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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

HIRNTOT
In "Planet Terror" lässt Rodriguez seinen eigenen Sohn abknallen. :headbang:
Olsen
Ja, der ist schon extrem. Nicht vom Gezeigten her, aber die Inszenierung ist so kompromisslos wie kaum was anderes. Absoluter Stimmungskiller.ArnenrA, 04.12.2012 17:44


Ja. Ich hab den mit ein paar Freunden im Kino gesehen. Wir hatten eigentlich vor, anschließend noch was trinken zu gehen, aber dann wollten alle nur noch nach Hause. Mir haben sogar die Knie gezittert, der hat mir wirklich mitten in die Psyche reingeschlagen.

Ich finde persönlich auch, dass die Szene in dem Film dementsprechend sinnvoll ist keineswegs auf Tabubruch um des Tabubruchs Willen angelegt ist.CYBERBORIS, 04.12.2012 17:59


Stimme ich dir zu, ich hab es auch nie als reinen Tabubruch aufgefasst. Es soll halt verdeutlichen, mit was für kranken Typen man es da zu tun hat.
CYBERBORIS
Stimme ich dir zu, ich hab es auch nie als reinen Tabubruch aufgefasst. Es soll halt verdeutlichen, mit was für kranken Typen man es da zu tun hat.


Ja, und auch die Sinnlosigkeit der Gewalt. Das in Verbindung mit den gesichtslosen Angreifern der Polizeiwache macht das Grauen viel schlimmer, weil es viel weniger greifbar ist. Wenn du wissen willst, was ich meine, einfach mal das Remake von 2005 (glaub ich) anschauen. Filmisch gar nicht schlecht, aber lange nicht so effektiv. Mit Ausnahme des Settings hat der insofern gar nichts mehr mit dem Original gemein.
Olsen
Hab ich gesehen. Warte mal, ich kram mal eben in meiner Filmdatei:

Assault On Precinct 13 (2005)
Ich bin sehr enttäuscht. Ich dachte, bei der Besetzung kann eigentlich nicht viel schiefgehen. Aber was richten gute Schauspieler wie Ethan Hawke und Laurence Fishburne schon gegen ein ideenloses Drehbuch aus? Von der psychologischen Spannung des Originals ist nichts mehr übrig geblieben. Das Remake ist vielmehr ein schablonenhafter Actionfilm, in dem so ziemlich jedes Klischee bedient wird, das man in diesem Genre (leider) erwarten muss. Die ganze Rahmenhandlung ist totaler Humbug und dient nur dazu, noch ein paar Schießereien einzubauen. Leidlich spannend ist das Ganze schon, aber das Original ist da haushoch überlegen. Wie der Film wohl wirkt, wenn man die Vorlage nicht kennt, kann ich nicht beurteilen.
CYBERBORIS
Stimmt, dein treffendes Review kann ich so unterschreiben. Ich kann aber auch mal in meinem Archiv wühlen... :smile:

Assault On Precinct 13 (2005)

Hollywood ist nicht originell, sondern es folgt jedem Trend, der ein wenig Geld vermuten läßt. Nach den erfolgreichen Remakes von „Dawn Of The Dead“ und „Texas Chainsaw Massacre“ versuchen findige Studiobosse auf den Trend (ist es überhaupt einer?) aufzuspringen und sind bei der Suche nach wiederverfilmbaren Spannungsstoffen aus den 70’er und 80’er Jahren bei John Carpenter angekommen. Neben dem Remake seines Gruselklassikers „The Fog“ wurde auch „Das Ende“ neu verfilmt, der (abgesehen von einer beklemmenden und verstörenden Atmosphäre) nicht dem Horrorgenre zuzurechnen ist. Vielmehr stellt er die Blaupause für einen klaustrophobischen Thriller dar.

Da die Grundidee für Carpenters Original so einfach wie genial war, sieht es auf den ersten Blick wie eine gute Idee aus, die Story ein zweites Mal, aber mit besseren Darstellern und größerem Budget zu verfilmen. Um eines vorweg zu nehmen: Das Remake für sich genommen ist ein guter Film. Er hat mit Ethan Hawke, Larry Fishburne, Gabriel Byrne und weiteren Hollywooddarstellern eine sehr gute Besetzung. Zudem sind die vielen Actionszenen handwerklich sauber und aufwendig inszeniert. Big Budget eben. Doch ein Remake eines Meisterwerks muß sich den direkten Vergleich mit dem Original gefallen lassen und da verliert die Neuverfilmung klar nach Punkten!

Während im Original die Story einfach, aber dennoch enorm spannend war (siehe auch mein ausführliches Review zum Original), hat man in der Neuverfilmung unnötige Nebenhandlungen platziert. So wird die Grundidee verwässert. Der größte Fehler ist es jedoch die gesamte (im Original eher ungeklärte) Thematik des Angriffs auf die Polizeistation zu ändern. Hier haben die Angreifer (es ist keine Jugendgang mehr) ein Motiv. Und (noch viel dramatischer) ein Gesicht! Das Remake gibt an Stellen Erklärungen, an denen sie überflüssig sind. Dies führt dazu, dass der größte Pluspunkt des Originals, die Motiv- und Gesichtslosigkeit der nächtlichen Bedrohung, nicht mehr vorhanden ist. Insofern hat das Remake (trotz einer eigentlich noch ähnlichen Story) nicht mehr viel mit dem Original gemein. Für sich genommen ist der Film durchschnittliche bis gute Hollywoodkost (die eigentlich eine Kinoauswertung verdient hätte), doch mit der Intensität von Carpenters Original kann es nicht ansatzweise mithalten.
Olsen
Naja, du findest das Remake aber als Film gut. Ich finde es auch da nicht gut, Remake hin oder her.

Lachen musste ich gerade, weil ich wieder vergessen hatte, dass das Original tatsächlich mal "Das Ende" in Deutschland hieß. Im Fernsehen lief er dann immer unter "Assault - Anschlag bei Nacht". Ich hab mich immer gefragt, wie die auf die Idee gekommen sind, in diesem Film gäbe es irgendwo einen Anschlag. Egal. :bigsmile:
CYBERBORIS
Naja, du findest das Remake aber als Film gut. Ich finde es auch da nicht gut, Remake hin oder her.

Lachen musste ich gerade, weil ich wieder vergessen hatte, dass das Original tatsächlich mal "Das Ende" in Deutschland hieß. Im Fernsehen lief er dann immer unter "Assault - Anschlag bei Nacht". Ich hab mich immer gefragt, wie die auf die Idee gekommen sind, in diesem Film gäbe es irgendwo einen Anschlag. Egal. :bigsmile:Olsen, 04.12.2012 18:38


Ich hab das 2005 geschrieben. Und so richtig schlecht finde ich den Film als Film für sich betrachtet auch nicht. Handwerklich gut gemachte Action und gute Darsteller. An die Dialoge kann ich mich nicht mehr erinnern (ist schon ziemlich lang her, dass ich den gesehen hab), aber das große Problem für mich ist halt, dass er den Kern und die Faszination des Originals überhaupt nicht trifft. Bei einem Schulaufsatz würde man vielleicht sagen: Thema verfehlt.
Olsen
Richtig übel find ich den auch nicht, der ist immerhin solide gefilmt und mit brauchbaren Schauspielern. Hast du mal das Remake von The Fog gesehen? DAS ist wirklich schlecht.
CYBERBORIS
Richtig übel find ich den auch nicht, der ist immerhin solide gefilmt und mit brauchbaren Schauspielern. Hast du mal das Remake von The Fog gesehen? DAS ist wirklich schlecht.Olsen, 04.12.2012 18:45


Ne, und zwar ganz bewusst nicht! Normalerweise schaue ich mir Remakes von Filmen, die ich mag schon aus morbidem Interesse an, aber bei Carpenter wird es dann doch persönlich. Habe auch nur schlechtes drüber gehört!

Seit Ewigkeiten geistern auch Gerüchte um ein Escape From New York - Remake durchs Netz (mein letzter Stand war Gerard Butler als Snake Plissken) und da schüttelt es mich auch schon mal direkt!
Powder To The People
In "Planet Terror" lässt Rodriguez seinen eigenen Sohn abknallen. :headbang:HIRNTOT, 04.12.2012 18:03

From Dusk Till Dawn! Da wird der Chinesenjunge auch angemampft und dann zum Explodieren gebracht!:klugscheiss:
CYBERBORIS
In "Planet Terror" lässt Rodriguez seinen eigenen Sohn abknallen. :headbang:HIRNTOT, 04.12.2012 18:03

From Dusk Till Dawn! Da wird der Chinesenjunge auch angemampft und dann zum Explodieren gebracht!:klugscheiss:Powder To The People, 04.12.2012 18:53


Und was für ein T-Shirt trägt der Junge? So schließt sich der Kreis! :smile:

Zuletzt geändert von CYBERBORIS

Woas Sois...
Okay, bei Zombies und Vampiren ist es ja schon gute Tradition :tongue:
SHITHEAD
Geil, wie ihr den Kreis von Looper zu Carpenter wieder geschlossen habt, haha.

Boris hat übrigens recht: Halloween und Assault sind seine beiden besten, dicht gefolgt von The Thing and Escape From New York.
HIRNTOT
In "Planet Terror" lässt Rodriguez seinen eigenen Sohn abknallen. :headbang:HIRNTOT, 04.12.2012 18:03

From Dusk Till Dawn! Da wird der Chinesenjunge auch angemampft und dann zum Explodieren gebracht!:klugscheiss:Powder To The People, 04.12.2012 18:53

- Bring den Japsen hier rüber. Was soll das sein? Seid ihr schwul?
- Er ist mein Sohn.
- Wie solln das gehen? Du siehst nicht wie 'n Japse aus.
- Er auch nicht. Sieht chinesisch aus.
- Ooh, bitte vielmals um Entschuldigung!
:bow:

Aber der Junge ist ja deutlich älter als der Knirps von Rodriguez. Teenager wurden ja in fast jedem Slasher abgeschlachtet.
housefrau1981
Aber der Junge ist ja deutlich älter als der Knirps von Rodriguez. Teenager wurden ja in fast jedem Slasher abgeschlachtet.HIRNTOT, 04.12.2012 23:54


Mir ging es aber gar nicht um Slasher... oder Filme der Art. In einem Zombiestreifen oder Katastrophenfilm, wo mal eben 2/3 der Weltbevölkerung ausgelöscht werden, da achte ich nicht darauf... ich mag's einfach nicht, wenn in einem Film, der wirklich eine Geschichte abseits von Gemetzel und Gemeuchel erzählt, ein Mann vor einem noch dazu sehr kleinen Kind steht, die Waffe darauf richtet und abdrückt... aber lassen wird das...

Gestern endlich mal

STAY
geguckt.

Eindrucksvoll. Wow.
Tolle Darsteller, tolle Bilder, toller Schnitt (die Übergänge von einer Szene in die Nächste :bow:), tolle Musik, tolle Stimmung.
Allerdings auch sehr anstrengend, man muss echt mitdenken und dranbleiben, um den Faden oder zumindest den Hauch einer Idee, was genau hier passiert, nicht zu verlieren.

Starkr Film, aber nichts zum nebenher gucken.

10/12
HIRNTOT
Sorry, ich hab die Diskussion nicht verfolgt. Ich jedenfalls, der schon einiges gesehen hat und auf blutige Filme steht, fand es auf jeden Fall auffällig und ungewöhnlich, wie da ein kleiner Junge abgeknallt wird, der zudem ein positiver Charakter ist (nicht wie der zurückgekehrte Junge in "Friedhof der Kuscheltiere":bigsmile:).
Olsen
Restrepo

Fangen wir mal mit der Sinnhaftigkeit solcher "Dokumentarfilme" an: Was bringt uns ein solches Teil? Wir wissen alle, wie die Bilder aus einem beliebigen Krieg aussehen, es gibt Filme und Serien, die versuchen, das so authentisch darzustellen wie möglich. Es fehlt allerdings immer das Entscheidende: die Hitze, die Kälte, der Geruch, die Sinneseindrücke, die Angst. Was ist also der Bonus, sich da als Journalist selbst in Lebensgefahr bringen zu wollen? Einer der beiden Filmemacher wurde dann auch später in Libyen getötet. Idiot.

Restrepo konzentriert sich auf ein US-Platoon, das aus nicht nachvollziehbaren Gründen ein Tal halten soll, weil da irgendwann mal eine Straße gebaut werden soll. Man sieht das, was man erwartet: dämliche Spackos, mit denen man kein Mitleid haben muss in vorausschaubaren Situationen. Der Captain zeigt besondere Dämlichkeit, indem er nicht mal ansatzweise auf die lokalen Begebenheiten und kulturellen Gepflogenheiten eingeht. Als ihm die Dorfältesten sagen, dass mehrere Zivilisten getötet worden sind, sagt er sinngemäß zu ihnen: Joa, pff, wir sollten das jetzt mal hinter uns lassen und bei null anfangen. Komplett empathielos. Und so geht es die ganze Zeit.

Ich verstehe nicht, warum hierfür ein Oscar rausgehauen wurde. Kann nur wieder die kranke Faszination der Amerikaner für ihr Militär sein. Restrepo muss man jedenfalls nicht gesehen haben.

Zuletzt geändert von Olsen

Olsen
Armadillo

Eigentlich kann man dem Film das gleiche vorwerfen wie Restrepo, mit dem Unterschied: hier funktioniert das mit den Emotionen wesentlich besser. Die dänischen Soldaten sind einem aber auch nicht durch die Bank unsympathisch, jedenfalls nicht zu Anfang. Ein halbes Jahr wurden auch sie in Afghanistan begleitet, und man bekommt einen guten Eindruck, wie sehr einen Menschen so ein Einsatz verändern kann. Anfangs noch selbstreflexiv, später dann zynisch und hart. Ein Reviewer merkte kritisch an, dass es hier keinerlei Beleidigungen der Bevölkerung gebe. Das stimmt. Ob keine stattgefunden haben oder ob sie das bewusst rausgelassen haben (was ich nicht gut fände), kann nicht beurteilt werden. Armadillo ist jedenfalls sehr sehenswert und ordentlich deprimierend.
Powder To The People
Mary & Max grad auf Servus TV!!!!:klugscheiss:
-pmh-
du empfängst servus-tv? ja, da findet sich oft was gutes... :klugscheiss:



breakfast on pluto

herrlich schräg, genauso mag ichs!