Forum

Konzerte & Festivals

Zuletzt besuchtes Konzert

Go Ahead Eagle
Ja klar hab ich das von Dir!
Sehr guter Text übrigens. Hab mich wiedergefunden.
etienoir
gestern abend traitrs im tsunami club. :bow:
später vielleicht mehr.
Crackerman
apropos kostenlose Konzerte:

Donnerstags immer im Duncker zu Berlin! Öfter ganz nette bis sehr gute kleinere Bands, hab da schon so einiges entdeckt! Leider gehts da immer erst so gegen 22 Uhr los!Candymaterie, 22.09.2019 10:07 #

Sieh an, das ist auch das einzige -immerhin beherrschbare- Problem beim freien Eintritt in Hannover. Nie vor 22:00 Uhr, inzwischen gern auch noch später. Könnte man an'nem Dienstag besser lösen.
Crackerman
Ich war am Samstag bei Föllakzoid in Hannover. Live waren sie nicht ganz so eingängig wie auf Platte, das war -für mich- Krautrock in sehr reiner Kultur. Kein Bass mehr, dafür zwei Typen an elektrischen Geräten zur Geräuscherzeugung, die vorrangig für Atmosphäre zuständig waren. Es wurde ohne Unterbrechung durchgespielt, einzelne Stücke nicht zu erkennen. Ich habe einige Male gedacht, diese Show hätte ich gern mit Ärpel gesehen, das wäre wohl eine aus der sehr kleinen Schnittmenge gewesen. Hätte ihr gefallen, vermute ich. Und hätte den Nachmittag noch ein wenig besser gemacht.
moorely
Black Rebel Motorcycle Club, The Vacant Lots (16.06.19, Posthof Linz)
Den BRMC einmal live zu sehen - ein Jugendtraum hat sich quasi erfüllt. In den letzten Jahren hab ich die gar nicht mehr so am Radar gehabt. Vor einiger Zeit hab ich allerdings die berührende Geschichte ihrer Schlagzeugerin gelesen, die krankheitsbedingt eine längere Auszeit nehmen musste. Für die beiden anderen war sonnenklar, dass es entweder nur mit ihr weitergehen wird oder gar nicht. Wow, so ein tiefes Band kann man heutzutage wohl oft auch im eigenen, erweiterten Freundeskreis mit der Lupe suchen... Es ging nach einigen Jahren glücklicherweise weiter, und die Freude war umso größer, dass sie auch einmal bei mir um's Eck gastieren werden.

So ging es mitten unter der Woche etwas lustlos zum Konzert, weil die erste (von mehreren, wie wir heute wissen) Hitzewelle schon ordentlich an der Konsistenz nagte und die Halle dementsprechend dampfte. Über die Vorband möchte ich eigentlich nicht viele Worte verlieren. Ich fand sie einfach furchtbar, so richtig wannabe-mäßig, aber zumindest einigen dürfte es gefallen haben.

Nach einer kurzen Umbaupause kamen und sahen sie dann. Das Siegen war ein wenig zwiespältig, was in erster Linie dem matschigen Sound geschuldet war, den sie an dem Abend irgendwie nicht so recht hinbekommen konnten oder auch wollten. Ausgeprägte Höhen mögen ja zu ihrem Sound dazugehören, aber wenn die einmal fast alles andere verschlucken und überschlagen, ist es dann auch einmal ein wenig zuviel des Guten. Davon abgesehen, konnte man drei virtuose Musiker auf der Bühne beobachten, deren tiefe Freundschaft bis in die hintersten Reihen spürbar war, was durchaus eine Wohltat für die eigene Blutpumpe war. Die drei verstanden sich wirklich blind, und es wurden nach Lust und Laune Mikrofon und Instrumente getauscht, was dem Abend einen besonderen Charme verschaffte. Vom Schaffen her gab es einen Querschnitt durch ihre bisherigen Werke, wobei gefühlt der Fokus schon auf die ersten beiden Album lag. Als Rausschmeißer nach (wenn ich mich richtig erinnere) über zwei Stunden fungierte dementsprechend auch ein noch schnelleres "Whatever Happened To My Rock'n'Roll" und entließ ein durchaus zufriedenes Publikum.

Fazit: die Band und ihr Umgang miteinander ist echt einmalig und ein Erlebnis. Wenn der Sound besser gewesen wäre, dann wäre es ein absolutes Highlight geworden.

Zuletzt geändert von moorely

moorely
Gospel Dating Service (08.06.19, Salonschiff Florentine Linz)
Ein Überraschungskonzert, das keines ist. Durchaus überraschend war allerdings die Location, die sich die Band für ihr Albumrelease-Konzert ausgesucht hat: das Salonschiff heißt nicht nur so, sondern ist tatsächlich ein Boot, das auf der Donaulände in Linz dauerparkt und zum Lokal umfunktioniert worden ist. Die Vorgeschichte dazu in a nutshell: dem linken Szenelokal Rother Krebs wurde nach dem Jahrhunderthochwasser 2013 unter fadenscheinigen Gründen von den stinkreichen Eigentümern der Vertrag gekündigt. Die Initiatoren haben sich aber nicht entmutigen lassen und kurzerhand ein sanierungsbedürftiges Schiff aufgepeppelt, welches seither die neue Drehscheibe für die alternative Szene ist. In your face ihr Eliten!

Gospel Dating Service gehören üblicherweise überhaupt nicht zu meinem musikalischen Beuteschema mit ihrem Mix aus Pop, Soul und Dance. Hier war primär tatsächlich der Konzertort ausschlaggebend, weil mich einfach interessiert hat, ob und wie das auf hoher See funktionieren kann. Ja, es konnte, und wie!

Der Sound war in dem an sich kleinen Salon sehr gut, und auch die Band hat mit ihrer Leidenschaft das ihrige dazu beigetragen. Aus Schlagzeug, Bass und Keyboard formen sie sehr gefällige und tanzbare Popnummern, welche durchaus musikalisch ein gewisses Niveau haben, aber trotzdem auch gut unterhalten. In den eigenen vier Wänden würde ich mir diese Musik eher nicht anhören, aber live und in dem Rahmen hat das echt Spaß gemacht. War also ein sehr kurzweiliger Abend, der sich bei Gelegenheit durchaus einmal wiederholen lässt!

Zuletzt geändert von moorely

Go Ahead Eagle
Das hast du dir aber jeweils gut Zeit gelassen, mit den Berichten.
Vielen Dank vor allem für BRMC.
Die stehen ebenfalls noch sehr weit oben auf meiner Liste mit Bands, die ich unbedingt mal live erleben möchte.
Go Ahead Eagle
Und Danke für die Ausführung + Link zum Rothen Krebsen.
Da weiß ich wo ich künftig definitiv nicht nach Möbeln suchen werde - auch wenn der XXXLaden inzwischen auch prominent hier vor Ort ist.
moorely
Das hast du dir aber jeweils gut Zeit gelassen, mit den Berichten.Go Ahead Eagle, 06.10.2019 13:51 #

Ja, ich weiß. Wäre schon im Sommer geplant gewesen, aber die Faulheit hat immer Oberhand behalten :smile:
Nachdem jetzt am WE die Herbstsaison angefangen hat, wollte ich zuerst die alten Berichte abschließen, bevor es dann mit den neuen Konzerten weitergeht.
eigenwert
Er hat Herbstsaison gesagt :confused: .
NEIN, das kann doch nicht wahr sein :yikes: :heul: :yikes: !!!!

(kl.Anm: ich hab schon seit 20 Min. Licht an)
moorely
So, einen hab ich noch :cool:
Left Lane Cruiser, Heckspoiler (05.07.19, Kino Ebensee)
Nachdem das erste Mal Kino seit etlichen Jahren im Frühling mit Black Lung ein absolut würdiges Ereignis war, war durchaus Blut geleckt, und so hab ich mich Anfang Juli wieder auf den Weg nach Ebensee gemacht, um mir die bislang nur vom Namen bekannten Left Lane Cruiser aus den Tiefen von Indiana zu geben. Hillbilly-Punk-Delta-Blues oder die besseren Black Keys konnte ich im Vorfeld darüber lesen, die Soundschnipsel machten auch durchaus Appetit auf mehr, also gute Gründe, um mehr über die Jungs rauszufinden.

Als Einheizer durften die Lokalmatadore von Heckspoiler ran. Wie anderswo schon einmal erwähnt, erinnern die stark an die Stonerpunk-Ausgabe von Attwenger: also ähnlich zugedröhnt, aber die Lautsprecher und den Fuzz dann doch ordentlich auf Anschlag. Das kommt teilweise etwas schräg rüber, ist aber trotzdem über weite Strecken durchaus unterhaltsam. Man stelle sich einen Bassisten vor, der von Weitem wirklich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Dude hat plus einem langzotteligen, mageren Schlagzeuger mit Dauergrinser, dann hat man vielleicht schon eine gewisse Vorstellung darüber, was die auf der Bühne so abliefern. Das Songwriting kann nicht immer mit der Performance mit, aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. So ist das Publikum nach der Vorband schon gut eingestimmt, und so soll es ja auch sein.

Als das US-Duo die Bühne betritt und loslegt, wird schnell klar, dass da eine absolute Naturmacht am Werken ist. Obwohl auch der Gitarrist über weite Strecken sitzt, strahlen beide eine derartige Energie aus, dass sich die meisten Hobby-Performer mit ihrem belanglosen Rumgehopse nicht nur eine Scheibe, sondern eine ganze Salami abschneiden könnten. Musikalisch ist das gefühlt eine Zeitreise durch den amerikanischen Blues, wobei ich als Laie auf dem Gebiet wie viele andere im Publikum zugegebenermaßen die Gesamtheit wahrscheinlich gar nicht erfassen konnte (Herr Cracker hätte wohl eine Freude und vielleicht sogar ganz leicht nasse Augen gehabt). Die Atmosphäre war jedenfalls magisch, und man konnte fühlen, dass sie diese Musik nicht einfach nur spielen, sondern tatsächlich auch leben.

Das Publikum wollte auf alle Fälle nicht, dass sie zeitig wieder aufhören, die Band ganz offensichtlich auch nicht. Leider gilt am Lande: "Vurschrift is Vurschrift". Und so wurde der Zauber kurz nach 11 dann mehr oder weniger behördlich beendet. Geil war's trotzdem!

Zuletzt geändert von moorely

Rolu92
Nach 3h und 30 min ist jetzt auch das Machine Head Konzert in Leipzig zu Ende. Hatte sie vorher mal als Vorband von Metallica 2009 gesehen, da war der Sound grottenschlecht.
Kurzfassung: das erste Set war eine gute Zusammenstellung aus der derzeitigen Werkschau (hab die Band aber nach "Unto the Locust"etwas aus den Augen verloren), das "Burn my Eyes" Set wurde gut abgefeiert, wobei viele schon stehend KO waren. Sound war viel besser, die Leute hatten Bock, Rob Flynn im Tom Araya Gedächtnisoutfit, enorme Lautstärke, fliegende Biere, Aufforderungen zum Circle Pit, Rock you like a hurricane cover gabs auch(kann man aber lassen). Hat sich gelohnt und man hat auf jeden Fall etwas geboten bekommen.
Go Ahead Eagle
12.10.2019 - Metallia S&M2 // Kino
Fett! Ich fand auch Version 1 schon geil. Auf CD.
Aber so ein weltweit gleichzeitiges "Live"-Event auf größtmöglicher Leinwand mit fettestem Sound im kuschligen Ohrensessel mit Fußhocker und Weizenbierchen in der Hand...
Fett!
Die Songauswahl war gut, das Orchester sehr fein, Lars Ullrich schaut bei der noch so kleinsten Bewegung recht gequält, auf Kirk und James werden nicht jünger. Egal. Rocken können sie.
Ein paar Songs gibts in spannenden Variante - All within my hands stach da heraus.
Und wenn dann die letzte halbe Stunde aus One, Master of Puppets, Nothing else matters und Enter sandman besteht, dann verlässt niemand den Kinosaal unzufrieden.
Das hat sich aber mal sowas von gelohnt.
Woas Sois...
Ich wäre raus, eine Hassscheibe für mich.
Aber für dich funktioniert es ja.
moorely
Nach 3h und 30 min ist jetzt auch das Machine Head Konzert in Leipzig zu Ende.Rolu92, 12.10.2019 23:52 #

Wow, da bekommt man ja echt einmal was geboten für's Geld! :yikes:
Ich glaub, die Länge haben nicht einmal die Ärzte zusammengebracht bei den beiden Malen, die ich sie gesehen hab.
moorely
The Heavy Minds, Ozymandias (Kapu Sommerfest Linz, 12.07.19)
Das legendäre Sommerfest der Kapu hat dieses jahr ein besonderes Schmankerl zu bieten gehabt. The Heavy Minds haben ihr neues Album Second Mind auf der Bühne vorgestellt. Begleitet wurden sie von ihren ebenfalls sehr lässigen Labelkollegen Ozymandias.

Den Support konnte ich einige Zeit früher schon einmal bei der Night of Fuzz im April sehen, wo sie für Black Mirrors und The Vintage Caravan den Einheizer machten, und das sehr beeindruckend. Im familiäreren Rahmen der Kapu kam ihr Orgelstonerpunk noch nachhaltiger zur Geltung. Die gefälligen Häppchen ihrer appetitlichen Erstlingsplatte Cake! wurden geschickt in die Gehörgänge verteilt, und man war dann schon gespannt, ob der Hauptact dann noch ein Sahnehäubchen drauf setzen könnte.

Und, ja schon, machten sie tatsächlich. Auf Platte können ihre teilweise sehr langatmigen Jams und plötzlichen Rhytmuswechsel durchaus ein wenig anstrengend werden. Auf der Bühne allerdings konnte man da durchaus in der richtigen Stimmung so richtig eintauchen in ihre Klangwolken. Inzwischen sind sie (zumindest live) ja auf vier Personen gewachsen, und der Bassist, dessen Part bisher von einer Gitarre übernommen worden war, konnte dem Ganzen noch zusätzlichen Druck verleihen.

Einziger Wehrmutstropfen an dem Abend waren einige A-Löcher in den ersten Reihen, die offenbar zum Radau machen gekommen sind. Deren spontaner Brutalpogo hätte uns fast die eigenen Bierflaschen in die Zähne gedroschen und einige wohl ausgeschlagen, wenn wir nicht noch rechtzeitig reagiert hätten. Wie man auf die Idee kommen kann, sich zu Psychedelic Rock gegenseitig umzuwerfen, ist mir ein Rätsel. Können meiner Meinung nach nur Idioten sein, aber vielleicht werde ich langsam echt zu alt für den Sch... :wink:

Davon einmal abgesehen, war es durchaus ein musikalischer Genuss und nun endgültig das letzte Konzert für den noch sehr jungen Sommer :cool:
Crackerman
Nach 3h und 30 min ist jetzt auch das Machine Head Konzert in Leipzig zu Ende.Rolu92, 12.10.2019 23:52 #

Wow, da bekommt man ja echt einmal was geboten für's Geld! :yikes:
Ich glaub, die Länge haben nicht einmal die Ärzte zusammengebracht bei den beiden Malen, die ich sie gesehen hab.moorely, 14.10.2019 20:01 #

3:30 ist echt lange. Und bestimmt anstrengend für alle. Ich kann mich nur an The International Tussler Society erinnern, die haben auch über drei Stunden gespielt.
@ Moorely: du liegst richtig, Left Lane Cruiser würde ich so gerne auch mal sehen. Hoffentlich krieg ich nochmal die Gelegenheit. Danke fürs Berichten :thumbsup:.
Crackerman
Ich kann noch von Demon's Eye in Hannover berichten. Alles in allem war es ziemlich enttäuschend. Es gab nur die Gassenhauer (bis auf vielleicht Lady of the lake und Ariel, letzteres aber wohl nur, weil von Stranger in us all), die man nun wirklich gut genug kennt. Die Chance, zu überraschen wurde vertan. Ausserdem haperte es sehr beim Gesang und der Gitarre. Ich brauche ja generell keine Coverbands, auch wenn sie gut sind. Und wenn man dann noch versucht, sich mit Blackmore, Gillan, Coverdale und Dio zu messen....oder vielleicht auch nur einen Eindruck von ihnen zu vermitteln, dann reicht mir das nicht. Ganz ehrlich, da lege ich lieber zuhaus eine Live-Scheibe auf. Die beiden Sänger gaben mir nichts, der Gitarrist macht es ganz ok, zieht aber zurück, wenn es spannend wird. Die Gänsehaut-Sternstunde in Stargazer gibt es nicht, da rifft er einfach drüber, das Riff von Burn kommt nur sehr verwaschen. Beides bringt Blackmore bei den wirklich auch nicht guten Comeback-Konzerten um Welten besser. Von der Burn-Version auf Made in Europe reden wir gar nicht, von der Präsenz naturgemäss auch nicht.
Manches weiss zu gefallen, das Duell Gitarre-Keys in Child in time ist gut gemacht. Leider quatscht der Sänger direkt im Anschluss in den filigranen Aufbau und fordert einen "herzlichen Applaus" ein. Nein Junge, das kannst du nicht ernsthaft bringen :yikes:. Ganz verlieren sie mich, als es in Woman from Tokyo nach dem langsamen Part mit Smoke on the water weitergeht. Das war schon fast unmenschlich. Ich will dieses Jahrhundert-Riff (also das WfT-Riff) und ich will den Piano-Part. So kann man das nicht machen, unmöglich. Da bin ich wirklich bedient. Kurz danach ist es zuende und ich gehe vor der Zugabe. Die ersten Töne von Perfect strangers höre ich schon nur noch vor der Halle, danach fehlt nur noch Highway Star, das dürften sie vermutlich noch gespielt haben.
Ok, war eine Erfahrung wert, letztendlich aber ein verschwendeter Nachmittag.
Go Ahead Eagle
Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen.
Ich entschuldige mich vielmals, Dir dies so wärmstens ans Herz gelegt zu haben.
Ich hätte bei nicht erwartet, dass unsere jeweiligen Eindrücke eines solchen Abends so weit voneinander entfernt sein könnten.
moorely
Danke fürs Berichten :thumbsup:.Crackerman, 18.10.2019 00:42 #

Bittegerne. Danke ebenfalls :cool:
Die ersten Herbsthighlights mit den Truckfighters und Lo-Pan/Elephant Tree/Steak sind ja auch schon wieder über die Bühne gegangen. Ich hoffe, ich kann mich diesmal früher zum schreiben motivieren :smile: