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Und sonst...

Presseschau

Fennegk
Twitterte SPON gerade:

Der umstrittene Autor Udo Ulfkotte ist tot. Das bestätigte die Familie gegenüber SPIEGEL ONLINE. Mehr gleich.


Man soll ja nicht schlecht über Tote reden. Also höre ich jetzt auf zu schreiben.OneFingerSalute, 14.01.2017 15:00


Genauso.
Fennegk
Doppelpost. Sorry.
Bisher aich nur am Phone passiert.
Fennegk
Der Mann hat recht und verdient 'nen großen Keks dafür!
Diese Kreation (Fakenews) ist so ziemlich das abgefahrenste, was man sich hat einfallen lassen können und in seiner Wirkung letztlich genau derselbe Quark wie das Lügenpresse-Gebrüll auf der anderen Seite.
Alphex
Allein, dass Trump Reporter mit "you're fake news" über's Maul fahren kann, zeigt doch, dass der Begriff genau gar nichts aussagt und genau so "tief" geht wie "Lügenpresse". Den Begriff so zu pushen war einfach nur saudoof, aber wohl verlockend, da man auf einen Schlag sowohl einen Grund hatte, warum Trump gewählt wurde (die Leute wurden getäuscht!), und die Presse mal wieder Gründe für die eigene Deutungshoheit zitieren durften (denn WIR sind zuverlässig!). Inhaltlich defininiert war da freilich nie was.
Woas Sois...
etienoir
hab jetzt den artikel nur ansatzweise überflogen. dabei fällt mir aber ein (hab's da nicht so explizit erwähnt gefunden), dass schon vor einiger zeit die nachricht kam, dass weltweit wissenschaftler ihre daten bezüglich des klimawandels extern sichern, da sie befürchten, dass sie sich als fake news herausstellen könnten ...

und bei dem ganzen mauerbau ist außerdem etwas untergegangen, dass trump in der ablaufenden woche zwei mega-pipeline-projekte reaktiviert hat, bei denen alle gutachten massive umweltschäden prognostiziert hatten, und die daher zuvor nach hartem kampf eingestellt worden waren.

diese atom-weltuntergangsfuzzis haben ihre uhr schon wieder auf zwei vor zwölf gestellt.
Drunken Third
und bei dem ganzen mauerbau ist außerdem etwas untergegangen, dass trump in der ablaufenden woche zwei mega-pipeline-projekte reaktiviert hat, bei denen alle gutachten massive umweltschäden prognostiziert hatten, und die daher zuvor nach hartem kampf eingestellt worden waren.etienoir, 27.01.2017 17:20 #


Und dann sollen die auch noch mitten durch Reservate der Ureinwohner laufen, wenn ich das richtig mitbekommen hab.
Baron von Quakenbrück
Leider richtig, aber Natives waren schon immer der Fußabtreter der Nation. Interessiert halt die restlichen 97% nicht.
Baron von Quakenbrück
Ich wünschte, ich würde jemanden finden, der mich genauso wenig mag wie ich mich selbst. :sad:
Powder To The People
Ich hasse dich.:heart:
Woas Sois...
Zwar ein ziemlich langer Artikel, aber für mich enthält er kluge Gedanken über die Frage, wie wir unsere Demokratie wieder beleben können.
AERPELSCHLOT
Sind einige interessante Ansätze bei. Letztendlich zeigt der Artikel aber auch, daß Akzeptanz politischer Entscheidungen weniger daran liegt, wer sie trifft, sondern eher daran, für wie informiert die Entscheidungsträger gehalten werden und ob sie ideologisch oder noch schlimmer von Korruption beeinflusst handeln, oder ob sie wirklich nach bestem Wissen handeln und tatsächlich das Wohl aller im Blick haben.
Es gibt da ein wunderschönes Beispiel in Island. Der vorletzte Bürgermeister von Reykjavík, Jón Gnarr. Angetreten mehr oder weniger aus Jux mit einem ziemlich absurden Wahlprogramm. Aber er wurde letztendlich gewählt, weil er in den öffentlichen Veranstaltungen auf Fragen immer wieder geantwortet hat, daß er dazu nix sagen könne, weil er sich da erst einarbeiten müsse. Der hat also für sich genau das gemacht, was im Artikel die 99 Iren gemacht haben, nämlich Experten angehört und sich erst danach eine Meinung gebildet, unabhängig davon, ob das irgendwie populär sein könnte. Es müsste halt einfach funktionieren und das hat es. Die Leute fanden das nicht so toll, daß Schulen zusammen gelegt und geschlossen wurden, aber sie haben gesehen, daß es funktioniert hat. Unter anderem dadurch hat er binnen kürzester Zeit den Haushalt saniert, aber gleichzeitig das Schulsystem verbessert. Selbst größte Kritiker haben nach seinen vier Jahren im Amt nicht mehr viel zu meckern gehabt und er gilt gemeinhin als Glücksfall für die Stadt. Jeder hat gesehen, der Typ macht, was getan werden muss und macht es auf bestmögliche und nicht auf irgendwie ideologisch verbrämte Art und Weise, sondern er nutzt das Wissen von Experten. Also genau das, was die Iren gemacht haben. Nur eben, daß es einer und nicht 99 waren und daß er gewählt und nicht ausgelost wurde.
Es kommt also weniger drauf an, wie Parlamente/Regierungen zustande kommen. Das irische System funktioniert auch in dem Moment nicht mehr, in dem du extrem manipulative Alphatierchen auslost, die in der Lage sind, dieser Versammlung ihre Meinung aufzuzwingen. Klar, wie es derzeit läuft, ist die Wahrscheinlichkeit größer, daß sich Alphatierchen durchsetzen, es ist sogar fast schon systemimmanent, aber das Allheilmittel ist die Ausloserei auch nicht. Es kommt immer noch darauf an, wer am Ende in den Gremien sitzt und nicht, wie sie dahin gekommen sind.
Man muss halt irgendwie dafür sorgen, daß zuverlässig in den Gremien Leute sitzen, die es auch gut meinen und schlussendlich auch gut machen. Mir schwebt da eher eine Wahl mit irgendwie gerichteten Stimmen vor. Da bin ich aber mit mir selbst auch noch nicht im Reinen. Mein Ansatz ist, wer mehr fürs Gemeinwohl tut (nicht mit Geld, sondern mit Taten), hat mehr Gewicht bei den Abstimmungen. Wer informierter über die vermeintlich wichtigen zu entscheidenden Dinge ist, hat mehr Gewicht.
Ich habe keinen Plan, wie man sowas auswerten soll und ob es wirklich ne gute Idee ist, aber zumindest sehe ich so ne Möglichkeit, eher und mit höherer Wahrscheinlichkeit an die qualifizierten Regierungen zu kommen, die wir brauchen.
Um nochmal auf Reykjavík zurück zu kommen. Jón Gnarr hat mit 14 die Schule abgebrochen, war im Heim für schwer Erziehbare. Also das Gegenteil von Elite, auch wenn er bei der Wahl als Komiker sehr bekannt war. Die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung kam wohl auch daher, aber daß er letztendlich gewählt wurde, lag vor allem daran, daß die Stadt wie wahrscheinlich keine andere auf der Welt von jungen, gut ausgebildeten, weltoffenen Menschen geprägt ist. Also im Prinzip hast du in der Stadt alleine schon durch die Bevölkerungsstruktur das erreicht, worauf es mir bei meinem Vorschlag ankäme. Dazu kam dann ein sehr geeigneter Kandidat, der dann auch gewählt wurde. So kann es halt auch laufen.
eigenwert
Ich halt es aber für problematisch (gelinde gesagt), die Menschen nach irgendeinem Punktesystem zu gewichten (*).
Das schafft nur wieder neue Nickeligkeiten und mangelnde Akzeptanz, und ich sehe auch nicht, wie man die Alphamännchen damit verhindern könnte (eher im Gegenteil).
Da kommt mir ein Losverfahren doch tatsächlich noch als derzeit beste Alternative vor. Weder manipulative Drecksäcke noch komplett ignorante Blödmänner/Dialogverweigerer können so vermieden werden, aber sie werden eben in dem Maß ausgewählt, wie sie nun mal in freier Fuzo vorkommen. Repräsentativ wäre das schon, und es würde Verschwörungstheorein (ala wieso jetzt der und nicht ich, warum die schon zum zweiten Mal?)die Luft aus den Segeln nehmen.

(*) So, und jetzt nochmal hierzu.
Wenn wir ganz weit in die Zukunft denken (die wir aber nicht kennen, klar), dann wäre ein unbestechlicher Algorithmus für all diese Dinge denkbar. Nicht für die politischen Entscheidungen als solche, aber eben zum Beispiel für die Auswahl der Kandidaten, die Steuerung eines demokratischen Prozesses (ein anderes Wort dafür bräuchten wir dann mindestens auch).
Die große Frage ist natürlich, wie man dahin kommt oder ob überhaupt je. Es wäre eine lange Evolution bis dahin und natürlich wieder von unendlich vielen emanzipatorischen Kämpfen begleitet, wir können es bislang nicht ohne sowas.
Das klingt natürlich jetzt alles sehr hypothetisch, ich schreibe das aber, weil ich mir das vor einiger Zeit mal hinsichtlich der Finanzmarktscheiße überlegt habe: das Ganze mit der Banken/Hedgefonds/sonstige Arschgeigenregulierung klappt doch eh nicht. Vielleicht wär's daher einfach besser, diese Typen per Algorithmen zu entmachten. Sprich (so es gelänge), das Finanz-etc-System wäre durchaus dasselbe wie jetzt (das Geld lässt sich ja auch nicht abschaffen, ne), aber es gäbe nicht mehr diese unmittelbaren und unkontrollierbaren Profiteure desselben.
Es gäbe dann nur noch Leute, die zuständig für die Wartung des Systems und solche Dinge zuständig sind, aber sie zögen keine persönlichen Profite mehr daraus.

Uff, das soll's im Moment mal gewesen sein :floet: ...
Woas Sois...
Das isländische Beispiel halte ich für irreführend. Auf einen solchen Wahlgewinner kommen halt 10.000 von der entgegen gesetzten Sorte. Leute, die erstmal 10-15 Jahre in der Partei gebuckelt haben, um auf nen Listenplatz nach oben zu rutschen. Das Losverfahren hätte schon was. Unsere Justiz ist ja auch nicht zusammen gebrochen trotz Schöffensystem (Ist im Prinzip nichts anderes). Wenn wir alles lassen wie es ist, degeneriert die Demokratie bei uns schön dahin, die Alten werden immer mehr, wir merkeln ins Lala Land.
Baron von Quakenbrück
Wer informierter über die vermeintlich wichtigen zu entscheidenden Dinge ist, hat mehr Gewicht.AERPELSCHLOT, 04.02.2017 17:31 #

Damit würdest du die Eliten aber nur mehr stärken, haben diese schließlich mehr Möglichkeiten, sich tiefgreifend mit bestimmten Thematiken auseinanderzusetzen. Hans-Peter, der sich jede Woche auf dem Bau abbuckelt, wird da (verständlicherweise) weniger Muse zu haben.
Woas Sois...
Richtig. Gibt man Hans-Peter aber die Zeit (qua losbestimmten Amt) und die Gesprächspartner/Quellen sich zu informieren, ich glaube, da kommt nichts schlechteres raus als bei einem Scheuerl oder Pofalla.