1. Die Kinderkosten sind schon daran Schuld, dass ich lange Zeit nicht so viel in Schallplatten investieren konnte, wie meine Double-Income-No-Kids-Bekannten. Das ist nicht gerecht.DIRTY_PUNK, 01.06.2022 20:21 #
Das ist nicht dein Ernst. Soll jetzt jemand herkommen und dir dein Hobby finanzieren? Oder soll jemand deinen Bekannten Geld wegnehmen, damit die nicht mehr Platten kaufen können als du? Bezahlst du dem dann später auch die Mehrkosten vom Einkauf beim Onlinesupermarkt, wenn für dich deine Kids einkaufen gehen, wenn ihr alt und nicht mehr mobil seid? Oder wenn ihr im Pflegeheim seid, sagste den Kindern dann, vergesst nicht, nächste Woche ist mein Kollege wieder dran. Den müsst ihr dann besuchen und nicht mich?
Man kann nicht alles haben im Leben. Das ist nicht ungerecht, das ist so.
2. Für meine Frau war es außerdem damals die Entscheidung Mama oder Professorin. Wenn man die Elternzeit ausnutzt, um die Kinder möglichst selbst zu erziehen, hat man in der Wissenschaft verloren. Eine echte wissenschaftliche Karriere war kaum noch möglich. Es war aber auch eine bewusste Entscheidung. Sie wusste, was sie tat. Kinder sind nicht nur teuer, sondern auch karriereschädlich.
Ein wunderbares Beispiel dafür, warum persönliche Leistungen im Bereich Kinder wie Kindergeld und Elterngeld größtenteils Kokolores sind. Das Elterngeld wurde bei Einführung nicht umsonst Herdprämie genannt. Nehmt das Geld, steckt es in flexible Tagesbetreuung, wo man jederzeit seine Kinder abgeben und abholen kann und schon geht Kind und Karriere. Gibt's die Möglichkeiten, beides zu vereinbaren, braucht auch keiner mehr zu motzen, das wäre ungerecht, daß man einmal raus nicht mehr reinkommt. Ist halt so. Zwingt einen keiner zu, persönliche Entscheidung. Ich hab auch mein Studium aus Gründen abgebrochen und kann jetzt nicht rummaulen, warum ich keine Professorenstelle hab.
Zum Wahlrecht: Ich kenne keine plausiblen Argumente gegen das Wahlrecht für Kinder. Es gibt so viele Wahlberechtigte, die deutlich verpeilter sind als die
Wahlrecht ab 0 ist halt auch Unfug. Einen Stift sollte man schon halten können und lesen können wäre auch nicht sooo schlecht. Ich weiß noch, daß ich früh, noch in den 70ern, Präferenzen für die SPD entwickelt habe. Weil ich wusste, was die machen? Nö, weil mein Papa die gut fand. Und FDP auch okay, weil die helfen ja der SPD und man hält ja immer zu den Kleinen. Gut, daß ich damals noch nicht wählen durfte. Anders wars dann, als ich mit 12 live vorm TV miterlebt habe, wie Schmidt abgesetzt und durch Kohl ersetzt wurde. Ich habe sehr schnell begriffen, daß da einiges den Bach runtergeht. Wo man da ne Grenze setzt, ist diskutabel. Sie bei 18 zu halten ist sicher falsch und dient nur denen, die drauf bestehen. Ganz weg ist nicht praktikabel, ersatzweise die Eltern abstimmen zu lassen... da sind wir de facto wieder bei Quoten, 1 Stimme mehr pro Kind. Aber ob man jetzt sagt 16 oder 12, das ist mir fast wurscht.