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AERPELSCHLOT
Zweiter Punkt: Forderungen hört sich hart an, aber man muss die auch aktiv motivieren. Beteiligung, Spracherwerb, Aufgaben. Grundgepflogenheiten des Gastlandes lernen/respektieren. Fordert im übrigen sogar die Genfer Flüchtlingskonvention.Woas Sois..., 07.01.2016 16:00 #

Spracherwerb ist das Erste. Sonst geht sowieso gar nix. Nur dummerweise kriegen wir selbst das nicht mal hin bei Leuten, die schon Monate hier sind. Das scheitert nicht an denen, das scheitert an uns.
Alphex
Danke, daß ich dir so wichtig bin.AERPELSCHLOT, 07.01.2016 16:42 #


Ich gebe Meinungsfaschisten schlicht keinen Millimeter :3 Und dafür gebe ich mir selbst direkt noch ein paar Punkte beim Demokraten-Koeffizienten.

PS: Was befähigt eine sozial isolierte Misanthropin dazu, Tips zur gelungenen Integration beisteuern zu glauben zu können?

Zuletzt geändert von Alphex

mahoney
Forderungen an Kriegsflüchtlinge egal in welcher Form zu stellen, halte ich für hochgradig unfair, als könnte sich irgendjemand von uns auch nur im Ansatz in deren Seelenleben hineinversetzen.mahoney, 07.01.2016 15:50 #


Gesetze gelten für alle, nicht nur für Leute, in die ich mich hineinversetzen kann. Ansonsten kann ich den Rechtsstaat auch gleich sein lassen.Alphex, 07.01.2016 16:12 #



Ist klar und genauso klar ist, dass man eine durch Dummheit, Drogen und Suff herbei geführte Ausnahmesituation nicht als Bsp. für eine gescheiterte Flüchtlingspolitik angeben kann, da, so bin ich mir sicher, sind wir uns alle einig.
Alphex
Ist klar und genauso klar ist, dass man eine durch Dummheit, Drogen und Suff herbei geführte Ausnahmesituation nicht als Bsp. für eine gescheiterte Flüchtlingspolitik angeben kannmahoney, 07.01.2016 17:02 #


"Dummheit" als Ausrede schmeckt mir da in der Reihung nicht.

Zumal es Tatsbestände gibt, da - Achtung, Straight Edge Revenge - greift für mich der "ich war ja sooooo besoffen"-Passus nicht. Erst Recht nicht, wenn das ganze offenbar koordiniert und organisiert erfolgte.

Gescheitert ist die Politik (und die vierte Gewalt) indes nicht durch diesen konkreten Aufhänger, sondern durch den ganzen Vorlauf und den gescheiterten Versuch der Schadenskontrolle danach.
mahoney
Erst Recht nicht, wenn das ganze offenbar koordiniert und organisiert erfolgte.Alphex, 07.01.2016 17:08 #


Ist mir neu die Info, dadurch würde das Ganze schon eine ganz andere Qualität gewinnen, es blieb bislang aber trotzdem ein einmaliger Vorfall und sollte deswegen auch so behandelt werden. Ich mag mir garnicht ausmalen, was los ist, wenn Vorfälle dieser Art zur Regel werden, glaube aber auch genauso wenig, dass dieser Fall jemals eintreten wird.
Findet man irgendwo einen Artikel, der eine Organisation bei diesem Vorfall belegen kann?
Go Ahead Eagle
"Einmaliger Vorfall" ist, soweit ich es mitbekommen habe, falsch.
Es gab Vorfälle exakt dieser Art in mehreren Großstädten.
Woas Sois...
Ich hatte da auch schon Berichte gelesen, nachdem das ne neue Ebene von Taschendiebstahl wäre. Die Frau wird durch sexuelle Belästigung verängstigt/abgelenkt, ein anderer zockt während dessen Handy usw. ab. Neu wäre vor allem die Anzahl der Beteiligten, hieß es da. (Bei Zeit Online, wenn ich nicht irre)
etienoir
und genau das ist das problem. die paar nazis können wir verkraften. aber dass leute wie du, die es eigentlich besser wissen müssten, auf den zug aufspringen, kann die stimmung kippen lassen. und wenn dann diese leute solcher meinungsmache erst tendenziell und dann immer stärker beipflichten, wird's natürlich - wie du befürchtest - zum selbstläufer. also - wieso tretet ihr alle nicht mal einen schritt zurück und bekennt euch in erster linie zu (vielleicht auch idealistischen) grundwerten, anstatt eine katastrophe herbeizureden, die ihr bei einem anonymen teil der gesellschaft befürchtet, deren ursprung und motor ihr aber eigentlich selbst seid?etienoir, 07.01.2016 07:24 #

mit verweis auf meinen post von heute morgen, möchte ich nochmal betonen:
unsere gesellschaft wird mit den paar nazis klarkommen. sie wird ebenso mit einem immernoch relativ geringen prozentsatz an ausländern jeder art klarkommen. auch wird sie genauso wie bisher mit straftaten klarkommen - geringe ausländerquote + davon sehr geringe quote potentiell gefährlicher menschen (bzw. nicht größere quote als beim deutschen bevölkerungsanteil) + davon nochmal ein geringer anteil, der tatsächlich straffällig wird - gemessen am gesamtgesellschaftlichen alltäglichen leben ein fliegenschiss, da hat sich nix, aber auch gar nix geändert. (diese speziellen vorkommnisse und auch andere straftaten möchte ich damit natürlich nicht kleinreden! mir geht's hier nur um einordnung auf gesamtereignisebene, um auf die aktuelle diskussion eingehen zu können). gefährlich für die gesellschaft ist vielmehr das, was von dir, alphex, und vielen anderen jetzt daraus gemacht wird. ihr seid der grund für sozialen unfrieden!
auch gehe ich lieber das risiko ein, opfer eines verbrechens zu werden (welches nach wie vor gegen null tendiert, und das wird auch so bleiben), als alle irgendwie ausländisch wirkenden menschen unter generalverdacht zu sehen, oder - schlimmer noch - in einem polizei-kontroll-hochsicherheits-wasauchimmer-staat zu leben, in dem menschen eher als potentielle gefährdung denn als bereicherung angesehen werden, und in dem kontrolle und verdächtigungen höher bewertet werden als freiheit, freundlichkeit, nächstenliebe etc.
Alphex
Findet man irgendwo einen Artikel, der eine Organisation bei diesem Vorfall belegen kann?mahoney, 07.01.2016 17:43 #


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/koeln-das-steht-im-internen-polizeibericht-zur-silvesternacht-a-1070837.html - steht jetzt natürlich nicht drin "Organisator des Vorfalls war Herr XYZ", aber hunderte Anzeigen und einen Bahnhof mit hunderten fummelbegeisterten Männern aus demselben Klientel hat man ja eher nicht zufällig. Außerdem fand das ja in anderen Städten parallel ähnlich statt.

Auch:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-01/sexuelle-uebergriffe-koeln-silvester-reaktionen-presse-international
Woas Sois...
Ich habe keine Angst vor "Ausländern fremdländischen Anlitzes". Ebenso wenig davor, Opfer eines Terroranschlags zu werden. Aber deswegen stemple ich Leute, die, vielleicht aus unsinnigen Gründen, Ängste haben auch nicht als Grund für sozialen Unfrieden ab.
Mal angenommen, ich hab ne 16jährige Tochter, die war da zufällig in Kölle. Da kann mir der Verstand hundertmal sagen, zu 99,95% passiert nichts, genauso gefährlich wie Fahrradfahren. Irgendwo im Hinterkopf nagen Ängste. Und das will ich nicht lächerlich machen.
mahoney
"Einmaliger Vorfall" ist, soweit ich es mitbekommen habe, falsch.
Es gab Vorfälle exakt dieser Art in mehreren Großstädten.Go Ahead Eagle, 07.01.2016 17:49 #



Ich konnte jetzt nur einen sehr unbefriedigenden Artikel von Focus finden, in dem meistens nur von anonymen Männergruppen die Rede ist. Für mich stellt sich jetzt auch die Frage, ob die Anzahl dieser Übergriffe im Vergleich zum Vorjahr, in diesen Städten wirklich so massiv in die Höhe gegangen ist, ansonsten riecht mir das zu sehr nach Panikmache.
Alphex
Und das will ich nicht lächerlich machen.Woas Sois..., 07.01.2016 18:01 #


Deshalb bist du ja auch ein Guter. :cheers:
etienoir
nochmal: passieren kann immer etwas, ob mit oder ohne nordafrikanisch oder arabisch aussehende menschen, da hat sich nichts geändert. ich mache das aber nicht lächerlich, sondern möchte die unverhältnismäßigkeit der reaktionen verdeutlichen. und da bin ich sicher - diese erzeugen sozialen unfrieden!
WitweBolte
nicht ganz passend zum thema oder eigentlich doch- ich lebe in einem winzigen kaff mitten im nirgendwo. da kennt sich jeder und alle duzen sich- haustüren sind grossteils unversperrt, wies halt is am land.
wir haben jetzt 2 flüchtlngsfamilien bekommen (mehr werdens auch noch nicht werden, weils kaum wohnungen gibt) und nach anfänglichen befürchtungen, haben sich die familien gut integriert (einer der jungs hat sogar beim adventnachmittag der schule mitgemacht, die eltern waren auch dabei) ein privater verein aus dem nachbardorf kümmert sich um behördengänge und deutschkurse.
somit gibts keine angst mehr, dass klassen aufgrund sinkender kinderzahlen zusammengelegt oder schulen geschlossen werden, was für mich als mutter ein riesenplus ist (2 familien- 10 kinder mehr)
ich empfinde das als sehr positives zeichen
Alphex
Ich konnte jetzt nur einen sehr unbefriedigenden Artikel von Focus finden, in dem meistens nur von anonymen Männergruppen die Rede ist. Für mich stellt sich jetzt auch die Frage, ob die Anzahl dieser Übergriffe im Vergleich zum Vorjahr, in diesen Städten wirklich so massiv in die Höhe gegangen ist, ansonsten riecht mir das zu sehr nach Panikmache.mahoney, 07.01.2016 18:05 #


1000 Mann an einem einzigen Ort, mit einem sehr spezifischen Profil, die alle offensiv grabschen und klauen, und du fragst dich, ob das jedes Jahr zufällig wieder passiert?

Nicht jeder sexuelle Übergriff an Silvester passt in das Raster, richtig. Daher sehe ich die aktuellen "in XYZ wurde auch was gemeldet"-News immer etwas skeptisch. Aber dass das in Köln keine Regel war, ist doch bitte ersichtlich.
Alphex
davon sehr geringe quote potentiell gefährlicher menschen (bzw. nicht größere quote als beim deutschen bevölkerungsanteil)etienoir, 07.01.2016 17:52 #


Quelle? Dass Kriegstraumata, soziale Isolation, prekäre Lage und kulturelle Fremdheit stabilisierend wirken, halte ich dann doch für ein Gerücht Unsinn. Natürlich gab es bisher wenig Vorfälle - Kunststück, wenn man die meiste Zeit in Lagern sitzt und erst seit kurzem hier ist. Aber da hochzurechnen, ist irreführend.
Woas Sois...
nochmal: passieren kann immer etwas, ob mit oder ohne nordafrikanisch oder arabisch aussehende menschen, da hat sich nichts geändert. ich mache das aber nicht lächerlich, sondern möchte die unverhältnismäßigkeit der reaktionen verdeutlichen. und da bin ich sicher - diese erzeugen sozialen unfrieden!etienoir, 07.01.2016 18:06 #


Ich halte den Vorfall an sich (Sorry Frauen) jetzt nicht für ein Stalingrad. Aber anscheinend ein guter Katalysator für lange schwellende Sachen. Irgendwie lebt diese Gesellschaft doch seit 15 Jahren in Dauerängsten. Harz IV (jetzt kommt der Abstieg näher, 1 Jahr arbeitslos, tschüss Eigenheim), 09/11, Terroranschläge, Bankenkrise, Eurokrise, Kriegseinsätze, Lohnschwund, usw. Muss man jetzt wirklich aufpassen, keinen Sündenbock zu erschaffen.
Alphex
nochmal: passieren kann immer etwas, ob mit oder ohne nordafrikanisch oder arabisch aussehende menschen, da hat sich nichts geändert.etienoir, 07.01.2016 18:06 #


Wahrscheinlichkeiten gibt es aber trotzdem, oder sperrst du deine Wohnungstür nicht zu, weil passieren kann immer was?
Woas Sois...
nicht ganz passend zum thema oder eigentlich doch- ich lebe in einem winzigen kaff mitten im nirgendwo. da kennt sich jeder und alle duzen sich- haustüren sind grossteils unversperrt, wies halt is am land.
wir haben jetzt 2 flüchtlngsfamilien bekommen (mehr werdens auch noch nicht werden, weils kaum wohnungen gibt) und nach anfänglichen befürchtungen, haben sich die familien gut integriert (einer der jungs hat sogar beim adventnachmittag der schule mitgemacht, die eltern waren auch dabei) ein privater verein aus dem nachbardorf kümmert sich um behördengänge und deutschkurse.
somit gibts keine angst mehr, dass klassen aufgrund sinkender kinderzahlen zusammengelegt oder schulen geschlossen werden, was für mich als mutter ein riesenplus ist (2 familien- 10 kinder mehr)
ich empfinde das als sehr positives zeichenWitweBolte, 07.01.2016 18:07 #


Positives bitte auch, danke. Auf dem Land ist es tatsächlich eine Chance.
etienoir
davon sehr geringe quote potentiell gefährlicher menschen (bzw. nicht größere quote als beim deutschen bevölkerungsanteil)etienoir, 07.01.2016 17:52 #


Quelle? Dass Kriegstraumata, soziale Isolation, prekäre Lage und kulturelle Fremdheit stabilisierend wirken, halte ich dann doch für ein Gerücht Unsinn. Natürlich gab es bisher wenig Vorfälle - Kunststück, wenn man die meiste Zeit in Lagern sitzt und erst seit kurzem hier ist. Aber da hochzurechnen, ist irreführend.Alphex, 07.01.2016 18:10 #

z.b. hier: die zeit vom 13.11.15
daraus: "Insgesamt zeigen uns die derzeit verfügbaren Tendenzaussagen, dass Flüchtlinge im Durchschnitt genauso wenig oder oft straffällig werden wie Vergleichsgruppen der hiesigen Bevölkerung. ... Der Großteil von ihnen begeht keine Straftaten, sie suchen vielmehr in Deutschland Schutz und Frieden."