Sehr schöner Bericht Luna! Ich verstehe im Nachhinein immer noch nicht, warum ich es in meiner Karlsruher Zeit kein einziges Mal in die Oetinger Villa geschafft hab, aber so ist es leider...
Ich glaube ich werde diese Woche keine fünf Konzertberichte schreiben, habe mir aber gedacht, dass ich vielleicht doch mal einem anfange. Und zwar:
Fjort - KÖLN (ganz groß für den Hirntot), 2.5., Gloria
Ich glaube ich habe schon mal das ein oder andere Mal vom Gloria geschwärmt. Super gelegen, selbst ausverkauft ist es nicht zu eng, und man kann von überall gut die Bühne sehen. Auch die Jungs von Fjort haben sich beim Konzert sehr gefreut mal hier auf der Bühne zu stehen, sie standen wohl schon häufiger mal im Publikum und mögen den Laden auch sehr.
Allerdings muss man leider (und zu meiner Verwunderung) doch sagen, dass eben dieser Laden wohl (noch) eine Nummer zu groß für die Band ist. Vielleicht waren zu der Zeit auch einfach zu viele Leute bei Olli Schulz, aber es war bestenfalls halb voll. Das sah mindestens ein bisschen traurig aus und SO viel Platz hätte ich nun auch nicht gebraucht.
Nochmal ein gutes Stück leerer war es bei der Vorband
Cocaine Piss, eine Noise-Band aus Lüttich mit einer sehr exzentrischen Sängerin. Bauchfrei mit Knieschonern könnte aber vielleicht auch der neue Style des Sommers werden, und zumindest die Schoner machen total Sinn, wenn man dauernd über die Bühne krabbelt - die Leoparden-Leggins würden sonst sicher irreparablen Schaden nehmen.
Einer aus unserer Runde hatte nach Probehören im Internet beschlossen das Gloria erst um viertel nach 9 zu betreten, mehrere andere sind nach ein paar Liedern lieber in den Vorraum gegangen - ja, Cocaine Piss sind nichts für schwache Nerven. Ziemlich anstrengendes Zeug, das ich aber trotzdem recht spannend fand. Absolut sauber wurde der rhythmisch vertrackte Lärm hier auf die Bühne gebracht. Es hätte nicht ganz so laut sein müssen, aber nunja, irgendwie gehört das wohl mit zum Konzept.
Unterhaltsam war es auch die Dame neben der Bühne zu beobachten, die der Band irgendwann mitteilen musste, dass ihre Zeit rum war, was die Band aber eher so gar nicht interessiert hat. Während sie also permanent "T"s mit ihren Händen formte, irgendwann zu einem großen "X" mit den Armen überging und schließlich einsehen musste, dass es keinen Sinn hatte, spielte die Band in aller Seelenruhe (wenn man das bei dieser Art Musik so sagen kann) noch vier Kracher in fünf Minuten und trottete dann gemütlich von der Bühne.
Man kann es nicht anders sagen:
Fjort haben vom Westernhagen-Intro bis zum letzten Ton von "Karat" eine makellose Rockshow geliefert. Der Bombast-Regler steht auf 11, und an Pathos mangelt es natürlich auch nicht, kennt man ja nicht anders. Ich muss aber sagen, dass ich insbesondere die Ansagen diesmal weniger pathetisch fand als schon mal früher (ich meine damit in der Form, inhaltlich passt das ja eh alles). Ich würde der Band auch trotz all der Show, die sie so abziehen, kein übertriebenes Rockstar-Gehabe vorwerfen wollen, auch wenn sie manchmal nur knapp dran vorbei geschlittert sind, zum Beispiel als die Zugabe von der Bar aus eröffnet wurde. Es sei ihnen gegönnt, zumal meine Freundin, die auf sowas schnell mal allergisch reagiert, auch nichts negativ aufgestoßen ist. Dem Urteil vertraue ich dann auch.
Das neueste Album Couleur (mittlerweile auch schon wieder 1,5 Jahre alt, wie die Zeit rennt) gefällt mir immer noch super, und so kam es mir sehr gelegen, dass der Fokus noch stark darauf lag. Von den beiden Vorgängern gab es aber auch noch einiges zu hören, bei einer sehr ordentlichen Gesamtlänge von gut anderthalb Stunden. Da gab es einfach nichts auszusetzen, ich fands super!
Unzufrieden war ich höchstens mit meiner nicht vorhandenen Textsicherheit, vor dem nächsten Konzert werde ich mich sicher noch mal quer durch die Discographie hören
Gestern war ich dann beim "Punk in Drublic"-Festival im Tanzbrunnen. Da gibt es aber wenig zu berichten, deswegen nur in Stichworten:
- unglaublich viele Leute
- Glück im Unglück mit dem Wetter gehabt
- Wahnsinnig viel Mosherei bei grandios aufspielenden Bad Religion
- NOFX auch top und mit dem besten Fazit sowieso: "We did not make a single mistake, except if you count playing after Bad Religion"