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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

Olsen
Jede Menge Kohle

Hahahaha! Wahrscheinlich der beste Film aus Adolf Winkelmanns Ruhrpott-Trilogie, auf jeden Fall aber der lustigste. Man muss diesen Kodderschnauzen-Humor allerdings abkönnen. Im Gegensatz zu „Die Abfahrer“ hatte Winkelmann sichtbar mehr Patte zur Verfügung, die Optik ist besser. Eine Handlung im eigentlichen Sinn gibt’s auch hier nicht, lebt alles mehr von der Stimmung und den spaßigen Figuren. Lohnt sich schon allein für Sprüche wie: „Satt kenn ich nicht. Ich hab entweder Hunger oder mir ist schlecht.“


Der letzte schöne Herbsttag

Leider enttäuschend. Zwei Drittel lang denkt man, es gehe um dysfunktionale Beziehungen zwischen Mittdreißigern. Naja, geht es irgendwie auch, aber das Schlussdrittel zerstört den Film dann mehr oder weniger mit Standard-Liebesfilm-Handlung und total vorhersehbarer Dramaturgie. Als Fazit kommt raus: „Nicht die Liebe ist kompliziert, sondern wir“, und das kann es dann doch wohl nicht sein, nachdem eine Stunde lang durchgehend Probleme analysiert wurden. Die weibliche Hauptdarstellerin muss ich auch nicht unbedingt noch mal wiedersehen. Nach dem tollen Erstling „Shoppen“ hatte ich von Ralf Westhoffs Nachfolgefilm deutlich mehr erwartet.
P.S. Die Amazon-Rezensenten finden diesen Film witzig. Okay, der ist offensichtlich komplett nicht für mich gemacht, denn ich fand hier so zirka nichts lustig.


@ Rio:
Mich interessiert immer noch, welche Ähnlichkeiten zwischen "Another Earth" und "Melancholia" du festgestellt hast.

Zuletzt geändert von Olsen

riotsk
Welche Ähnlichkeiten hast du denn gesehen?Olsen, 18.05.2012 03:27


Sorry, hab´s überlesen...nun ja, in erster Linie, dass ein Planet am Himmel der Erde auftaucht, der vielleicht das Leben der Menschen aber mindestens der (toll gespielten) Protagonistin verändert. In zweiter Linie sehen die Hauptfiguren von "Another..." und "Melancholia" in diesen Planeten eine Art von Erlösung von dem was ihnen auf der Erde widerfahren ist oder in die Wiege gelegt worden ist. Zudem geht es auch in beiden Filmen um den sozialen Fall ins Nichts. Die eine wegen der Depression und die andere aufgrund eines Unfalls. von Trier wollte mit diesem Planeten ja eigentlich etwas ganz anderes sagen aber ich finde, dass es einfach Parallelen gibt auch wenn die Filme überhaupt gar nicht wirklich vergleichbar sind. Lars von Trier ist einfach viel zu versiert und ausufernd. "Another Earth" ist viel kleiner und intimer. Ich bin wirklich sehr nachhaltig begeistert, bin aber sicher, dass du ihn Scheisse finden würdest. Und wahrscheinlich die meisten anderen hier auch....aber für mich war es echt ein Film, der mir sicher länger in Erinnerung bleibt als so manch anderer...."Melancholia" aber natürlich umso mehr....für mich der Überfilm.
Woas Sois...
Olsen fand den doch auch super? :hm: Ich hab ihn leider noch nicht gekriegt, bleib aber dran.
riotsk
keine Ahnung....findet er? Kann ich mir gar nicht vorstellen.
Mulaggi
Jep, findet er.

Mir gefiel "Another Earth" im übrigen etwas besser als "Melancholia", weil er für mich einfach greifbarer scheint.
riotsk
Jep, findet er.

Mir gefiel "Another Earth" im übrigen etwas besser als "Melancholia", weil er für mich einfach greifbarer scheint.Mulaggi, 19.05.2012 09:53


oh Mann sowas darfst du mir nicht sagen...das ist wie die meine Mutter beleidigen...
Powder To The People
Jep, findet er.

Mir gefiel "Another Earth" im übrigen etwas besser als "Melancholia", weil er für mich einfach greifbarer scheint.Mulaggi, 19.05.2012 09:53


oh Mann sowas darfst du mir nicht sagen...das ist wie die meine Mutter beleidigen...riotsk, 19.05.2012 10:34

Was fasziniert dich eigentlich an Melancholia so sehr? Der Film ist gut, keine Frage, aber ich fand Antichrist viel aufrüttelnder. Ich mag die Darstellung von Dunst, was die schwere Depression angeht. Und auch das Unausweichliche. Aber die erste Hälfte des Films, find' ich nicht grad besonders.
Mulaggi
Jep, findet er.

Mir gefiel "Another Earth" im übrigen etwas besser als "Melancholia", weil er für mich einfach greifbarer scheint.Mulaggi, 19.05.2012 09:53


oh Mann sowas darfst du mir nicht sagen...das ist wie die meine Mutter beleidigen...riotsk, 19.05.2012 10:34

Ich fang mal anders an: Deine Rezension zu "Melancholia" war für mich damals ausschlaggebend, den Film mir auch mal anzuschauen. Dich scheint er schwer beeindruckt zu haben, da musste ich natürlich wissen, warum dem so war. Da ich selbst noch nicht direkt mit der Thematik "Depression" in Berührung gekommen bin, berührt mich der Film sicher nicht auf der Ebene, wie es bei dir der Fall war. Trotz dessen fand ich den Film sehr gut, wenn auch an manchen Stellen zu kryptisch. Ich sollte mir den aber wohl noch mal anschauen, meine Erinnerungen scheinen schon leicht verblasst zu sein.
riotsk
Jep, findet er.

Mir gefiel "Another Earth" im übrigen etwas besser als "Melancholia", weil er für mich einfach greifbarer scheint.Mulaggi, 19.05.2012 09:53


oh Mann sowas darfst du mir nicht sagen...das ist wie die meine Mutter beleidigen...riotsk, 19.05.2012 10:34

Was fasziniert dich eigentlich an Melancholia so sehr? Der Film ist gut, keine Frage, aber ich fand Antichrist viel aufrüttelnder. Ich mag die Darstellung von Dunst, was die schwere Depression angeht. Und auch das Unausweichliche. Aber die erste Hälfte des Films, find' ich nicht grad besonders.Powder To The People, 19.05.2012 10:39


Kann ich dur nur so sagen wie ich es damals schon gesagt habe...für mich passt jede Einstellung, jedes Wort...aber "Antichrist" gebe ich mir heute abend....und dann reden wir weiter...
Olsen
keine Ahnung....findet er? Kann ich mir gar nicht vorstellen.riotsk, 19.05.2012 09:40


Ich fand "Antother Earth" wirklich super, mal von einigen aufdringlichen inszenatorischen Spielereien des Regisseurs abgesehen. Das ist ziemlich genau mein Kino, diese kleinen Indiefilme sehe ich ja meist gerne. "Melancholia" fand "nur" gut. "Antichrist" sehe ich mir trotzdem nicht an, lieber mal die Von-Trier-Filme, die ich zwischendurch noch so verpasst habe (als ich einfach nix mehr von ihm sehen wollte).
riotsk
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gleich im Anschluß habe ich ihn nochmal mit Audiokommentar von Lars von Trier geschaut, um sicherzugehen, dass ich nicht zu dumm für solch ein Potpourri der Ideen und Kameratechniken bin aber nein, der Film war einfach so aller Aussagen beraubt. Der Film lebt also von guten Darstellern, guten Cuttern und Kameramännern, relativ ekelhaften und auch pornografischen Zutaten, spielt etwas auf Horrormotive an, zitiert Polanski und Tarkovski, tut manchmal richtig weh und hat mitunter grandiose Bilder. Unterm Strich bleibt es aber ein Film eines Meisters, der einfach ein wenig herumexperimentiert hat und selbst nicht erklären kann was er da geschaffen hat. 7/12

Zuletzt geändert von riotsk

OneFingerSalute
Kurze Frage: Heute Abend läuft "Legion" mit Paul Bettany im Fernsehen. Ist der guckbar oder zu scheiße?
Olsen
Ich hab ihn nicht gesehen. Die Kritiken sind durch die Bank scheiße gewesen.
OneFingerSalute
Ich hab ihn nicht gesehen. Die Kritiken sind durch die Bank scheiße gewesen.Olsen, 20.05.2012 15:29


Ja, deshalb frage ich. Kritiken sind ja nun mal Kritiken und wenn hier jemand dagegenhalten könnte, den ich "persönlich" kenne ...
Olsen
Ich sach mal so: Die Voraussetzungen könnten ein gutes Trashfest hergeben. Und Bettany ist ein guter Schauspieler. Warum also nicht.
Powder To The People
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My Soul To Take 7/12

Och naja, ich hatte schlimmeres erwartet. Teenieslasher, der aber dann doch mit ein paar untypischen bzw. gar witzigen Momenten aufwartet. Hat mich zumindest ganz gut unterhalten.

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Margin Call 10/12

Wirklich cool, ich muss schon sagen. Wenn man jetzt keine grosse Ahnung von Finanzgeschäften hat, können einem in vereinzelten Momenten schon mal die Fragezeichen aus dem Kopf springen -> :confused:; grösstenteils aber auch für Normalsterbliche verständlich gehalten. Eine sensible und zugleich knallharte Darstellung des Finanzwesens. Die Tatsache, dass zum Schluss hin Menschen Menschen dazu animieren, für Geld ihren eigenen Galgen zu kaufen, nur, um dafür ihren eigenen Arsch mit noch mehr Kohle aus der Gefahrenzone zu schaffen, grenzt an Perversion. Kevin Spacey ist der einzige Darsteller, der sowas wie ein Gewissen oder überhaupt emotionale Regungen zulässt. Und das ist auch gut so. Auch wenn er im Umkehrschluss...aber lassen wir das. Richtig stark fand ich auch Paul Bettany, der seine Rolle herrlich windig und aalgleich darstellte. Ein wunderbarer Abdruck von Oberflächlichkeit. Insgesamt durchweg spannend und mit einem bedrückenden Ende. Ob's 2009 tatsächlich so ähnlich abgelaufen ist, wissen wohl nur Eingeweihte.
Olsen
Ich hab momentan so abartig Bock auf deutsche Filme, das gibt's gar nicht! Schon wieder zwei Stück reingezogen:


Die letzten Jahre der Kindheit

Ganz schön deprimierend. Es geht um einen Jugendlichen, ein Kind, das noch nicht 14 ist, aus prekären Verhältnissen stammt und in ein Erziehungsheim kommt. Er haut immer wieder ab, der Staat weiß nicht, was er mit dem Jungen machen soll. Der Film ist von 1979, aber ich hab nicht das Gefühl, dass sich da heute viel geändert hat. Die pädagogischen Ansätze, die gezeigt werden, gibt’s alle noch. Ob sie wirkungsvoll sind, stellt der Film zur Diskussion, bei vielen wir keine eindeutige Stellung bezogen. Etwas irritierend sind die ganzen Laiendarsteller, dadurch kommt aber auch eine Form von dokumentarischer Echtheit rein. Sehr sehenswert!


Die weiße Rose

Handlung dürfte ja bekannt sein. Gut inszeniert, gut gespielt (die aufgesetzten Akzente hätten sie aber weglassen können) und spannend, obwohl von Anfang klar ist, wie es ausgeht. Konstantin Wecker überrascht als guter Filmmusik-Schreiber. Der Text, der am Schluss eingeblendet wird, haut einem noch mal ordentlich eine in den Magen. Von Michael Verhoeven muss ich mehr sehen.
riotsk
Ich hab momentan so abartig Bock auf deutsche Filme, das gibt's gar nicht! Schon wieder zwei Stück reingezogen:


Die letzten Jahre der Kindheit

Ganz schön deprimierend. Es geht um einen Jugendlichen, ein Kind, das noch nicht 14 ist, aus prekären Verhältnissen stammt und in ein Erziehungsheim kommt. Er haut immer wieder ab, der Staat weiß nicht, was er mit dem Jungen machen soll. Der Film ist von 1979, aber ich hab nicht das Gefühl, dass sich da heute viel geändert hat. Die pädagogischen Ansätze, die gezeigt werden, gibt’s alle noch. Ob sie wirkungsvoll sind, stellt der Film zur Diskussion, bei vielen wir keine eindeutige Stellung bezogen. Etwas irritierend sind die ganzen Laiendarsteller, dadurch kommt aber auch eine Form von dokumentarischer Echtheit rein. Sehr sehenswert!


Die weiße Rose

Handlung dürfte ja bekannt sein. Gut inszeniert, gut gespielt (die aufgesetzten Akzente hätten sie aber weglassen können) und spannend, obwohl von Anfang klar ist, wie es ausgeht. Konstantin Wecker überrascht als guter Filmmusik-Schreiber. Der Text, der am Schluss eingeblendet wird, haut einem noch mal ordentlich eine in den Magen. Von Michael Verhoeven muss ich mehr sehen.Olsen, 21.05.2012 12:38


hast du diesen neueren Sofie Scholl Film geschaut?
Olsen
Ja, den hab ich gesehen. Fand ich leider schwach. Es gibt auch eine ältere Verfilmung dieses Prozesses ("Fünf letzte Tage"), den wollte ich mir irgendwann mal als Vergleich ansehen. Lustigerweise auch wieder mit Lena Stolze als Sophie Scholl und aus dem gleichen Jahr wie "Die weiße Rose".