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Konzerte & Festivals

Zuletzt besuchtes Konzert

eigenwert
Klingt ja super :cheers: .
Mit Big B muss ich mich auch noch befassen, hab da bloß eine Platte.
Von der Eggnog hätt ich mir aber Hog Leg gewünscht :tongue: .
Olsen
Grave Pleasures & Jessica 93
25.09., Köln, Luxor

Es gibt Konzerte, die sind für Band und Publikum mehr Arbeit als Spaß. So eins war das gestern. Ob es an meiner bescheidenen Stimmung lag? Fraglich. Denn die maximal 100 anderen Menschen, die sich auch eingefunden hatten, waren ebenfalls nicht in Feierlaune. Was auch direkt die Frage beantwortet, ob Grave Pleasures noch vom Beastmilk-Hype zehren konnten: nein. Ich hatte wirklich mit mehr Besuchern gerechnet.

Vielleicht lag es auch daran, dass Jessica 93 alles an Stimmung zerstört hat, was möglich gewesen wäre. Ein Mann, eine Gitarre, ein Drumcomputer, eine Loop-Maschine. Sound: Joy Division in noch langweiliger und repetitiver, mit gefühlt zehnminütigen "Songs". Für mich war es eine ziemliche Qual. Die erste Vorband hatte ich zum Glück schon verpasst.

Grave Pleasures sind auf der Bühne wahrscheinlich kein Stück schlechter als Beastmilk, wenn die Umstände stimmen. Auch gestern haben sie sich bemüht. Es war auch solide, sicher. Aber bei mir wollte der Funke leider nicht überspringen. Setlistmäßig gab es eine gesunde Mischung aus alten und neuen Stücken. Ein bisschen länger als eine Stunde hätten sie ruhig spielen dürfen. Ich weiß auch nicht, ob man unbedingt diesen Zugabe-Kram durchziehen muss, wenn die Stimmung im Publikum eh schon sehr gediegen und ruhig ist. Tja.

Das einzig Vorteilhafte war, dass durch die geringe Anzahl an Zuschauern beste Sicht herrschte, was im Luxor eine Seltenheit ist. Ich hatte vergessen, wie tief die Decke in dieser Kascchemme hängt. Lampen gibt es auch nur spärlich. Man kann die Leute neben sich nur erkennen, wenn man sie vorher schon mal gesehen hat.
AERPELSCHLOT
Jessica93 hätte ich gerne gesehen. Wenn ich das gewusst hätte...
KurdtKillsBoddah
Vorgestern: Melvins + Big Business

Vorneweg, ein großartiger Abend wars!!!
Big Business fingen pünktlich um 21:00 Uhr an. Zu meiner Verwunderung leider nur zu zweit (Bass / Gesang + Schlagzeug / Gesang), ohne Gitarristen. Der Sound war entsprechend Basslastig (was aber durchaus auch meinem semioptimalen Gehörschutz und dem nicht ganz optimalen Standplatz gelegen haben kann). Dafür haben sie aber gut Druck gemacht und die Songs waren, auch ohne Gitarre, noch ganz gut 'nachvollziehbar'. Leider ist der Gesang etwas untergegangen. Schade.
Zum Set: Für mich hätten sie ruhig ein paar Songs mehr vom neuesten Album spielen können. Insgesamt aber ein mehr als solider Auftritt, der zu dritt sicherlich noch etwas mehr gekickt hätte.

Der Aufbau der 2 Schlagzeuge auf der Bühne hatte mich schon hoffen lassen, ob sich denn die Melvins, wie auch schon bei meinem letzten Melvinskonzert in der Volksbühne Berlin, mit den beiden Big Businissern zusammentun und ich nochmals in den Genuss einer Doppelschlagzeugershow kommen werde. Nach ca 15-minütiger Pause ging es dann gegen 22:00 Uhr weiter. Ich hab mir fast in die Hosen gemacht als die 4 zusammen auf der Bühne standen und ihre Plätze eingenommen haben.

Und dann gings für ca 1,5 Stunden rund. Viele Songs von der A senile Animal, meinem Lieblingsalbum der Melvins. Aber auch ein paar neuere Stücke und Charmicarmicat von der Eggnog. Insgesamt ein sehr guter Mix, wie ich finde. Es wurde von vorne bis hinten durchgespielt, keine Ansagen oder ähnliche Kommunikation. Passt aber. Ich bin eh kein Freund davon.
Fantastisch war, wie das Publikum mitgegangen ist. Endlich mal wieder ein Konzert, bei dem nicht nur mit den Köpfen genickt wurde.

Insgesamt ein mehr als gelungener Abend, mit Freunden, Bier und fantastischer Musik von Vor- und Hauptband.katamarandi, 26.09.2015 12:17 #


Klingt ganz genauso nach der Show, die sie einen Tag darauf gespielt haben.
Großartiges Erlebnis! :cheers:
Crackerman
Andi hat alles gesagt und ich kann nur voll und ganz zustimmen. Das dürfte mein Konzert des Jahres gewesen sein, ganz schwer noch zu toppen. Könnte sogar in die Top20 aller Zeiten passen :headbang::headbang::headbang:.
Ich würde seit Donnerstag die Buzz Osborne Gedächtnisfrisur tragen, wenn mein Haupthaar das noch hergäbe. Reicht leider bestenfalls für Dale Crover, aber der ist auch eine dermassen coole Sau hinter seinem Kit :heart:.
Gegen ein paar Ansagen zwischendurch hätte ich nix gehabt, auch nicht gegen eine bis mehrere Zugaben. Alles was diesen Hammergig verlängert hätte. Was für ein geiler Nachmittag :bow:.
dacla
Köln war ebenfalls zum :bow:
BADBRAIN
Vorfreude auf Frankfurt nächsten Dienstag !!!
Drunken Third
Tim Vantol Dresden, Groove Station

Leute, echt jetzt! Wenn ihr in eurer Stadt über den Namen stolpert, geht auf das Konzert! Nicht, weil er die beste Rockshow liefert, nicht, weil er der beste Singer-/SongwritermitPunkrockurzeln aller Zeiten ist, nicht, weil er der schönste ist. Sondern weil dieser Mensch sich seit sechs Jahren den Arsch abtourt, immer großartig gelaunt ist, jeden Auftritt zu einem Unikat macht und sowieso der grundsympatischste Typ im ganzen Business ist.
Geht einfach hin und habt Spaß, auch wenn ihr gar nicht auf die Musik steht.
Der hat es verdient.
SHITHEAD
Was soll ich sagen? War tiptop gestern :cheers:
OneFingerSalute
Natürlich ist es nicht sehr innovativ, damit einzusteigen in einen Bericht über ein Konzert von AnnenMayKantereit, aber ich kann nicht anders: Ich muss über diese Stimme schreiben! Sänger Henning ist echt der Wahnsinn. Nix dran an diesem schüchtern auf die Bühne des Bremer Schlachthofs schlurfenden Lappen, aber als er den Mund aufmacht und die ersten Worte rauskommen, da haben nicht nur die vielen jungen Damen im Publikum Gänsehaut. Wirklich ein Erlebnis. Aber die Band hat mehr zu bieten als ein paar der außergewöhnlichsten Stimmbänder der Musikwelt, die Jungs können auch spielen. In erster Linie ist das wohl Blues, mal tanzbar, mal melancholisch, mal beides. Musikalisch und textlich gibt's immer wieder schöne Pointen, die ich als relativ unbedarfter Hörer nicht kommen sah, auch das außergewöhnlich. Die Geschichten, die jedes einzelne Lied auf deutsch oder englisch über WG-Leben, dramatische Beziehungsenden und solche Sachen aus dem Studentenalltag erzählt, sind bei mir zwar schon eine Weile her, aber damit kann ich trotzdem noch was anfangen. Zuhause klappt das mit mir und AnnenMayKantereit nicht so gut, habe ich mehrfach ausprobiert, aber ein Konzert würde ich mir bestimmt wieder angucken. Und das sagt was aus bei einer Band, die schon zwei Mal live vor mir stand und nicht aus dem erweiterten Punk/Hardcore-Kosmos stammt.

Woas Sois...
Uff, das versaut dir dein Tough Guy Image hier aber ziemlich. Trotzdem, schöner Bericht :cheers:
OneFingerSalute
Das Image ist doch eh Unfug. Wird Zeit, dass die (ziemlich dünne) Fassade Risse bekommt :jester:

Danke übrigens :cheers:
Go Ahead Eagle
Mit dem Clownding siehst du zudem voll aus wie Peter.
Ich dachte eigentlich den darf nur er benutzen...
SURFACER
08.10.2015 - First Hate - Fluxbau, Berlin

FH waren teil eines bunt gemixten Line-Ups, ebenso bunt durchmixt war das Publikum. Auffällig wenig schwarze Leute aus der "Wave"-Szene, widerrum auffällig viele twenty-something Studentinnen, die wahnsinnig textsicher waren. Der Fluxbau ist für die Szene vermutlich einfach zu "hip" und undreckig....

Wie auch immer. Auf die anderen Künstler gehe ich jetzt nicht ein, da musikalisch nicht mein Fall bzw. nicht gesehen. FH sind zwei ziemlich unscheinbare Typen - irgendwo zwischen Nerd und Informatikstudent. Vom Sound her klingt das sehr stark nach frühen Depeche Mode, musikalisch und vom Gesang her, sprich: bittersüßer, melancholischer Synth-Pop, zwischenzeitlich sehr tanzbar. Der Sound war top (widerrum sicher ein Vorteil einer derart hippen Location), anfangs etwas zu leise, dann aber auf Bitte der Band hochgeschraubt. Dann hats aber mächtig Druck gemacht.
Das "ältere" Material der im letzten Jahr erschienen EP "First Hate" klingt im Vergleich zu den einigen neuen Songs, die gestern gespielt wurden doch nochmal etwas mehr lo-fi und unausgereifter. Die beiden Jungs haben diesbezüglich einen großen Schritt nachvorne gemacht. Ich glaube von denen werden wir noch einiges hören.

Hier ihre neue Single "Trojan Horse"!

http://firsthate.tumblr.com/
Lago
King Of The North
10.10.2015 - 20 Uhr - Münster, Rare Guitar


Support: Gum Bucket, Wooly Antshake

Mein erstes Konzert in einem Gitarrenladen. Auch für die beiden Australier von King Of The North. Die waren auch sichtlich erstaunt, wo sie gelandet sind, hatten aber sehr viel Spaß, weil das (kleine) Publikum gut mitgegangen ist. Zudem ist es ihre erste Europa-Tournee.
Die Supportbands kamen beide aus Münster. Erstere, Gum Bucket, haben mir leider gar nicht gefallen. Wirkte irgendwie aufgesetzt, unmelodisch und gesanglich kam da einfach nix tolles. Die deutlich jüngeren Bandmitglieder von Wooly Antshake rockten hingegen. Zwar waren die Mikrophone der beiden Sänger im vergleich zu den Gitarren m.E. zu leise geregelt, aber ihre Mischung aus Garage und Stoner Rock war nicht schlecht.

Gegen 23 Uhr, nach den Vorbands und einigen Umbauarbeiten und Soundchecks, kamen dann endlich King Of The North zum Auftritt. Und es sollte laut, nah und schwitzig werden: Erste Reihe, die Bühne keine 30cm höher als das Publikum, und immer wieder kam Gitarrist Andrew Higgs einen Schritt vor und stand quasi fast Kopf an Kopf bei uns zum gemeinsamen Abrocken. Und wie Danny Leo an den Drums abgeht, ist einfach nur Wahnsinn! Diese Australier rocken, wer kann, sollte sie sich ansehen und anhören! Ihr Debüt-Album heißt "Sound The Underground"

Drunken Third
Millencolin (Support: Apologies, I Have None, Special Guest: The Sigourney Weavers 12.10. Bremen, Schlachthof

Arschkalt draußen vorm Bahnhof. Rumlungern als Freizeitbeschäftigung fällt für mich raus. Zum Glück kommt Ofsi und ist wie immer super ausgestattet (Bier). Draußen vorm Schlachthof wird schnell klar, dass die Schweden seit 2002 keine neuen Fans mehr dazugewonnen haben. Ein ähnliches Bild hatte ich noch bei meinem letzten Besuch im Hannoveranischen Chéz Heinz im Kopf, als die großartigen Face To Face gezeigt haben, wie man auch nach über 20 Bandjahren noch ordentlich Feuer versprüht. Aber dazu gleich mehr. Der Altersschnitt im Publikum dürfte bei runden 30 gelegen haben. Apropos Schnitt: der "große" Konzertsaal des Schlachthofs hat, wie von Ofsi angekündigt, eine "interessante" Architektur. Eine Tanzfläche von vielleicht 10 m² vor der Bühne, dafür aber Sitzplätze, die nicht nur Nicola Sarcevic an ein Amphitheater erinnern.

Bier geholt, Vorband geguckt. The Sigourney Weavers versprechen vom Namen her poppigen Punk, spielen aber okayen Rock'N'Roll mit Hives-Kante. Und mit einem Gitarristen, der sich anscheinend die ganze Zeit vorstellte, in einer Thrash Metal-Band zu spielen.

Die Überraschung des Abends kommt aber aus London und nenn sich Apologies, I Have None. Ein ordentlicher Teil meiner Vorfreude entfiel sowieso schon auf die Band, weil a) ihr Album einfach super ist und b) jeder Mensch gewinnt, wenn er Grade-Zitate bringt. Allerdings denkt man bei ihren endorphingeladenen Folkpunkhymnen mit ordentlicher Emokante an alles, aber nicht das, was die Jungs da auf der Bühne fabrizierten. Das war Punk im besten Wortsinn. Der Sänger sa so abgefuckt aus, als wäre er über das Klo in Trainspotting auf der Bühne gelandet. Ok, ihre EP hat ja schon angedeutet, dass die Jungs aus irgendeinem Grund ziemlich düster geworden sind (vielleicht hat London auch einfach die Landjungs kaputt gemacht), aber direkt mit so hartem Geballer vorzulegen und nicht mit einem ihrer Hits einzusteigen, nötigt einem schon Respekt ab. Der Hit kommt dann aber doch gleich an zweiter Stelle mit "Sat In Vicky Park", allerdings klingt auch der ziemlich kaputt. Was mir persönlich aber sehr gut gefiel. Alle vier Bandmitglieder gingen auch ab wie Hölle, da hat es in der ersten Reihe (von drei) schon Spaß gemacht. Als der Gitarrist zwischendurch seine Saiten mit einem Akkuschrauber bespielte und zum Schluss auf dem Boden liegend mit den Händen auf sein Effektboard einschlug, wurde auch dem letzten nostalgischen Melodycoreveteran im Raum klar, dass hier keine unschuldige Emoband vorgespielt hat.
Grandioser Auftritt, bitte mehr davon!

Achja, Millencolin sollen auch noch gespielt haben, aber ich habe mich dazu entschieden, dass zu vergessen, weil ich nicht will, dass ein unfassbar schlechter Auftritt am Andenken einer meiner größten Jugendhelden kratzt.

Zuletzt geändert von Drunken Third

SHITHEAD
Ähm, interessant, dieser Bericht. War der finale Act wirklich so schlecht?
Drunken Third
Welcher finale Act? :hm:
SHITHEAD
Ah, er war gezwungenermaßen betrunken hinterm Regenbogen?
Drunken Third
Ich belasse es bei: wenn es doch nur so gewesen wäre.