Neben meinen Hobbys Musik, Fußball und meinen Viechern hab ich noch das Hobby kochen und genießen. Ich bin im Grunde vor nix fies, was mein Essen angeht, solange es wirklich schmeckt. Billiges Supermarktfleisch schmeckt nicht, gutes Fleisch von nem guten Metzger aus ner anständigen Haltung schmeckt, also ess ichs auch mit Genuss. Ich wüsste auch nicht, was es für Gründe geben sollte, darauf zu verzichten. Das Argument, daß für meinen Genuss Tiere sterben, lässt mich da relativ kühl, da die Tiere erst gar nicht leben würden, wenn sie keiner essen würde. Also lieber ein kurzes aber einigermaßen vernünftiges Leben als gar keins. Fleischfressen für das Leben
Generell ist mir wurscht, wer dann was futtert. Muss jeder selbst wissen, solange er mich nicht zum Essen einlädt. Bis jetzt ist mir noch keiner in meinem näheren privaten Umfeld begegnet, der diese Macke hätte, aber es würde sehr schwierig für mich werden, mit einem Veggi enger befreundet zu sein, da bei mir sehr viel in einer Freundschaft über gemeinsamen Genuss, gemeinsam schöne Stunden erleben, läuft. Selbst mit mäkeligen Leuten (ich mag keinen Fisch, ich mag keine Kirschen, keine Tomaten, keinen Kümmel ...) hab ich ein Problem.
Vegetarier okay, wer keine Tiere essen mag ... Noch irgendwie nachvollziehbar, auch wenns irgendwie schon sehr seltsam ist. Es gibt genug Spezies, die Allesfresser sind. Wieso sollten wir als einzige auf Fleisch verzichten?
Aber richtig bekloppt finde ich den Verzicht auf Eiern und Käse. Dafür werden keine Tiere getötet. Im Gegenteil, für Milch müssen erstmal Kälber geboren werden. Und wieso sollte ich nicht trinken, was die Tiere selbst trinken, wenns mir denn bekommt? Schon sehr seltsam diese verkopfte Selbstbeschneidung.
Und dann kommt die Musik ins Spiel. Okay, ich werde kaum in die Gefahr kommen, die ein oder andere Band bei mir auf dem Sofa sitzen zu haben. Aber Musik hat auch irgendwie was mit Genuss zu tun. Ich genieße die Musik, die ich höre, und irgendwie sollten doch auch die Musiker ihren Job genießen. Sich einfach fallen lassen und sich freuen, daß alles so gut klingt und einfach weitermachen. Kann das jemand, der nicht in der Lage ist, sich einfach fallen zu lassen und wirklich leckeres Essen zu genießen? Die Frage stellt sich mir immer und so bin ich auch immer froh, wenn ich erfahre, daß die geliebte Band aus Fleischfressern besteht.
Dazu kommt noch, daß ich Extremismus überhaupt nicht ausstehen kann. Und Extremismus fängt bei mir schon beim Vegetariertum an. Schlimm wirds dann beim Veganer und spätestens wenns dann zum Rohkostler geht, dann geh ich erstmal davon aus, daß da irgendwas schief gelaufen ist. Nicht mehr alle Latten am Zaun haben diese Fruktarier, oder wie die sich nennen. Das sind auch Rohköstler, aber die essen nicht mal Kartoffeln, Möhren etc., weil bei der Ernte die ganze Pflanze zerstört werden muss. Naja, son Salat hat schließlich auch ein Herz
Letztes Jahr war ich ja beim Swingfest. Da gabs auch veganes Essen zu kaufen. Mir hats recht gut geschmeckt. Aber was mir aufgefallen ist, daß ich 10 Minuten satt war, richtig satt sogar, und nach ner halben Stunde hatte ich wieder Hunger. Am nächsten Tag hab ich mir ein paar belegte Brötchen und von der Tanke Schoki und Snickers gegönnt. Ich bin wohl nicht gebaut für so Grünfutter. Ich hoffe, daß es sich nicht durchsetzt, daß es auf Festivals ausschließlich Veganes zu futtern gibt.