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wf96
Letzten Samstag Antiheld und Walking on Rivers im Strom in München. Eigentlich mehr oder weniger mitgeschleift worden, kannte nur ein paar Songs von Antiheld.
Vorband war sehr erfrischend anders als ivh es bei einem Act wie Antiheld erwartet hätte. Tanzbarer Folk/Blues Pop irgendwo zwischen Jeremy Loops, Mumford & Sons und Owls by Nature.
Antiheld dann live tatsächlich auch mitreißender als gedacht. Machen mit ein paar Bier durchaus Spaß wenn man über den ein oder anderen Fremdschamtext hinweghört.
Morgen gehts dann zum Rage4Water von Viva Con Agua, ansonsten diesen Monat noch Maffai, Boston Manor, Von Wegen Lisbeth und Blood Red Shoes. Konzertherbst ?
fennegk
Dicke gefüllt mit Sachen, die ich nicht kenn'.
Langweilig wird's aber nicht, oder? :wink:
Crackerman
Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen.
Ich entschuldige mich vielmals, Dir dies so wärmstens ans Herz gelegt zu haben.
Ich hätte bei nicht erwartet, dass unsere jeweiligen Eindrücke eines solchen Abends so weit voneinander entfernt sein könnten.Go Ahead Eagle, 18.10.2019 08:53 #

Haha, aber nicht ernsthaft? :bigsmile: Im Gegenteil, ich freue mich immer, wenn mir hier jemand etwas ans Herz legt. Die Trefferquote ist doch total egal. Klar, ich freu mich auch, wenn ein Tipp gut ankommt. Aber wenn nicht, dann eben nicht. Woas sois :cheers:.
Ich hatte einfach keine Greatest hits-Show erwartet. Ich kam mir von Anfang an verkehrt vor und das wurde mit jedem Hit mehr. Nichts von Fireball z.B. (ok, vielleicht noch Strange kind of woman als weitere Zugabe k.A.) ist seltsam. Ein Anyone's daughter dazwischen hätte das Ganze richtig schön aufgelockert. Es gibt so viele geile Songs, die kaum live gespielt wurden. So in etwa hätte es für mich funktionieren können. Alle anderen hatten mehr Spaß und der Laden war auch gut voll.
Bitte immer weiter her mit den Tipps, wenn du was hast :thumbsup:.
Chino1986
De Staat, Hannover, Bei Chez Heinz, ca. 250 Menschen

Ewig gehadert ob man da hingehen muss/sollte. Um Viertel vor neun die Entscheidung: Tukur aus, 300 m Weg durch widerliches Wetter und runter ins Heinz. Vorband war gelaufen und der Laden gut gefüllt. Pünktlich um neun fangen De Staat an. Ich hatte im Vorfeld diverse Videos von ihnen gesehen und auch das aktuelle Album diverse Male gehört, ich wusste also das mich Spielfreude erwartet. Die Mischung aus Clubbeats und Indierock fesselt sofort und lässt bei mir persönlich erstmal die Kinnlade runterfallen und ein breites Grinsen entstehen. Die fünf Frikandelfreunde brennen mit mehrstimmigem Gesang, tollem Licht (fürs Heinz) und bestem Sound sowas von die Hütte ab. Beim mehrlagigen Circle-Pit um eine Kellersäule entgleitet sogar dem Sänger sein Psychopathen-Gesicht kurz ins Grinsen. Alle (mir bekannten) Hits werden gespielt und ich werde ncoh ein paar Tage einen Ohrwurm von "Pikachu" haben.

Nach 1,5 Stunden ist Schicht im Schacht und der Schweiß tropft von der Decke. Beim bestaunen der Effektgeräte fällt auf, dass selbst Oceansize(RIP) und Amplifier hier vor Neid ob der schieren Masse an Effekten erblassen würden.
FAZIT: Gute Entscheidung noch zu gehen und eine phänomenale Live-Band gesehen. :cheers:
OneFingerSalute
Gestern waren wir weit draußen unterwegs und das mitten in Bremen. Der Tower als konventioneller Konzertort war Schauplatz eines sehr unkonventionellen Konzerterlebnisses. Ich tue mich schwer mit der Beschreibung dieses Abends, wir reden hier eindeutig von der Kategorie "muss man dabeigewesen sein". Die Daughters waren zu Gast und haben dank Sprech-Sänger Alexis Marshall eine Bühne voller Rotze und Spucke und dank der kollektiven Darbietung auch ein Publikum mit vielen ungläubigen Gesichtern und einigen Fragezeichen im Kopf hinterlassen. Vor dem Konzert geht's schon los, da läuft eine wilde Mischung aus 90er-Trash-Bonbons, bis ein vermeintliches Intro die rund 150 Leute in Stimmung atmosphärisiert und wirklich effektiv an der Spannungschraube dreht. Als wohl jeder denkt, geil, jetzt geht's ab, kommt aber plötzlich wieder Popmusik. Ein ganz seltsamer Moment. Die Band taucht dann doch bald auf und macht sechsköpfig schon was her auf der kleinen Bühne. Ab jetzt wird's richtig irre. Marshall treibt sich selbst im Verlauf des Konzerts immer weiter in den Wahnsinn, hat bald das erste Mikro kaputt, schleudert mehr Spucke raus als eine ganz Herde angepisster Lamas und macht mir tatsächlich manchmal so viel Angst in seiner Unberechenbarkeit, dass ich froh bin, mindestens in der zehnten Reihe zu stehen. Das ist aber auch irgendwann irrelevant, weil er den letzten Teil der Show komplett im Publikum verbringt, eng umschlungen mit Leuten tanzt, einen Zuhörer auch küsst und überhaupt einfach nur ganz viele Sachen macht, die man eigentlich auf keinen Fall von einem Sänger erwartet. Die Band spielt sich währenddessen stoisch und perfekt auf den Punkt durch ihren Industrial-Noise-Core-Alptraum. Lieder sind es nicht, die sie präsentieren, wir haben uns in unserer kleinen Selbsthilfegruppe der Konzertabsolventen hinterher einfach auf "Sound" geeinigt. Die machen Sound, fertig. Nach einer guten Stunde ist der Spu(c)k vorbei, es wird noch ein bisschen an auf am Boden liegenden Instrumenten rumgeschraubt und der Schlagzeuger wartet in der Mitte der Bühne stehend artig ab, dass endlich Ruhe einkehrt und er ganz lieb und nett "we are Daugthers, thank you" ins Mikro sagen kann. Ähm, ja. Fantastisches Konzert, was soll ich noch sagen!? Will und kann ich definitiv nicht jede Woche erleben, ist nämlich auch echt fordernd gewesen, aber für dieses eine Mal bin ich auf jeden Fall froh, meinen Montagabend genau hier und genau mit diesem Irrsinn verbracht zu haben.

Jerome's Dream haben ihre Sache als Vorband übrigens auch ziemlich gut gemacht. Sehr intensiver Screamo, der noch viel in der alten Schule rund um die Jahrtausendwende gelernt hat. Abwechslungsreich und fett, für mich eine passende Einstimmung auf den Abend, auch wenn einen auf Daughters eigentlich nichts so richtig gut vorbereiten kann.
Go Ahead Eagle
So bleibt man im Gedächtnis.
Drunken Third
Hervorragender Bericht!

Unfassbar, was man da geboten bekam. Speichel, Lärm und Wahsninn.
fennegk
Everyday@home.
Kinder sind toll.
Powder To The People
Habe schon eine Menge Live-Videos der Band gesehen und ja, das ist offenbar Standard. Auf jeden Fall massiver Neid meinerseits, Daughters stehen bei mir ganz oben auf der Erlebenliste. Den Kultstatus der wiedervereinten Jeromes Dream in der Screamo-Szene hatten wahrscheinlich nicht viele auf dem Zettel, allerdings sind die Partiziperenden von damals vermutlich nur noch selten auf solchen Konzerten.

Edith: Zu letzteren hätte ich noch eine Frage. Hat der Sänger bei denen auch nur sprechgesungen? Das komplette neue Album ist so und vermiest es mir etwas. Das brachiale Gekreische von früher kriegt er scheinbar nicht mehr hin. Bei Daughters entsteht ein anderer Vibe, während JD eigentlich recht straighter Skramz (auch immer noch) ist.

Zuletzt geändert von Powder To The People

Drunken Third
Ne, bei JD war schon trve Scremo-Keife. Haben auch offenbar nur altes Zeug gespielt. Fand die wahnsinnig gut.
Powder To The People
Das verwundert mich jetzt ein wenig, da laut Setlist.FM in der letzten Zeit eigentlich nur das komplette neue Album gespielt wurde.:hm:

Etwas Recherche hat aber ergeben, dass der Sänger erst nach Aufnahme des Albums eine neue Schreitechnik gelernt hat und diese jetzt also anwendet. Schade, dass hätte das Album um einiges aufgewertet.
OneFingerSalute
Ich hatte von denen angesichts des neuen Albums auch einen anderen Auftritt erwartet, aber wie Drunken schon schrieb, der Sänger hat alles gegeben und die Stimmbänder voll aufgerissen. Vom Sprechgesang auf der aktuellen Platte war nichts zu hören. Ob es neue oder alte Songs waren, die sie gespielt haben, kann ich nicht beurteilen kenne mich weder noch gut genug aus mit dem Schaffen der Band.
Woas Sois...
Godsground/Monkey3@Zauberberg/Passau

Yo, relaxter Abend an Halloween, das gottseidank wenig bemerkt wurde. Der Zauberberg stellt sich als angenehmer Liveclub heraus, strategisch optimal gelegen zwischen Uni und Brauerei.
Negativ: Das ganzer fängt ne halbe Stunde zu spät an und hört eine halbe Stunde zu früh auf, weil Monkey3 noch vor Mitternacht weiter wollen.
Aber: Der Sound in den Laden ist topp. Angenehm knackig und präsent, aber man kann sich tatsächlich noch halbwegs normal verständigen. Godsground spielen soliden Stoner in Quartettbesetzung, wirken aber zu nüchtern.
Monkey3 bringen ihren Sound live doch erfreulicherweise ruffer rüber als auf Platte. Seltsam war mal minutenlanger Stillstand im Set ohne ersichtlichen Grund.
Kreativ: die fehlende Nebelanlage wurde vom Organisten mittels E-Zigarette mit vollsten Einsatz und Fleiß ersetzt.
Besucher geschätzte 100 Leute, aber das passte.

OneFingerSalute
Ein Laden namens "Zauberberg" ist natürlich prädestiniert für einen Halloween-Besuch, finde ich.
fennegk
Liest sich nach altersentsprechender Unterhaltung auch und ganz nach meinem Geschmack.
Schön v.a., dass E-Kippen doch mal 'nen Sinn haben.
Chino1986
Thrice/Refused, Hamburg,Große Freiheit 36

Ich fasse mich kurz:

erste Vorband Petrol Girls nie gehört, female fronted UK Punks die mich an Amyl&and the Sniffers und Konsorten erinnern allerdings deutlciher weniger Spaß machen.

Dann Refused; perfekter Sound und die Meute frisst der Rampensau Dennis Lyxen aus der Hand. Spielen sich sehr leidenschaftlich und tight durch ihr einstündiges Set und obwohl ich "nur" TSOPTC wirklich kenne (ich tippe mal auf 3-4 gespielte Songs) ist das Unterhaltung auf höchstem Niveau.

Da treten Thrice ein schweres Erbe an. Habe sie vor ein oder zwei Jahren in Berlin gesehen und das gestern war der deutlich blutleerere Auftritt. Ich kann nicht genau sagen warum aber die Band wirkt als ob sie schon Jahre auf Tour ist und die Songauswahl fand ich persönlich auch schwach. Dustin ist leider auch kein großer Mitreißer was irgendwie leider passt.

Abend schon okay wobei aber Refused bei mir den deutlich besseren Eindruck hinterlassen.
Drunken Third
Unterschreibe ich so, bis auf den Teil zu Petrol Girls: Die waren super. Für eine Vorband fasst schon zu gut.
schmirglie
Ich fand Thrice in Köln super, grade auch wegen der Setlist. Blöd war nur das sehr abrupte Ende - keine 10 Sekunden nach dem grandiosen "Beyond the Pines" waren Licht und Musik an - und man merkt ganz klar: Diese Double-Headliner Shows haben halt leider den Nachteil, dass eine Stunde pro Band oft einfach zu wenig ist - bei Refused, Touché Amoré und Deafheaven war das ok, aber Thrice hätten gerne deutlich länger spielen können.
Außerdem fand ich die Merch-Preise frech. 30€ für ein Shirt ist schon viel, aber da soll halt jeder entscheiden, was er für so ein Konzertandenken zahlen will. Aber bei den Platten gibt es ja durchaus Vergleichswerte, und wenn beim großen bösen A 18€ dran steht, finde ich 25€ auf dem Konzert dann doch zu viel. Ich hab nicht geschaut ob es da irgendeine Spezialversion gab, aber es stand nichts dran und ich kann solchen Special Editions ja sowieso nicht viel abgewinnen.
Refused hatte die gleichen Preise. Aber die Diskussion "Refused vs Capitalism" hatten wir ja woanders schon.
usopp
Liest sich, als würde ich nächste Woche nicht allzu viel verpassen. :hm:
OneFingerSalute
Wo liest du das denn so deutlich? Da steht völlig richtig aus meiner Sicht, dass Refused sehr gut waren und zumindest einer und jetzt zwei fanden die Petrol Girls auch hervorragend. Thrice, tja, da wären deutlich mehr Enthusiasmus und Wumms möglich gewesen, aber offenbar legt die Band da selbst keinen großen Wert drauf. Hatte trotzdem seine tollen Momente und je nach Fan und Erwartungshaltung waren die Leute zum Teil auch sehr glücklich über die vielen ruhigen Phasen und Lieder. Interessant, dass offenbar in Köln das gleiche passiert ist wie in Hamburg, nämlich Licht und Krach direkt nach dem ziemlich besinnlichen Ende. Wir haben in der Großen Freiheit direkt auf den Club und die Veranstalter geschimpft, aber kann das jetzt wirklich Zufall gewesen sein mit dem gleichen Vorgehen einen Tag späer und lag es nicht vielleicht sogar an der Band, die direkt klargestellt haben wollte, das keine Zugabe zu erwarten ist? So oder so, das war großer Mist und ein Stimmungskiller.

Zuletzt geändert von OneFingerSalute