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OneFingerSalute
Ich habe einmal in meinem Leben Mate aus einem Kürbis getrunken, zu Besuch bei Freunden in Kiel. Die wiederum hatten das Zeug von peruanischen Bekannten geschenkt bekommen. Es war am Ende eines sehr ausgedehnten Frühstücks, bei dem ich schon vier oder fünf Becher Kaffee versenkt hatte. Nach dieser Mate-Session war ich so wach wie nie zuvor oder danach in meinem Leben, ohne Quatsch. Ich glaube, ich war kurz davor, an zwei Stellen in der Wohnung gleichzeitig sein zu können. Faszinierend und total nervig gleichzeitig, der Zustand.

Ansonsten: Die Setlists hatte ich verschwitzt zu erwähnen, das sind tatsächlich noch zwei sehr schöne Mitbringsel von der Tour.
fennegk
Darf man als Nichtteilnehmer diese Listen mal erblicken? #JackpotMitbringsel
OneFingerSalute
Die von OMG kann ich dir zeigen:

fennegk
Muchas gracias! [der Hut-lupf-Smiley]
Haben sich ja spannend kurzgefasst - insbesondere bei "Carry" lag mir erstmal der ISIS-Track in den Ohren; und augenscheinlich also 'nen neuen Track gespielt.
Hatte ich mal was von Neid geschrieben? :wink:

Nochmals herzlichen Glückwunsch zur Show! :thumbsup:
OneFingerSalute
Die Setlist von Cave In liegt mir mittlerweile auch als digitales Bild vor:

fennegk
Das läuft ja... besten Dank again!! :thumbsup:
Powder To The People
Sogar was von der "Tides Of Tomorrow"-EP und "Juggernaut" vom Debüt. Nicht allzu viel aus der Frühphase, aber das ist auch zu erwarten bei einer 45 Minuten-Show.
Crackerman
Ich kann mit den wirklich tollen Berichten nicht konkurrieren, möchte aber trotzdem die Kurzfassungen von zwei Bands, die begeisterten und einer, die lieferte hier reindilettieren.
Ein Wahnsinn war ganz erwartungsgemäss Crippled Black Phoenix in OS. Zu hohe Erwartungen können kontraproduktiv sein, diese Band lächelt da nur mitleidig und übertrifft sie locker :bow:. Der Einstieg ist einer der allerbesten Songs, des letzten Jahres, To you I give. Sie werden vier Songs der wundervollen Great escape bringen und sie können es sich leisten, einen Brecher wie Rise up and fight wegzulassen....einfach weil sie so viel Fantastisches haben. Gut, daß sie sich fast zwei Stunden Zeit nehmen. Zweimal kommt auch Bronze auf der Setlist vor und meine Kinnlade bleibt während No fun und Champions of disturbance Pt. 1&2 durchgehend runtergeklappt. So macht das Sinn, was sind die beiden live für Hüftgelenksanimatoren! Sie beenden das Set mit einer mitreissenden Version von Echoes, danach kommen sie noch einmal für Burnt Reynolds, das Justin Greaves im Publikum spielt. Das ist komplett aus dem Häuschen und feiert noch lange nach dem Ende.
Diese Band ist einfach ein so stimmiges, perfektes Gesamtpaket aus fantastischer Musik, unglaublich ergreifenden Shows, Fannähe (Justin sitzt vor dem Gig am Merch und freut sich über jedes Gespräch) und einer ganz seltenen Veröffentlichungspraktik. Sie machen aufwändige, echt verrückte Sachen mit ihrem Vinyl, aber es kommt auch alles in einer normalen, schwarzen Version.
Ich bin um ein weiteres CBP-Erlebnis reicher.
Crackerman
Kalamata in Bückeburg waren anders, instrumentaler Post-Hardrock, aber auch toll. Drei hervorragende Musiker, ich möchte trotzdem Maik Blümke am Bass rausheben. Wie der Mann rockt und groovt und drückt ist schon sehr sehr geil. Nette Jungs sowieso und ich habe auf meine Frage nach ihrer ausverkauften ersten LP direkt eine der letzten Testpressungen zugeschickt bekommen. Danke nochmal :thumbsup::thumbsup:.
Wenn ihr also nächstes Mal an Olivenwerbung vorbeilauft, genau hinschauen. Vielleicht spielt eine wirklich sehens- und unterstützenwerte Band zum Tanz Abrocken auf :headbang:.
Crackerman
Im selben kleinen Laden sah ich an dem Tag ein Plakat der V8 Wankers. Lange nichts mehr von denen gehört, da gehst du hin, dachte ich. Man möchte den kleinen Laden unterstützen, damit sie immer weitermachen können und die V8 Wankers liefern, zumindest auf den älteren Platten, Rock'n Roll-Hartgas, der mir immer Spaß gemacht hat, auch wenn's mit der Zeit zu gleichförmig wurde. So war auch die Show. Highspeed-Rock'n Roll direkt in die Beine und die Hüfte. Macht immer noch Spaß.
Drei unterschiedliche Nachmittage, jeder auf seine Art bestens gelungen.
OneFingerSalute
Cracker on tour! Immer wieder schön zu lesen.
Drunken Third
Snareset w/Notausgäng , 14.04.209, Bremen (Capri Bar)

Ihr kennt das: Man jettet so rum, heute hier, morgen da, immer in Bewegung, Stillstand ist Rückschritt, #AntepKnowsBest.
Da verbringt man also das Wochenende im Hawaii des Nordens (Helgoland) und hält auf dem Rückweg mal kurz in Bremen an und gibt sich Punkrock. #PunkvonWelt

Die Capri Bar im Bremer Viertel ist wirklich nicht mehr als das: Eine (kleine) Bar. Konzerte fanden und finden da in der Regel nicht statt (Aussage eines langjährigen Szenekenners, auch im Forum aktiv), was man auch merkt: Zunächst mal gibt es keine Abendkasse, die Bar ist einigermaßen gefüllt, der „Konzertraum“ ist ansonsten wohl eine Sitzecke. Was ich so in meiner langjährigen Laufbahn noch nicht erlebt habe: Die Instrumente sind im rückwärtigen Teil des Raums aufgebaut, direkt vor den beiden (einzigen) Klotüren. Das führt im Laufe des Abends dazu, dass das Männerklo nicht mehr zu benutzen ist, da der Drummer davor sitzt. Die Damen haben etwas mehr Glück, müssen sich aber zwischen Sänger und Gitarristen durchwuseln. Sehr amüsant. Was ich ebenfalls so noch nicht erlebt habe: In der seitlichen Wand sind zwei große Aquarien eingelassen. Die armen Fische wurden also ordentlich beschallt. Gut, dass keine Aktivisten von Sea Shepherd zugegen waren. Und das dritte Novum: Über dem „Bühnenbereich“ hängt ein großer, alter Retrofernseher, auf dem während der Sets die Bandlogos eingeblendet werden. Schick!
Und wenn wir schon bei Punkrock und Bremen sind, muss man seit einiger Zeit damit rechnen, dass die Notausgäng irgendwie mit dabei ist. Die „deutschen Blink 182“ (O-Ton Snareset) sind Lokalhelden und haben dementsprechend ein paar Fans mitgebracht. Musikalisch gibt es flotteren Punkrock, wobei die Gitarre tatsächlich extrem an die frühen Blink 182 (prä Enema Of The State) erinnert. Wohlwollend ausgedrückt.

Man singt deutsch, was irgendwie an alberne Die Ärzte erinnert, vielleicht aber auch einfach so klingt, wenn man eben den kalifornischen Vorbildern auf Deutsch nacheifert. Die Band hat jedenfalls ihren Spaß, das Publikum ebenfalls. Zum Schluss gibt es den einen Hit („Zerkratzt“), den anderen („Goldenes Haar“) lassen Sie leider weg.

Im Anschluss dann klemmen sich die Grevener Snareset ihre Instrumente um und bestreiten nun den zweiten Abend ihrer Releasetour zum neuen Album „With A Spark“. Dass die vier Jungens nicht erst seit gestern zusammen spielen, merkt man sowohl am energiegeladenen Auftritt als auch an der musikalischen Umsetzung. Das neue Album ist tatsächlich verdammt gut geworden und bietet hittigen Punkrock auf die 12, irgendwo zwischen Astpai und Red City Radio (damals). Rauer Gesang, teils mehrstimmige Chöre, Refrains zum Mitgröhlen, dazu zwei Gitarristen, die wissen, wie das mit den Melodien geht: Snareset haben alles, was es braucht.

Wissen Sie auch selber, der Auftritt ist absolut souverän (im
positiven Sinne) und wirklich mitreißend. Das die Message auch stimmt, sieht man nicht nur am „FCK AFD“-Aufkleber am Verstärker. Große Empfehlung für die Zielgruppe hier!
OneFingerSalute
Für einen Sonntagabend, der zumindest bei mir sonst wohl sehr müde ausgefallen wäre, war das tatsächlich sehr anständig.
schmirglie
Sehr schöne Berichte hier!
Falls noch jemand einen Abstecher zum Mate braucht: Ich bin seit letztem Jahr einigermaßen großer Fan von Mate mit Bombilla aus dem Cebador, wobei ich den Begriff "Cebador" bis eben nicht kannte. Allerdings werde ich davon immer recht hibbelig, deswegen gibts das nur am Wochenende. Meine Freundin übernimmt dann gerne die Arbeit (unter anderem das Ding ausspühlen, damit das Alpacca-Leder nicht schimmelt), das kommt mir entgegen. Ich muss immer nur kannenweise Wasser kochen. Mit Wodka hab ichs noch nie probiert, weil in Buenos Aires unüblich; der Argentinier an sich schwört auf Fernet-Cola um sich zu berauschen. Ich bin dann eher beim Bier geblieben...
Harry Gant
Gerade eben Birds In Row & La PetitMorte mit Nine in Mainz.

La petit morte spielen Post HC und ich finde sie ganz unterhaltsam, für Nine war es wohl ein wenig zu Schema F, dafür war der Sänger in seiner Schluffigkeit maximal lustig, launige Ansagen und auch immer wieder komische Kommentare zu sehen Kollegen. Der Klub ist schon zur Vorband sehr gut gefüllt und den Leuten gefällt der Vortrag offensichtlich auch, der Applaus unterstreicht das.
Danach dann aber der Headliner und das ist dann nochmal was ganz anders. Von Anfang an geben die drei volle Power und auch der Sound ist jetzt schön drückend. Insgesamt konzentrieren sie sich zum größten Teil auf das aktuelle Album und so wird ein schöner Spannungsbogen in das Set gezaubert. Auch hier kommt die Band bei Ansagen sehr sympathisch rüber, sodass am Ende eigentlich alle am Nicken, Tanzen oder Bangen sind.
Also alles in allem ein mehr als gelungener Abend.
OneFingerSalute
Birds In Row würde ich auch gerne mal wieder sehen. Ihr habt aber auch wirklich viele gute Konzerte bei euch da unten in der Ecke.
schmirglie
Die waren am Montag auch in Köln, ich hatte aber schon ein Ticket für Idles... hab kurz überlegt dieses zu verkaufen um dann doch zu Birds in Row zu gehen, habs dann aber nicht gemacht.
Idles haben mir an sich sehr gut gefallen. Live-Performance erste Sahne, die Lieder kommen auf der Bühne noch etwas besser rüber als auf den Platten, und der Sound war auch gut. Gestört haben mich die Ansagen, vor allem in der Quantität. Einer der seltenen Fälle, wo ich auch 80 statt 90 Minuten Konzert genommen hätte, wenn dafür 10 Minuten Gelaber und Pausen weggefallen wären.
Schlimmer noch war aber (wieder mal) die LMH an sich - furchtbare Luft und Temperatur, obwohl es draußen nicht mal wirklich warm war - und das Publikum. Möglicherweise lag es an der hohen Anzahl an Briten im Publikum, aber es gab jedenfalls furchtbar viel Bewegung während des Konzerts, vor allem Richtung Bar und umgedreht - was die LMH an dem Abend an Bier zu ihren lächerlichen Preisen verkauft haben muss, unfassbar. Vielleicht standen wir aber auch einfach schlecht und möglicherweise hatte ich am Montag auch gar nicht mal so gute Laune und war dadurch (noch) empfindlicher als sonst, ich weiß es nicht.
Als Fazit kann ich erstens Idles live empfehlen, wenn man mit den Platten was anfangen kann, und werde zweitens endlich mal versuchen die LMH konsequent zu meiden, soweit möglich.
Sandman_Bloody_Sandman
Konzert #10 / 2019

BLACK LUNG vs. BUSHFIRE (Cenralstation, Darmstadt - 18.04.2019)

BUSHFIRE again ... zum 3. Mal innerhalb von 68 Tagen. Und dieses Mal war es sogar ein Heimspiel für die Darmstädter Jungs aus aller Welt. Im Gepäck hatten sie das US-Trio BLACK LUNG, das ich auch erst wenige Tage zuvor im Münchner Backstage live miterleben durfte.

Vor dem Vergnügen steht bekanntlich die Arbeit – und so machte ich mich nach dem Mittag auf die 400 Kilometer lange Strecke ... gut 300 davon war es dank des Osterverkehrs ein ewiges Stop and Go. Pünktlich zum Einlass stand ich dann vor der Centralstation im Darmstädter Stadtzentrum ... nach 5 1/2 Stunden Fahrt und mehrfachem Stau bei dezenten 24 Grad. Dann noch eine Stunde relaxtes Abhotten mit ein paar Gesprächen, da die Jungs beider Bands sich vor dem Gig unters Volk mischte.

BUSHFIRE waren schließlich um 20 Uhr zuerst dran und durften viele bekannte Gesichter im Publikum begrüßen. Ihre Show war gewohnt energiegeladen, der Sound klasse und die Band extrem gut drauf. Allen voran "Big" Bill Brown, der mit seinen zwei Metern nicht nur optisch absoluter Mittelpunkt ist. Er ließ uns an seinen neuen Deutschkenntnissen teilhaben ... nicht alle immer ganz jugendfrei - aber hey, der Typ ist immerhin in der New Yorker Bronx aufgewachsen, da ist man noch an ganz andere Sachen gewöhnt.
Nach einer guten Stunde war dann Schluss, das aber mit einem absoluten Höhepunkt: Wie schon auf dem letztjährigen Freak Valley gaben BUSHFIRE ihre Version des alten Ton Steine Scherben – Gassenhauers "Macht kaputt, was euch kaputt macht" zum besten und setzten ihrer Show noch das Sahnehäubchen auf. Nur einer wollte danach einfach nicht gehen: Big Bill! Während seine Mitstreiter hinter ihm ihr Zeugs packten und "Imagine" vom Band lief, schnappte er sich nochmals das Mikro und gab uns den Lennon.

BLACK LUNG zeigten danach auch live erneut, wie bärenstark ihr neues Album "Ancients" ist. Mit einem (noch) besseren Sound als in zuletzt in München ausgestattet, kamen gerade die aktuellen Sachen ne Spur heftiger aus den Boxen. Sänger Dave wie immer etwas unnahbar, der scheidende Gitarrist Adam (nach der Tour ist Schluss für ihn) leicht in sich gekehrt und Drummer Elias aufgedreht wie ein Duracell-Hase ... aber knapp 70 Minuten Vollgas, bei denen zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkam. Ihre oftmals gar nicht so leicht verdaulichen Stücke kamen entspannt und gleichzeitig energisch rüber, so dass man schon völlig neben der Spur sein musste, um derlei Auftritte ungerührt mitzuerleben. Klasse Show ... wieder einmal.

Und danach? 400 Kilometer wieder zurück nach Hause, einen Tag Pause und dann zum zweitägigen Dark Easter Metal Meeting ... ohne Musik geht es halt nicht. :D

BUSHFIRE:







BLACK LUNG:




fennegk
Da werden Erinnerungen wach. :heart:
Crackerman
400 km sind aber mal wirklich vorbildlicher Einsatz :thumbsup:.
Ein Platz auf der Gästeliste wäre dann eigentlich selbstverständlich.