Visions Mixtape Club 2017
In Between Of Sounds To Hear
Ja, dass ist also der Mix von Herrn Fennegk:
Das Artwork gefällt mit den Farben und hat mal eine etwas andere Größe für eine CD. Ich dachte an eine 7", weiß es aber nicht besser, ob die Abmessungen dem wirklich entsprechen. Wie bereits angedeutet sind die Namen der Interpreten durch die Songtitel verdeckt. Sinn? Verwirrspiel? Nötigung zum Raten? Nach dem ersten Durchlauf hilft hier zumindest das Beschreibungsschriftstück in der Hülle weiter.
Auf dem Mix sind folgende Titel zu finden:
01 Spidergawd - Empty Rooms
Tolle Band, toller Song im Bereich "Retrorock"! Bin ich voll dabei und ist ein schöner Einstieg/Opener mit dem grandiosen langen Saxophonintro. Aber halt: Da wird tatsächlich nach dem, wie es Fennegk nennt, "progressiven Crescendo" abgebrochen? Fühlt sich an wie ein Coitus Interruptus. Song 12/12, verstümmelt zu ... weniger halt. Schäm Dich, Fennegk. Aber das rockigste Saxophon wo gibt.
02 Beach Slang - Future Mixtape For The Art Kids
Übergang, wie vom Ersteller angedacht, mit nix "In Between To Hear". Genretechnisch etwas abenteuerlicher Wechsel bereits beim 2. Song, aber der Punk von Beach Slang macht schon Spass (9/12). Verfremden die die Stimme immer mal? Aber leider auch hier wieder (gefühlt) vor Ende rausgerissen und sprunghaft weiter zu...
03 The Armed - Forever Scum
Ankeife Galore. Zum Glück nur auf CD, sonst hätt ich noch Angst, dass mir der Schnodder und die Spucke übern Kopf tropft. Nicht schlecht für Hardcore und viel Lärm. Haben für meinen Geschmack jedoch nichts herausstechendes ausser Dampf im Kessel. Dafür okaye 7/12.
04 Netherlands - L.M.M.
Der zweite unbekannte Interpret/Track gefällt da schon um einiges besser mit Stonerrock Schrägstrich Sludge, der nicht Schema F abarbeitet sondern interessante Sprünge zwischen eingängig und verrückt macht. Gut so und auch 8/12 wert.
05 Fuzziebär - Katapult
Natürlich erster Hinhörer, in dem Moment, in dem der Gesang einsetzt und zu wirken beginnt: die singen Deutsch. Hätte man nach dem Einstieg nicht gedacht. Der Bändname schon lustig, bringt der Musik aber nichts, oder schadet ihr auch nicht. Hat auch was stonermäßiges und ergrooved sich 8/12 Gummibärchen.
06 Mother Tongue - CRMBL
Ja, jetzt aber wieder was, das Papas Buam 100%ig gefällt. Die Jungs rollen ja wie Sau und CRMBL ist schon immer geil. Rockt und rockt und rockt und macht die 12/12 voll, was sonst. Und dieses Abbremsen und wieder steigern funktioniert so toll. Geil!
07 Mastodon - Word To The Wise
Mit nichts dazwischen geht es weiter mit den Urviechern des Prog-Metals. Ich hab ja nach der Hunter eine Mastodon-Pause eingelegt. Das hier könnte mich dazu verleiten, in die aktuelle doch etwas genauer rein zu hören. 9/12 Erdnüsse für den prähistorischen Elefanten.
08 Raketkanon - Florent
Etwas düster geht es weiter, aber dieser Psychodoom kann schon auch angsteinflösend sein. Inkl. Georgel. Der hat doch eine an der Waffel, oder? Klingt gelegentlich stimmlich nach Rob Zombie. Diese verrückte Mischung verdient sich eine 8/12.
In Gedanken drehen wir das Tape um, auf die Seite B der Kassette, die dazu passenden Geräusche sind im Mix enthalten. (Daumen hoch)
09 Old Man Gloom - Deserts in Your Eyes
Soweit ich dieses Projekt von Aaron Turner bisher angetestet habe, kann dies genauso beunruhigend wirken wie die Irren am Schluss von Seite A. Aber halt, dass fängt ja ziemlich gezügelt an für den Post-Metal, den ich erwartet habe. Toll, 10/12 mit einer Nähe zu Neurosis. Wurde der Song ausgespielt? Der Übergang zu ...
10 The Moth Gatherer - This Providence of Bones
... passt auch stilistisch gut zusammen.
Dunkel ruhig geht es weiter, wieder Post-Metal, Doom, was auch immer, mit Steigerungen und tollen Wechseln. Sind die immer so toll? Achso Schweden. Ja, ja, ich bin dabei, hier ist Herr Lyxzén als Gast mit vertreten, auch nicht schlecht, wär mir aber nicht aufgefallen. Gesanglich wird hier das komplette Spektrum von clean gesungen bis inbrünstig gebrüllt aufgefahren Stilistisch steht die Instrumentierung den Vocals in nichts nach. Liste, Du hast einen neuen Eintrag. 11/12! (Sind die auf Albumlänge auch so oder nur aufgrund dem Gast?)
11 The Old Wind - I`m Dead
Ja, für mich geht bei diesem Gekeife stimmlich wieder die eigene Note ab. Daher zwar nicht schlecht, aber was können die besser oder anderst wie die anderen? Verliert leider gegen die beiden Vorgänger. Ok, ach komm 7/12.
12 Giraffe Tongue Orchestra - Blood Moon
Doch, dieses "nix dazwischen" hat was. Und diese All-Star-Zusammenstellung macht doch Spaß, viel sogar. Hat den Jungs allem Anschein auch ziemlich Vergnügen bereitet, ihre Trademarks zu etwas Neuem zu vermengen. Auf die imaginäre Liste in meinem Kopf und 10/12 Zungenschnalzer.
13 The Black Keys - Little Black Submarine
Die beiden Blues-Rocker haben ihr "Stairway To Heaven" gemacht. Und das auch noch gut. Mag ja die beiden, ist nicht die ganz große Liebe, aber besonders hier eine 10/12 wert.
14 God Damn - It´s A Pity
Nochmal 2 Mann, aber diesmal aus England und ruppiger, mit einem Hauch von Grunge/Punk, packt mich aber nicht so 100%ig. 7/12.
15 David Bowie - Bring Me The Disco King
Der Song von der Reality, bei dem ich nach mehr bettelte. Und erst leider als Abschied mit der Black Star erhalten habe. Klingt nach Jazz ohne Jazz zu sein. 12/12 zum dahinschmelzen.
Und da ich früher ein Kassettendeck mit Autoreverse hatte, gehts gleich wieder weiter zu Spidergawd. Und da dieser Mix Spaß macht, eine Mischung zw. Bekanntem und interessantem Neuen bildet, wird sich das Tape noch oft drehen. Merci Fennegk, Daumen hoch! Wenn ich jetzt gezwungen werde, eine Gesamtnote abzugeben, wären es wahrscheinlich eine tolle 9/12 60min-Kassetten.
Zum Bonus Wolve:
Eine stimmige Mischung und Zusammenstellung, die über Postrock, Postmetal und Artverwandtem geht. Wie Fennegk bereits angedeutet hat, wird Herr Aaron Turner verstärkt gewürdigt. Durch diesen in sich geschlossen wirkenden Mix sticht für mich die Abwechslung des Tape-2-Teilers vorher noch stärker hervor.
zu Beginn kommt Bossk - The Reverie und/oder Heliopause: Angenehmer Postrock als Einstieg und schöner Start. Dann guter Übergang zu...Halt immer noch Bossk, aber nun mehr mit Post-Metal und Vocals der härteren Art. Mit Isis - Carry startet der Auftritt von Herrn Aaron Turner mit der Band, mit der er den Post-Metal weitertrieb oder auf eine neue Stufe brachte. Groß! Old Man Gloom - Common Species, also Turner die Zweite. Aber jetzt mit Schmackes! Mit Wechseln, Hakensprüngen und Salz. Salz? Ja: schmeckt nach Meer/mehr! (Wortspiel Ende). Mit Old Man Gloom - Predators geht es aber noch fetter und walzender und kehliger und wowiger weiter.
Die nachfolgenden Rhythmen und das Röcheln von ganz tief unten kann ich leider nicht mehr zuordnen. Diese Variationen davon sind evtl. von verschiedenen Tracks, sind aber auch nicht ohne. Sollte bei der Aaron-Turner-Schlagseite nicht auch was von Sumac dabeisein? Jetzt aber Cult Of Luna?? Klingt zumindest danach ... Nach einem Weltraumintro kommt eine Art rockiger Post-Metal mit Groove. Mit Mantar - I, Omen geht es einen Schritt zur Seite. Punkiger Black Metal 2 Mann machen Krach für 5. Ist wieder ein Fall von: Toll Jungs, aber ein ganzes Album ist mir zu viel des Guten. Zum Schluss Neurosis? Nein, Russian Circles - Lisboa. Angeblich Postrock, der Übergang zum Post-Metal ist für mich aber fließend, da sie manchmal härter rangehen als Genrekollegen. Und dieser rein instrumentale Fluss ist immer noch einnehmend. Und krönender Abschluss bzw. Ausklang. Toller Bonus! Auch ein Merci dafür, Fennegk. Kannst Du mir die Lücken in der Tracklist schließen?