In diesem Spex-Text stehen Dinge wie "Die sogenannte Gatekeeperfunktion von Pop-Journalist_innen hat sich weitgehend erledigt". Da frage ich mich, ob die ihren Job nicht komplett falsch verstanden haben. Natürlich ist der Musikmarkt heute anders, und alle Leuten können auf alle verfügbare Musik zugreifen. Da finde ich persönlich es aber noch wichtiger, dass jemand eine Vorauswahl trifft und das für mich einordnet und vorbewertet. Wenn das im Popjournalismus nicht mehr stattfindet, brauche ich auch keinen.Olsen, 15.10.2018 17:33 #
Intro und Ox sind die Mags aus der Ecke, die ich gelesen habe - da wurde die Leserschaft ja regelrecht gedrillt, für welche Bands man sich zu schämen habe (Ox), und sich wie wilde Einer gekeult darauf, wie geil man doch in touch mit dem heißen Vibe ist (Intro), und Anekdotenwissen (Ox) und Aufblaserei (Intro) von allem betrieben. Kurzum, es ging viel zu sehr um die Schreiberlinge und zu wenig um die Musik.
Linus Volkmann, der Oberprofi vom Intro hat ja irgendwann mal Pisse interviewt, eine recht räudige Punkband und war massiv bemüht, in dem Interview auch cool rüberzukommen und geile Anmerkungen einzuwerfen und haste nicht gesehen. Das ist immer so wie wenn der Onkel mit den Jungs saufen geht und dann die Mädels beeindrucken will, die sich wundern warum der Fahrer überhaupt redet.
Das gibt es bei anderen Mags auch (Helm bei Visions, Kühnemund beim RockHard, bzw. beim Deaf Forever nun wieder mehr als Marschroute), dieses eindrillen und selbst zelebrieren, aber als Blattlinie packe ich das echt nicht mehr. Und gerade Kühnemund fühlte sich wohl - Augenzeugenberichten auf Konzerten zufolge - selbst wie ein Szenestar stellenweise. Als Gatekeeper ist man wer.