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Dekaden-Charts - die Neunziger

Jack Crabb
Ich bin nun auch mal endlich dazu gekommen, meine Liste fertig zu posten. Aufgewachsen bin ich musikalisch zwar in den 00er Jahren, ich habe in meiner Jugend dennoch, besonders inspiriert durch das Visions lesen, früh begonnen dieses Jahrzenht, quasi retrospektiv, aufzusaugen, weswegen die 90er für mich letztendlich auch irgendwie sehr prägend waren. Wie auch schon in den vorherigen Dekadencharts, verzichte ich auf ein Ranking. Eventuelle Rechtschreibfehler bitte zu entschuldigen.:smile:




Public Enemy Fear Of A Black Planet (1990, Def Jam/ Columbia Records)

30. Oktober 2010: ich befinde mich auf dem Weg zum Dresdner Messegelände. Die Altherren-Rapper von Public Enemy haben sich doch tatsächlich in die sächsische Landeshauptstadt verirrt und ich habe eine Karte! Von der Location hab ich allerdings noch nie gehört. Aus dem Bus ausgestiegen, glaube ich, mich gemeinsam mit ein paar Anderen zum richtigen Ort zu bewegen. Doch Fehlanzeige, das Konzert findet im ca. sieben Kilometer entfernten Eventwerk statt. Mit den Öffentlichen um die Uhrzeit in unter 40 Minuten kaum zu erreichen. Uff. Also fix ein Großraumtaxi bestellt und nichts wie hin. Als ich ca. gegen 21 Uhr die Halle betrete, ist diese vielleicht zu einem Drittel gefüllt. Es folgen 3 (!) lange Stunden des Ausharrens inklusive langweiligen, merkwürdigen und zum Teil improvisierten Vorprogramm, bis irgendwann kurz nach Mitternacht plötzlich die komplette Public Enemy-Mannschaft auf der Bühne steht. Zusammenfassen kann man den Abend mit: viele Hits, eine kleines, aber frenetische feierndes Publikum und ein Flavor Flav, der seine Schlagzeug-Künste unter Beweis stellt. Oder anders formuliert: solide mit einigen unterhaltsamen Passagen. Manchmal ist dabei sein einfach Alles. Und „Fear Of A Black Planet“? Meine ultimative Initialzündung in Sachen Rap. Ich musste erst mal den Alten zuhören und mir erzählen lassen, dass ja früher Alles besser war, ehe ich begreifen konnte, dass dieser Haftbefehl die gleiche Daseinsberechtigung hat. Dieses Album löste einen Knall aus, der noch heute in meinen Ohren klingelt. Was die Polit-Rapper auf ihrem dritten Streich an Geschützen auffahren, geht auf keine Kuhhaut. Chuck D predigt ohne Punkt und Komma und das selbsternannte „Bombenkommando“ braut ein wildes, lärmende Chaos zusammen, dass dreist und hemmungslos die Musikgeschichte plündert. Damals wie heute aufregend!





Sonic Youth Goo (1990, Geffen Records)

Die New Yorker Noise-Götter dürfen auch in meiner Liste auf gar keinen Fall fehlen. Und auch bei der Wahl des richtigen Albums führt (jedenfalls für mich) kein Weg an „Goo“ vorbei. „Daydream Nation“, „Sister“ und „Evol“ hatte ich schon längst verinnerlicht, als ich mich doch noch an den vergleichsweise „poppigen“ Major-Einstand von Sonic Youth ran machte. Eine Zeit lang hatte ich das Album eher belächelt, weil ich, bis auf das einschüchternde „Tunic“, die Songs musikalisch für zu simpel hielt. Was natürlich völliger Quatsch ist. Sonic Youth gelang hier eine Vermählung von Pop und Krach, wie sie ihnen in dieser Form nie wieder gelang (und vielleicht auch nie wieder gelingen wollte). „Tunic“, „Kool Thing“, „My Friend Goo“, „Disappearer“ oder „Titanium Exposè“: „Goo“ war das Album mit den Hits. Und wahrscheinlich imponiert es mir wohl deswegen bis heute noch so sehr. Eines meiner schönsten Bandshirts, dass ich je besaß, war übrigens von Sonic Youth. Hellgrün und mit den zwei herumknutschenden Turteltäubchen Kim Gorden und Thursten Moore vorne drauf. Ich bin auch über zehn Jahre nach ihrer Auflösung immer noch ein wenig traurig darüber, dass es Sonic Youth nicht mehr gibt. Sie bleiben für immer eine meiner liebsten Bands.




Helmet Meantime (1992, Interscope Records)

Ich bin ja eigentlich gar nicht so der große Metal-Hörer. Wenn ich aber während meiner musikalischen Sturm & Drang-Phase (und der mehr oder weniger gleichzeitig stattgefundenen Durchforstung der 90er) besonders über eine Band aus dem härteren Bereich gestolpert bin, dann waren das die eher unscheinbaren, Football spielenden Jungs von nebenan mit den modischen Kurzhaarfrisuren und dem smarten Lächeln: Helmet. Meine erste Berührung mit ihnen hatte ich durch die „Visions #100-Anniversary“- Compilation. Darauf zu finden war der Song „Flushings“. Und so etwas hatte ich noch nie gehört: extrem trockenes, rudimentäres und reduziertes Songwriting. Rhythmisch verschachtelt und doch unfassbar drückend. Als Teenager bin ich wöchentlich mindestens einmal in meiner heimischen Stadtbibliothek gewesen und habe mir stapelweise CD`s ausgeliehen. Damals eine wahre Goldgrube. Einmal war auch „Aftertaste“ dabei. Und ich war wie geplättet. Fortan habe ich die Diskografie der frühen Helmet rückwärts aufgesogen, bis ich schließlich bei „Meantime“ gelandet war. Schwer zusagen, ob „Meantime“ das beste Album ihrer ersten Schaffensphase war. Es war in jedem Fall Jenes, welches zum ersten Mal bis zu Ende gedacht war. Ihr Schlüsselalbum. Was mir an den früheren Helmet immer so gefiel, war ihre Schnörkellosigkeit und diese einzigartige Kombination aus absoluten, musikalischem Können und ihrer No-Metal-Image-Attitüde. Nennt es Hardcore, Noiserock oder die Vorstufe zum New Metal, mir egal. Für mich ist „Meantime“ ein eiskaltes, millimetergenau produziertes Lehrstück brettharter Musik und wird für immer einen Platz in meinem Herzen haben.Jack Crabb, 24.05.2020 22:06 #
Jack Crabb
Oh sorry, ich wollte nur meinen Post bearbeiten. Da bin ich auf den falschen Button gekommen.
-pmh-
Viel zu wenig Metal in Peters Liste bisweilen.
Auf den letzten Rängen erwarte ich mir Sepultura, Abigor, Enslaved, irgendsowas.JustusMeinFreund, 24.05.2020 19:53 #



wer?
sorry, da muss ich dich enttäuschen - metal kommt keiner mehr. darfst gerne du übernehmen. :hi:



egal wie man zu der person corgan oder den smashing pumpkins steht bzw stand - "mellon collie and the infinite sadness" ist (s)ein meisterwerk, das auch in 25 jahren noch bestand haben wird.-pmh-, 25.05.2020 09:41 #


Dem fettgedruckten ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Obwohl mich Adore dann im Nachgang noch ein Stück mehr weggedroschen hat.affenkind, 25.05.2020 10:32 #


tja. ich hatte auch lange überlegt, ob ich "adore", "siamese dream" oder "mellon collie..." in die liste packe.
sind für mich alle drei ziemlich gleichwertig.
affenkind
tja. ich hatte auch lange überlegt, ob ich "adore", "siamese dream" oder "mellon collie..." in die liste packe.
sind für mich alle drei ziemlich gleichwertig.-pmh-, 25.05.2020 10:52 #


Da würde man sicherlich Argumente für jede Wahl finden. 3 überragende Alben die sich dann doch auch sehr unterscheiden.
fennegk
Die Gleichwertigkeit trage ich mit, doch "Mellon Collie..." wiegt in seiner Größe bisweilen schwer, da fühlt sich "Siamese Dream" wie das kleine Geschwister im Geiste an und "Adore" - für die ich mich knapp entscheiden würde - betört mit düster-fahlem Schein.
-pmh-
btw:
die # 20 - 3 tragen ihre nummer ohne bedeutung , da lediglich die letzten beiden alben stehen, wo sie hingehören... alle anderen plätze sind nur eine grobe richtlinie. tagesabhängig. und die ersten zwei kommen wohl noch diese woche, geduld.

honorable mentions (oder die liste mit alben, die man eh kennt/besitzt/liebt oder spätestens jetzt nachkaufen sollte):


beastie boys - ill communication
my bloody valentine - loveless
soundgarden - badmotorfinger
belle and sebastian - if you´re feeling sinister
air - moon safari
underworld - dubnobasswithmyheadman
faith no more - angel dust
tricky - maxinquaye
beck - odelay
aphex twin - selected ambient works 85-92
tori amos - under the pink
the prodigy - the fat of the land
nine inch nails - the fragile
placebo - without you i´m nothing
slint - spiderland
depeche mode – songs of faith and devotion
travis - the man who
radiohead - ok computer
alice in chains - dirt
u2 - achtung baby
Nathanael_x
So viele sehr schöne Texte zu vielen sehr wichtigen Alben. Danke an euch :cheers: Ist schön zu lesen.

Ich tue mich mit den 90ern bisschen schwerer als mit den 00 weil ich 2000 14 wurde und dieses Jahrzehnt musikalisch selbst noch nicht so intensiv miterlebt habe wie die danach. Eine Liste müsste ich trotzdem hinbekommen, nur werde ich da mehr grübeln müssen als bei den 00ern und 10ern.
Jack Crabb
Ich tue mich mit den 90ern bisschen schwerer als mit den 00 weil ich 2000 14 wurde und dieses Jahrzehnt musikalisch selbst noch nicht so intensiv miterlebt habe wie die danach. Eine Liste müsste ich trotzdem hinbekommen, nur werde ich da mehr grübeln müssen als bei den 00ern und 10ern.Nathanael_x, 25.05.2020 20:06 #
Ich bin 2000 sogar erst mal 13 geworden. :wink:
Donnerjakob
Und ich 10 :floet:
Jack Crabb
Korn Issues (1999, Immortal Records/ Epic Records)Jack Crabb, 24.05.2020 22:47 #

Sehr schöner Text zu der Issues, ich fand mich in deinen sehr treffenden Zeilen schnell wieder :thumbsup:.

Ergo: Ich kann mich leider auch nicht mehr so gut daran erinnern, aber es muss damals das Video zu Sombody Someone gewesen sein, wodurch ich durch MTV angefixt wurde. Neben Wu-Tang Forever, dass erste Album, das ich wirklich intensiv hörte! Ehrlich gesagt interessieren mich die Texte von Davis bis heute nicht - ist mir viel zu abgedroschen wie er Teenager und Emo Kids versucht zu initiieren. Fuck It! Abstrahiert davon, war der super tiefe Sound (der nicht einmal mehr klanglich war, sondern nur noch rhythmisch), die Riffs der sieben Saitengitarren und in der Art und Weise, wie die beiden Gitarristen Effekte verwendeten einfach nur knietief deep und im­mens innovativ :headbang:Donnerjakob, 24.05.2020 23:54 #

Danke :smile:. Ihre bahnbrechenden Alben waren sicherlich die ersten zwei, "Follow The Leader" geriet dann schon recht "glatt". Umso bemerkenswerter war dann die Steigerung auf "Issues". Hier kam irgendwie zum ersten Mal Alles zusammen. Das brutale Riff, das technische Können, Davis`Psychosen und der Dudelsack. Danach gings merklich bergab.
Jack Crabb
Wobei es bei Motorpsycho natürlich Timothy´s Monster sein muss (und wenn nicht die, dann zumindest die Demon Box) :wink:affenkind, 25.05.2020 10:34 #
"Timothy´s Monster" ist natürlich herrlich, ohne Frage. Aber "Blissard" war mein erstes Motorpsycho-Album und ist deswegen, wie das so oft bei den zu erst entdeckten Werken einer Band (zumindest bei mir) ist, mein Liebstes.:smile:
affenkind
Wobei es bei Motorpsycho natürlich Timothy´s Monster sein muss (und wenn nicht die, dann zumindest die Demon Box) :wink:affenkind, 25.05.2020 10:34 #
"Timothy´s Monster" ist natürlich herrlich, ohne Frage. Aber "Blissard" war mein erstes Motorpsycho-Album und ist deswegen, wie das so oft bei den zu erst entdeckten Werken einer Band (zumindest bei mir) ist, mein Liebstes.:smile:Jack Crabb, 26.05.2020 13:06 #


fett = Geht mir genauso - Erstkontakt "Timothy´s Monster". Die Blissard ist aber auch grossartig
Amano
Tolle Texte hier :cheers:

Wollt ich mal einwerfen bevor ich wieder zu nix komm
Jack Crabb
fett = Geht mir genauso - Erstkontakt "Timothy´s Monster". Die Blissard ist aber auch grossartigaffenkind, 26.05.2020 13:16 #

Aahh..na dann. :bigsmile:
Jack Crabb
Tolle Texte hier :cheers:

Wollt ich mal einwerfen bevor ich wieder zu nix kommAmano, 26.05.2020 13:24 #
Schon beeindruckend, wie viel und vor allem wie gut bislang hier über die 90er geschrieben wurde. So viel Liebe hatten nicht einmal die zwei Dekaden danach abbekommen. Und die waren ja bekanntlich auch nicht so arm an grandioser Musik. :cheers:
-pmh-
So viel Liebe hatten nicht einmal die zwei Dekaden danach abbekommen.Jack Crabb, 26.05.2020 13:38 #



das kommt mMn auf das alter an - bei mir waren die 90er das wichtigste musikalische jahrzehnt; wo ich am meisten entdecken und mir zeit für ein album am stück nehmen konnte.
außerdem war die suche damals spannender als jetzt - einfach nur auf die maus zu klicken und fertig - das kann man nicht vergleichen. ist zwar komfortabel, aber eben weniger aufregend.

(hatte ich nebenbei schonmal so ähnlich bemerkt, aber wer erinnert sich schon noch an sein geschwätz von gestern?)
affenkind
So viel Liebe hatten nicht einmal die zwei Dekaden danach abbekommen.Jack Crabb, 26.05.2020 13:38 #



das kommt mMn auf das alter an - bei mir waren die 90er das wichtigste musikalische jahrzehnt; wo ich am meisten entdecken und mir zeit für ein album am stück nehmen konnte.
außerdem war die suche damals spannender als jetzt - einfach nur auf die maus zu klicken und fertig - das kann man nicht vergleichen. ist zwar komfortabel, aber eben weniger aufregend.

(hatte ich nebenbei schonmal so ähnlich bemerkt, aber wer erinnert sich schon noch an sein geschwätz von gestern?)-pmh-, 26.05.2020 13:52 #


Kann ich zum grossen Teil unterschreiben (bei mir kommt noch die 2 Hälfte der 80er dazu).

Diese totale Verfügbarkeit der Musik hat mir sogar ein wenig den Spass am sammeln und Musikentdecken im allgemeinen genommen. Aber nungut - ich bin halt ein alter Sack und verstehe auch jeden der sich am Bandcamp, Spotify oder ähnliches rumgesuche erfreuen kann.

Mir fehlt das Gefühl ein neues Album das erste mal in Händen zu halten (ohne das man die meisten Songs schon vorher um die Ohren gehauen bekommen hat, bzw. ohne die Möglichkeit gehabt zu haben das Album vorher im Netz zu hören).
Donnerjakob
Mir fehlt das Gefühl ein neues Album das erste mal in Händen zu halten (ohne das man die meisten Songs schon vorher um die Ohren gehauen bekommen hat, bzw. ohne die Möglichkeit gehabt zu haben das Album vorher im Netz zu hören).affenkind, 26.05.2020 14:06 #

"Früher" hat man das Zeuch ja auch irgendwie um die Ohren gehauen bekommen - sei es MTV, von Freunden, der Einfluss von Eltern, Festivals, Konzerte, in der Kneipe - man hat sich vorher ja irgendwie Zugang verschaffen müssen, damit das Interesse für die Musik/ den Künstler/Interpreten da ist. Der große Unterschied ist der grenzenlose Zugang durch das Internet, das darauffolgende schnelle konsumieren von Musik und selektieren in "brauche ich das" o. "brauche ich das nicht". Man muss sich da einfach nur mehr zügeln können, damit das konsumieren von Musik in kein Suchtverhalten ausartet. Wer Platten sammelt und massig viele Platten im Internet bestellt, wird das sehr gut kennen, wenn ein Klick auf "Bestellen" das Glücksgefühl bereits abgedeckt und befriedigt hat.

In den letzten beiden Jahrzehnten hat für mich jedoch die Qualität der Musik deutlich nachgelassen. Vielleicht bin ich ein Nostalgiker und Romantiker, aber ich hab mir in den letzten Jahren höchstens zwei Platten aus dem jeweiligem Jahr gekauft - obwohl ich wirklich immer neugierig bin was so im Game abgeht. Ich hatte auch selten so viel Spaß wie in den 90er-Dekaden-Charts über meine Lieblinge zu schreiben - den Spaß konnten mir die Nullies nicht geben und die 10s erst recht nicht. Wer neben der Musik auch einen Blick auf die Kunst, Theater, Film etc. wirft, der beobachtet und sieht es hier ähnlich, dass keine nennenswerten Epochen und Kunstperioden mehr aufkeimen. Doch ich hege wie in Woody Allens Midnight in Paris die Hoffnung, dass der Mensch sowieso dazu neigt der Vergangenheit hinterherzuheulen und auf die Gegenwart schimpft. Den "teen spirit" kriegt man mit den Jahren nicht mehr mit :rolleyes:.
eigenwert
Da muss ich dem Jakob schon ein gutes Stück weit Recht geben.
Aber auch die heute 2500-Jährigen waren in ihrer Jugend schon das Letzte :klugscheiss: .
fennegk
Die Suche ist halt eine andere und macht ob der verfügbaren Masse mir zumindest bedeutend mehr Spaß - Betonung liegt hierbei auf Verfügbarkeit.Denn die geilen Sachen entdeckt zu haben, brachte auch früher nichts, wenn man an das Ding der Begierde nicht ran kam.
Und auch beim ersten Mal von 'ner VÖ vollends überrascht zu werden... why not? Einfach den ganzen Vorabsenf ignorieren.

Was eventuell wirklich "stimmt", ist, dass heute wirklich große Nummern fehlen. Die Klassiker sind alle älteren Datums und das wusste man auch damals schon.Heute findet man was sehr toll, aber anstinken kann das in Größe selten bis nie.
Ich meine ja, das liegt an der Diversizität der Musik - jedes Subgenre bildet weitere Nischen aus, da verschwimmen die Grenzen immer weiter und man hat mittelbar 'nen einzigen Brei. Sich da effektiv hindurch zu rühren, ist so 'ne Sache und macht eindeutige #Meisterwerke fast unsichtbar.
Es sticht nichts - von einzelnen Präferenzen und mit Fanboy-Ohren vernommenen Bands/Künstlern abgesehen - aus der Masse wirklich heraus.

...man "muss" wohl diesen Abstrich machen, um heute (noch) glücklich zu werden.

Durch die drei Dekaden hindurch muss ich durchaus gestehen: Die Emotionalität verorte ich in den 90ern, die Aufbruchstimmung in den 00ern, in den 10ern war's dann die Freude an Experiment und Diversifikation en detail.