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cornello
Den ersten Satz würde ich so vielleicht nicht unterschreiben, den Rest schon. Nur passiert halt nicht wirklich viel in Richtung Problemlösung bzw. wird es vielleicht auch nicht hinreichend kommuniziert. Den ganzen rechten Parolenschmeißern müsste man mit solchen öffentlichkeitswirksamen Taten (Tue Gutes und rede darüber) begegnen. Das passiert aber momentan irgendwie nicht und das macht mir dann vielleicht doch ein bisschen Angst.SHITHEAD, 06.01.2016 14:22 #


im Lokalen passiert das schon, und zeigt mir auch, dass das umdenken bei einigen bewirken kann. durch meine frau, die jetzt als daz'lerin deutsch- und integrationskurse gibt, kriege ich so langsam mit, dass nach der ersten "überforderung" vieles ein wenig geordneter und besser durchdacht läuft und auch funktioniert - wohlgemerkt im Kleinen.
AERPELSCHLOT
Inwieweit ist das dann mit deiner Aussage vereinbar, dass Flüchtlinge, die sich nicht an deutsches Recht halten, dennoch nicht abgeschoben werden sollen? Will man Polen die Mittel auf Grund unsolidarischen Verhaltens kürzen, so würde dies auch auf Unbeteiligte im Land zurückfallen. Dass dann wiederum die Ärmsten noch stärker leiden müssen, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.Baron von Quakenbrück, 06.01.2016 14:19 #

Straftäter können wir einsperren. Die haben danach ne Chance sich anders zu verhalten. Tun sie das nicht, fahren sie über kurz oder lang wieder ein. Hab ich kein Problem mit. Ein ganzes Land kann man so schlecht einsperren, aber man kann es wie den Straftäter auch, auf Zeit aus der Gemeinschaft ausschließen. Entspricht die Gesetzgebung wieder demokratischen Grundsätzen, können die gerne wiederkommen. Den Rest wie zB die Aufnahme von Flüchtlingen ist dann eine politische Auseinandersetzung, die man unter Demokraten durchaus führen kann, aber eben nicht mit undemokratischen Rechtsregimen. Bei einer linken, demokratischen Regierung in Griechenland hatte man da zB keine Skrupel, mal eben so eine komplette Regierung zu entmachten und einen Staat komplett zu übernehmen.
Woas Sois...
im Lokalen passiert das schon, und zeigt mir auch, dass das umdenken bei einigen bewirken kann. durch meine frau, die jetzt als daz'lerin deutsch- und integrationskurse gibt, kriege ich so langsam mit, dass nach der ersten "überforderung" vieles ein wenig geordneter und besser durchdacht läuft und auch funktioniert - wohlgemerkt im Kleinen.cornello, 06.01.2016 14:29 #


Sollte man auch mal erwähnen, ja. Auch bei uns an der Grenze, wo ja zeitweise bis zu 3000 Menschen pro Übergang am Tag kamen, das haben die Polizei und Freiwillige gut gewuppt.
Gezeigt wird halt eher so was wie die Berliner Chaosverwaltung LaGeSo.
AERPELSCHLOT
Den ersten Satz würde ich so vielleicht nicht unterschreiben, den Rest schon. Nur passiert halt nicht wirklich viel in Richtung Problemlösung bzw. wird es vielleicht auch nicht hinreichend kommuniziert. Den ganzen rechten Parolenschmeißern müsste man mit solchen öffentlichkeitswirksamen Taten (Tue Gutes und rede darüber) begegnen. Das passiert aber momentan irgendwie nicht und das macht mir dann vielleicht doch ein bisschen Angst.SHITHEAD, 06.01.2016 14:22 #


im Lokalen passiert das schon, und zeigt mir auch, dass das umdenken bei einigen bewirken kann. durch meine frau, die jetzt als daz'lerin deutsch- und integrationskurse gibt, kriege ich so langsam mit, dass nach der ersten "überforderung" vieles ein wenig geordneter und besser durchdacht läuft und auch funktioniert - wohlgemerkt im Kleinen.cornello, 06.01.2016 14:29 #


Richtig. Darum geht es. Lösungen schaffen. Im Großen wie im Kleinen, jeder nach seinen Möglichkeiten. Wenn das publik wird, dann können die Höckes und Petrys rumpoltern wie sie wollen, sie werden ganz einfach als Angstmacher entlarvt, die überhaupt nicht an Lösungen interessiert sind, sondern nur an Verunsicherung der Bevölkerung, um daraus ihren eigenen persönlichen Profit zu ziehen.
SHITHEAD
Da isser, der Forumskonsens. :cheers:
OneFingerSalute
Ja, so ähnlich habe ich das auch mitbekommen. Aber in (anderen) Nebensätzen ist auch immer mal die Rede von Männern, die einen Asylantrag gestellt haben. Ist generell eine merkwürdig nebulöse Berichterstattung irgendwie.CYBERBORIS, 06.01.2016 00:21 #


Vielleicht ist man da als Journalist auch vorsichtig? Bevor so eine Behauptung in der Welt ist?
(Evtl. könnten da ja Corni oder Ofsi was dazu sagen. Als seriöser Berufsvertreter will man ja sicherlich keine Vermutungen befeuern)Woas Sois..., 06.01.2016 00:25 #


Ganz schwieriges Thema. Habe gestern genau darüber mit Kollegen kontrovers darüber diskutiert und selbst die allersorgfältigsten (die dabei aber nicht übertrieben politisch korrekt sind, das sei dazu gesagt) können keine eindeutige Antwort darauf geben, wie in solchen Fällen mit der Beschreibung der Täter umzugehen ist. Davon abgesehen lässt es sich bei einer so großen Gruppe eh nicht pauschal sagen.
Woas Sois...
Merci fürs Statement :hi:
Gibt es da keine Richtlinien aus dem Bundeskanzleramt?
cornello
wir haben in der redaktion - nicht zu diesem thema - diskutiert, ob bei polizeimeldungen erwähnt wird, ob der täter ausländer, asylbewerber, o.ä. ist. zum glück hat der chef da einfach aufn tisch den pressekodex gelegt und gesagt, an den halten wir uns und nicht nur ein bisschen. wohlgemerkt, wir sprechen hier von einbrüchen/ladendiebstählen usw und da bin ich ganz bei ärpel. ein einbrecher ist ein einbrecher ist ein einbrecher. wenn sich die meldungen häufen, dass von asylbewerbern überdurchschnittlich oft gestohlen worden wäre, würde das freilich auch als thema aufgegriffen.

um das hier gehts:

Richtlinie 12.1 – Berichterstattung über Straftaten
In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.
Alphex
Aber nee, da reiht man sich lieber in den großen Chor der Angstkläffer ein.AERPELSCHLOT, 06.01.2016 12:13 #


Bist du nicht der Meinung, dass die Juden einigermaßen eher berechtigt sind, Angst zu haben? So angesichts von Genozid und jahrhundertelanger Verfolgung?

So wie das GG ursprünglich war, war es schon sehr gut. Die ganzen Rumkrutscheleien haben es doch sehr "unrund" gemacht. Da spricht nicht mehr bedingungslos der gute Geist seiner Väter raus.


Adenauer-Fan Ärpel?Alphex, 06.01.2016 04:21 #

Erwähnte ich nicht meine Abneigung gegen die Wiederbewaffnung?AERPELSCHLOT, 06.01.2016 12:15 #


Okay, aber wer sind dann die Väter? Die Amis waren für die Wiederbewaffnung - die also nicht. Die erste deutsche Regierung auch - die also auch nicht? Die Franzosen?

Bezeichnend, daß du ein "wir vereinfachen mal das Verfahren für eine bestimmte Flüchtlingsgruppe in der derzeitigen schwierigen Lage" als einen "'alle Mann her, wir haben genug!'-Lockruf" titulierst.AERPELSCHLOT, 06.01.2016 12:30 #


Regst du dich nach deinem "den Zentralrat der Juden muss man eh nicht ernst nehmen" jetzt ernsthaft über saloppe Formulierungen auf?

vermeintlichen Sonderweg Deutschlands


Gut, Österreich ist bei uns. Ein klarer Unterschied zu sonstigen Vorstoßen Deutschlands.

das liegt gänzlich im Sinne des EU-Gedankens.


Machen wir uns nichts vor: Was die EU ist, hat Deutschland maßgeblich diktiert. Natürlich kommt das eher dem deutschen Ideal entgegen als sonst was.

Freizügig und solidarisch sollte es hier zugehen. Was die Osteuropäer da betreiben ist das Gegenteil davon.


Eritrea ist nicht in der EU, oder?

Wenns denen nur darum geht, dann können sie sich auch gleich wieder verpissen.


Siehst du: Auch du knüpfst Solidarität an die Bedingung gemeinsam geteilter Werte. Und das tue ich auch.

Undemokratische Regime wie die in Polen und in Ungarn haben sowieso in einer Gemeinschaft, die für demokratische Werte einsteht, nix verloren.


Dir ist bekannt, dass Österreich auch einen Zaun baut? Und in Berlin, Orban-Style, Zwangsaufenthaltsgebäude für Leute, die sowieso kein Bleiberecht kriegen werden, entstehen?

Alphex, argumentativ siehst du in dieser Sache gegen Ärpel kein Licht.Drunken Third, 06.01.2016 13:07 #


Weil du ihrer Meinung bist oder wie?

Noch mal: Wo sollte die Motivation für einen Staat (oder seinen Souverän) sein, Menschen aufzunehmen, mit denen ihn außer der biologischen Zugehörigkeit sehr wenig bis gar nichts verbindet, und die seinen Werten sogar explizit widersprechen?

Kann man jetzt zynisch finden, bei politischen Fragestellungen Wörter wie "Kontraktualismus" zu bemühen. Man kann es auch naive Hippiescheiße finden, es ohne zu tun.

Immerhin geht die Massenschlägerei, ganz im Stil meiner Avatar-Quelle, allmählich los :bigsmile:

Mensch hat es hier allem Anschein nach-Sammy-, 06.01.2016 14:00 #


Hat die AntiFa des Jahres 2003 eine Zeitmaschine gefunden? Die Formulierung habe ich ja ewig nicht mehr gehört :bigsmile:

Die armen Banken. Mir kommen die Tränen. Zumal das nicht der Fall ist. Da wird nix gegeneinander ausgespielt. Da wird nicht gewertet, das eine ist gut und das andere nicht so gut, sondern nur gegenüber gestellt und verglichen.AERPELSCHLOT, 06.01.2016 14:02 #


Jo, aber was ist die Aussage? Die Flüchtlinge kosten im Jahr 2015 vergleichsweise weniger gegenüber der Bankenrettung damals? Geschenkt. Hätte man die Bankenrettung abgeblasen, wäre die Kohle von deutschen Anlegern verbrannt worden - daher die Panik. Würde man den Flüchtlingen kein Geld geben, wäre was die Folge?

Auch nicht auf dem Bild: Die Folgekosten für Integration (ohne die man einfach nur prekarisierung in Kauf nimmt, die auch nicht gerade billig ist), Familiennachzug und die kommenden Jahre.

Aus dir spricht die pure Angst. Da wirken die Parolen der Rechten und Konservativen wohl schon sehr gut.AERPELSCHLOT, 06.01.2016 14:14 #


Weißt du, warum ich hier im Forum in diese Diskussion eingestiegen bin? Wegen sowas. Du gehst offenbar davon aus, dass man nur zu einem anderen Schluss kommen kann als du, wenn man irrationale Ängste hat. Die Möglichkeit, dass diese Ängste berechtigt sind, dass Skepsis angebracht ist, dass du falsch liegst - komplett unmenschlich und aufs schwerste zu verurteilen. Das ist in puncto Diskussionskultur maximal unaufrichtig, da stilisierend ("wer da auch nur dran denkt, ist ja schon kritisch zu betrachten!") und nix mit "jedes Argument sollte vorgebracht werden".

Wäre das Board hier voller Rechtsdrall, sähen meine Posts anders aus. Aber ihr macht es auch zu einfach. Ich sehe bei dem Thema keine schöne, einfache Antwort. Aber im Moment wird mir hier eine verkauft. Und da schellen bei mir alle Alarmglocken.

"Einfach die scheiß Banken zur Kasse bitte, dann ein jeder nach seinem Bedarf, ein jeder nach seinen Möglichkeiten, dann passt das schon." Welch Allheilmittel. Die Details der Implementation - Geschenkt.
AERPELSCHLOT
Ja, so ähnlich habe ich das auch mitbekommen. Aber in (anderen) Nebensätzen ist auch immer mal die Rede von Männern, die einen Asylantrag gestellt haben. Ist generell eine merkwürdig nebulöse Berichterstattung irgendwie.CYBERBORIS, 06.01.2016 00:21 #


Vielleicht ist man da als Journalist auch vorsichtig? Bevor so eine Behauptung in der Welt ist?
(Evtl. könnten da ja Corni oder Ofsi was dazu sagen. Als seriöser Berufsvertreter will man ja sicherlich keine Vermutungen befeuern)Woas Sois..., 06.01.2016 00:25 #


Ganz schwieriges Thema. Habe gestern genau darüber mit Kollegen kontrovers darüber diskutiert und selbst die allersorgfältigsten (die dabei aber nicht übertrieben politisch korrekt sind, das sei dazu gesagt) können keine eindeutige Antwort darauf geben, wie in solchen Fällen mit der Beschreibung der Täter umzugehen ist. Davon abgesehen lässt es sich bei einer so großen Gruppe eh nicht pauschal sagen.OneFingerSalute, 06.01.2016 15:00 #


Ich habe grundsätzlich ein Problem damit, Taten einer Bevölkerungsgruppe zuzuordnen, weil die Taten von Tätern und nicht von Bevölkerungsgruppen begangen werden. Allerdings verstehe ich auch den Reflex "wenn wir das jetzt nicht mitliefern und das kommt raus, dann heißt es wieder Lügenpresse". Stelle ich mir als einen schwierigen Kampf zwischen eigener Überzeugung und Erwartung der Bevölkerung vor.
cornello
Ich habe grundsätzlich ein Problem damit, Taten einer Bevölkerungsgruppe zuzuordnen, weil die Taten von Tätern und nicht von Bevölkerungsgruppen begangen werden. Allerdings verstehe ich auch den Reflex "wenn wir das jetzt nicht mitliefern und das kommt raus, dann heißt es wieder Lügenpresse". Stelle ich mir als einen schwierigen Kampf zwischen eigener Überzeugung und Erwartung der Bevölkerung vor.AERPELSCHLOT, 06.01.2016 15:23 #


das läuft tatsächlich ständig im hinterkopf mit. ich bewahre in der sache lieber haltung und halte aus.
Alphex
FreiwilligeWoas Sois..., 06.01.2016 14:36 #


Im Übrigen finde ich es für einen Rechtsstaat völlig beschämend, dass gelungene Integration von Privatpersonen abhängt. Der Staat hat sein entsprechendes Gewaltmonopol wahrzunehmen, und auch zu beanspruchen. Es darf nicht davon abhängen, ob der/die freiwillige Helfer/in pädagogisch fit ist oder nicht, ob jemand kriminell oder Kanzleichef wird. Und es darf nicht davon abhängen, ob jemand glubschäugige Kinder hat, ob er/sie nett behandelt und von Privatpersonen einquartiert wird oder nicht. Der Staat hat sich da, systematisch und mit Plan, drum zu kümmern.

Da hat er auf voller Linie versagt.

Er muss signalisieren: "Ich kümmere mich, ich habe das im Griff". Das hat er an den Bahnhöfen nicht. Was ist die logische Folge, wenn der Staat nicht "ich kümmere mich" signalisiert? Die Bürger nehmen die Sache in die eigene Hand. Kann man gut finden - man kann sich aber auch vergegenwärtigen, dass das sowohl bei den Erstlingshelfern am Bahnhof wie auch bei den Mollis am Flüchtlingsheim der Fall ist: "Der Staat kümmert sich offenbar nicht, ergo müssen wir das eben lösen."

Und das ist für einen Rechtsstaat beschämend.
Woas Sois...
Im Übrigen finde ich es für einen Rechtsstaat völlig beschämend, dass gelungene Integration von Privatpersonen abhängt. Der Staat hat sein entsprechendes Gewaltmonopol wahrzunehmen, und auch zu beanspruchen. Es darf nicht davon abhängen, ob der/die freiwillige Helfer/in pädagogisch fit ist oder nicht, ob jemand kriminell oder Kanzleichef wird. Und es darf nicht davon abhängen, ob jemand glubschäugige Kinder hat, ob er/sie nett behandelt und von Privatpersonen einquartiert wird oder nicht. Der Staat hat sich da, systematisch und mit Plan, drum zu kümmern.

Da hat er auf voller Linie versagt.

Er muss signalisieren: "Ich kümmere mich, ich habe das im Griff". Das hat er an den Bahnhöfen nicht. Was ist die logische Folge, wenn der Staat nicht "ich kümmere mich" signalisiert? Die Bürger nehmen die Sache in die eigene Hand. Kann man gut finden - man kann sich aber auch vergegenwärtigen, dass das sowohl bei den Erstlingshelfern am Bahnhof wie auch bei den Mollis am Flüchtlingsheim der Fall ist: "Der Staat kümmert sich offenbar nicht, ergo müssen wir das eben lösen."

Und das ist für einen Rechtsstaat beschämend.Alphex, 06.01.2016 15:27 #


Moment, da der Staat bei mir nicht ungleich der Bevölkerung ist (Souverän in Deutschland ist das Staatsvolk), die Situation ohne ehrenamtliche Hilfe nicht bewältigt worden wäre, sehe ich das nicht so schlimm. Schlimmer Nazivergleich: Bei Hochwasser ist der Staat alleine auch aufgeschmissen. Da braucht er auch freiwillige Helfer, Feuerwehr (sind nicht staatlich in der Regel) usw. Es sollte allerdings nicht der Regelfall über längere Zeit sein.
Mittlerweile läuft das auch ohne große ehrenamtliche Hilfe.
Alphex
Übrigens, Ärpel: Gemessen daran, wie oft du dich hier über Bayern, Ostdeutsche, Österreicher, Tiroler etc. lustig machst (gerne auch mit Spitznamen), finde ich es einigermaßen verlogen, dass du hier die "Ländergrenzen sind willkürlich"-Karte spielen willst. Oder einen auf große Solidarität und Gemeinsamkeiten machst. Genau wie ich es verlogen finde, dass du natürlich Polen aus der EU schmeißen und in in Armut abdriften sehen willst, wenn es sich nicht an die Regeln hält, dass bei Zuwanderern (ob nun Flüchtlinge oder Leute mit geduldetem Aufenthalt) aber ein Ding der Unmöglichkeit wäre.

Ist es eigentlich auch Rassismus, dass Arnie aufgrund seiner Herkunft nicht US-Präsident werden darf?
Alphex
Moment, da der Staat bei mir nicht ungleich der Bevölkerung istWoas Sois..., 06.01.2016 15:35 #


Wir haben aber Gewaltenteilung. Der Souverän ist nicht die (komplette) Exekutive. Für sowas gibt es Institutionen.

Ansonsten könnten wir ja auch homeschooling erlauben, weil ein Teil vom Souverän sind ja Lehrer, also kann jeder Souverän auch lehren. Nope.

Schlimmer Nazivergleich: Bei Hochwasser ist der Staat alleine auch aufgeschmissen. Da braucht er auch freiwillige Helfer, Feuerwehr (sind nicht staatlich in der Regel) usw.


Ja, Helfer. Aber nicht Leute die sagen "ich habe einen Kasten Wasser im Keller, wir regeln das ohne deren Hilfe". Der große Plan, die Infrastruktur und die Abläufe sollten schon genormt und bedacht sein.
Woas Sois...
Weiß nicht, wie viel du von den Vorgängen an der Grenze mitgekriegt hast, aber da haben keine Freiwilligen die Einreise geregelt. Das war auch nur Hilfe in Bezug auf Erstversorgung mit Essen und Klamotten.
Das Sagen hatte da jederzeit die Bundespolizei.
Alphex
Ja, so ähnlich habe ich das auch mitbekommen. Aber in (anderen) Nebensätzen ist auch immer mal die Rede von Männern, die einen Asylantrag gestellt haben. Ist generell eine merkwürdig nebulöse Berichterstattung irgendwie.CYBERBORIS, 06.01.2016 00:21 #


Vielleicht ist man da als Journalist auch vorsichtig? Bevor so eine Behauptung in der Welt ist?
(Evtl. könnten da ja Corni oder Ofsi was dazu sagen. Als seriöser Berufsvertreter will man ja sicherlich keine Vermutungen befeuern)Woas Sois..., 06.01.2016 00:25 #


Ganz schwieriges Thema. Habe gestern genau darüber mit Kollegen kontrovers darüber diskutiert und selbst die allersorgfältigsten (die dabei aber nicht übertrieben politisch korrekt sind, das sei dazu gesagt) können keine eindeutige Antwort darauf geben, wie in solchen Fällen mit der Beschreibung der Täter umzugehen ist. Davon abgesehen lässt es sich bei einer so großen Gruppe eh nicht pauschal sagen.OneFingerSalute, 06.01.2016 15:00 #


Ich habe grundsätzlich ein Problem damit, Taten einer Bevölkerungsgruppe zuzuordnen, weil die Taten von Tätern und nicht von Bevölkerungsgruppen begangen werden. Allerdings verstehe ich auch den Reflex "wenn wir das jetzt nicht mitliefern und das kommt raus, dann heißt es wieder Lügenpresse". Stelle ich mir als einen schwierigen Kampf zwischen eigener Überzeugung und Erwartung der Bevölkerung vor.AERPELSCHLOT, 06.01.2016 15:23 #


Das deutsche Verhältnis zum Staat ist doch spätestens seit dem Ende des zweiten Weltkriegs, dass dieser den Bürger vor sich selbst beschützen muss. Historisch mag das berechtigt sein, die Annahme ist aber, dass ein kurzes Blinzeln zum Abgrund schon reicht, und der starrt unendlich tief in den Bürger hinein, korrumpiert ihn, und ergreift Besitz von ihm. Wie gesagt, historisch nicht abwegig, aber das muss man sich verdammt noch mal vergegenwärtigen bei dieser Debatte. In Amerika darfst du ALLES sagen. Da heißt "freedom of speech" auch das. Westboro Baptist Church? Klar, nervt, aber die darf reden. Die Bürger werden mündig genug sein, Blödsinn als solchen zu erkennen.

In Deutschland herrscht postkatholische Angst vor der Verführbarkeit seiner Bürger. Die "säkularste" Manifestation hat das bei den (deutschen) Grünen, zumindest seit einigen Jahren. Voll mit Kirchenfuzzis, aber die Rhetorik hat sich zu "Bewahrung der Schöpfung" gewandelt. Der Auftrag ist ewig, die Achse eindeutig (gut gegen böse), und die Lösung ist es, sich selbst durch Verbote im Zaum zu Halten. Das ist einfach nur religiöse Logik, aber nicht unbedingt die aufgeklärteste.

Genauso wie der übliche Verteilungsmodus von Gütern in Deutschland (und Österreich!) übrigens nicht der Markt (USA) oder der Staat (Schweden) ist, sondern die Familie. Freunderlwirtschaft ist staatstragend, das Redistributionsmass minimal. Stabilität ja, universeller Zugang nein.

Daher mag es durchaus System haben, dass die Flüchtlingshilfe jetzt von Individuen und potentiell nach eigenen Sympathien erfolgt. Furchtbar finde ich das trotzdem.

Jedenfalls ist die Annahme, dass, wenn man die Details zu den Tätern publiziert, die Leute ja potentiell auf falsche Gedanken kommen könnten (und wie oben erklärt: "falsch" ist da ganz schnell diagnostiziert), denn man kann den Leuten ja nicht vertrauen. Ergo keine Details.

Aber das ist Pädagogik, kein weltmännischer Feuilleton.

Zuletzt geändert von Alphex

Alphex
Weiß nicht, wie viel du von den Vorgängen an der Grenze mitgekriegt hast, aber da haben keine Freiwilligen die Einreise geregelt. Das war auch nur Hilfe in Bezug auf Erstversorgung mit Essen und Klamotten.
Das Sagen hatte da jederzeit die Bundespolizei.Woas Sois..., 06.01.2016 15:49 #


Ich habe halt mal zwei Stunden an einem Busbahnhof in München verbracht, und da war kein einziger Cop. Dass die Grenzkontrollen nicht von Freiwilligen erledigt werden, ist angenehm, aber davon war ich ausgegangen. Die alleine bedingen aber keine Integration.
OneFingerSalute
Merci fürs Statement :hi:
Gibt es da keine Richtlinien aus dem Bundeskanzleramt?Woas Sois..., 06.01.2016 15:13 #


Es gibt den Pressekodex. Wollte ich vorhin schon raussuchen, musste aber kurz arbeiten. Richtlinie 12.1 sagt:


"Berichterstattung über Straftaten
In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.

Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."
OneFingerSalute
Habe gerade erst gesehen, dass Cornello das schon gebracht hat, 'tschuldigung.