvollziehen.Olsen, 06.11.2014 13:35 #


Ja und Nein. Es ist nicht in Ordnung, Leute aufgrund Ihres Geschlechts, Gewichts oder ihrer Hautfarbe zu diskriminieren, warum ist es dann in Ordnung, sie aufgrund von Körperschmuck zu diskriminieren? Das ist ja auch das, was mich ursprünglich geärgert hat, dass diese Diskussion auf eine body positive Seite geführt wird!

Grundsätzlich habe ich aber auch von alleine schon ein Gefühl, ob ich einen Job habe oder an einem Punkt in meinem Leben angekommen bin, wo ich damit leben kann, dass ich eventuell Diskriminierung ausgesetzt sein könnte. Damit muss man umgehen können, wenn man diese Entscheidung trifft.

Persönlich finde ich: es ist der allgemeine Zustand. Ist jemand gepflegt, kann sich ausdrücken und kann sich ordentlich anziehen, was machen da ein paar Tattoos aus, auch in einer Bank oder Führungsposition. Kann jemand dies nicht wird er mit oder ohne Tattoos nicht genommen. Fertig.
Aber: es kommt auch auf die Motive und die Ausführung an. Bei komischen Prolls mit nem schlecht gestochenen Totenkopf auf m Hals oder einer Trulla, mit chinesischen Zeichen und LOVE am Handgelenk verrolle ich auch die Augen und habe Vorurteile, ehrlich ist ehrlich.
Powder To The People
Würdest du denn wenigstens zustimmen, dass es darauf ankommt, in welcher Position man arbeitet? Nehmen wir eine Bank oder ein Nobelhotel. Da würden Tattoos bei den sichtbaren Mitarbeitern bei vielen Leuten für Irritationen sorgen. Ich kann das schon nachvollziehen.Olsen, 06.11.2014 13:35 #

Ich stimme zu, dass es zu Irritationen kommt, die ich aber für völlig ungerechtfertigt halte. Manche Irritationen sollten durch ausreichend Konfrontation gelöst werden. Die Rechte des Arbeitgebers enden für mich an der sichtbaren Kleidungsschicht und am Gesamtpflegestand. Auch Frisuren sollten nicht vorgeschrieben werden, wenn es aus reinen Ästhetikgründen ist.Fahrenheit, 06.11.2014 16:17 #

Ich stimme dir voll zu. In Therapeutenberufen, in denen ich arbeite, sind sichtbare Tattoos nach wie vor ein Problem. Die Omma soll mit ihrem Rezept ja nicht gleich wieder erschrocken davon rennen. Aber es wird besser. Viele haben es einfach gemacht und die Leute so mal zurecht sensibilisiert. Bei Piercings oder ungeschützten langen Haaren ist das was anderes, da mit sowas ja ein konkretes Verletzungsrisiko für Patient und/oder Therapeut besteht. Tattoos haben jedoch niemanden zu interessieren und sind weder ein Garant für eine dunkle Vergangenheit noch beeinträchtigen sie das Handwerk im geringsten.
Woas Sois...
Tattoos und Intimschmuck sind bei uns völlig egal. Wer allerdings auf langen Bart besteht, muss halt damit leben eine Bartbinde zu tragen. Sichtbarer Schmuck ist sowieso verboten. Und lackierte Fingernägel. Und Extensions.
LUNACHICK
Ist das so Powdi? Ich hatte eher den Eindruck, dass es grade da besser geworden ist. Einfach, weil es den alten Leuten oftmals völlig Latte ist, und weil sie sich auch nicht leisten können, den Leuten neben schlechter Bezahlung und beschissenen Arbeitszeiten auch noch die Tunnels zu verbieten. Auch im Krankenhaus hatten viele junge Pfleger Tunnels, Tattoos, Kopftuch, Nasenstecker...wenn ich da liege bin ich doch froh, dass mir jemand hilft, egal wie er/sie aussieht.
Fahrenheit
auch noch die Tunnels zu verbieten.LUNACHICK, 06.11.2014 16:34 #


Da wiederum haben sie meine vollste Unterstützung :tongue:
pixiesa
Aussage einer Alten, nachdem eine dunkelhäutige Krankenschwester im Pflegedienst sie zum ersten Mal besuchte: "Dad war ne Schwatte aber die war trotzdem jut" --- Da hilft nur Konfrontation. Die Alten müssen damit klarkommen; wir müssen ja auch ihre verlogene Vergangenheit und falsche Moral ertragen.
LUNACHICK
:cheers:
Olsen
Es ist nicht in Ordnung, Leute aufgrund Ihres Geschlechts, Gewichts oder ihrer Hautfarbe zu diskriminieren, warum ist es dann in Ordnung, sie aufgrund von Körperschmuck zu diskriminieren?LUNACHICK, 06.11.2014 16:23 #


Prinzipiell nicht, aber die ersten drei Faktoren sind nicht beeinflussbar. Ob du dir Tattoos stechen lässt hingegen, ist die Entscheidung jedes einzelnen.

Letztlich bin ich froh, dass ich sowas nicht entscheiden muss. Eigentlich stimme in Ben zu, auf dere anderen Seite kann ich nichts dagegen machen, dass ich Tattoos, Piercings und Tunnels furchtbar finde und jedes Mal denke: Ah, kumma da, ein Asi! Das heißt nicht, dass ich hingehe und die Leuten ihre Nasenringe rausreiße. Aber in meiner eigenen Firma würde ich niemanden einstellen, der so aussieht. Nennt mich ruhig oberflächliches Arschloch.
LUNACHICK
Trotzdem gehst du mit mir auf n Konzert und sitzt neben mir beim essen :cheers:
Olsen
Stimmt, darauf sollte ich wirklich mal besser acht geben.