Unternehmenskultur gibts doch immer nur so lange, wie es sich das Unternehmen leisten kann. Mit anderen Worten, das ist ne Investition, die sich irgendwann mal lohnen soll.AERPELSCHLOT, 02.04.2015 19:08 #
Höchstselbstverständlich ist das so.
Da gehts nicht darum, daß es den Mitarbeiter gut geht, da gehts einzig darum, aus Geld noch mehr Geld zu machen. Der Mensch wird dabei nur als Investitionsgut betrachtet, als Maschine, die halt gut geschmiert werden muss, damit sie weiter profitabel arbeitet. Alles andere ist verlogener, zynischer Scheiß.AERPELSCHLOT, 02.04.2015 19:08 #
Hier widerspreche ich aber: Ich bin der absoluten Meinung, dass es AUCH darum geht, dass es dem Mitarbeiter gut geht. Zumindest, wenn man es richtig angeht. Die ganzen Gegenbeispiele, die hier genannt werden, ändern doch einfach nichts daran, dass Firmen wie Google oder Apple erfolgreich sind. Sehr erfolgreich. Und das liegt nicht daran, dass sie ihre Mitarbeiter ausbeuten bis zum Geht-nicht-mehr. Sondern daran, dass sie die besten Mitarbeiter haben. Und das aus gutem Grund.
"Gutes Personal ist schwer zu bekommen" sagt man gerne. Und wer das beste Personal haben will, der muss dem Personal halt auch was bieten. Jeder, der bei Apple oder Google arbeitet, findet sicher im Handumdrehen woanders einen neuen Job. Natürlich ist ein Hintergedanke bei dem, was die Firmen grade ausprobieren, dass man seine Mitarbeiter gerne behalten und attraktiv für junge, smarte Bewerber sein will. Aber ganz bestimmt profitiert da auch der Mitarbeiter von, sonst würde das ganze Konzept nicht aufgehen.
Ich will hier auch keinem was vormachen: Ich bin da in einer reichlich komfortablen Situation (aber vermutlich noch sehr weit von Google-Standards entfernt, das ist aber keineswegs schlimm, ich glaube ich würde es nicht anders wollen), und es ist utopisch, dass jeder Arbeitnehmer unter solchen Bedingungen arbeiten kann. Sicher werden zu viele Leute in diesem Land schlecht bezahlt oder haben Jobs mit miesen Arbeitsbedingungen. Der Mindestlohn dürfte meinetwegen auch höher sein.
Aber warum muss man deswegen die Innovations-Versuche erfolgreicher Firmen dermaßen schlechtreden? Es gibt Leute, die reichlich Zeit in sowas stecken und damit mal mehr, mal weniger den Kern treffen, aber am Ende ist der Versuch doch auch viel wert. Es war eben nicht früher alles besser. Raum für Verbesserungen gibt es immer und wer nie versucht den zu füllen, der wird irgendwann auf der Strecke bleiben.
Natürlich gibt es bestimmt auch genug Firmen, die versuchen es den Global Playern nachzumachen und dabei grandios scheitern. Aber daraus wird irgendwann auch irgendwer was lernen, entweder die Mitarbeiter oder die Firma oder beide.