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Vegetarismus und Musik – Special in VISIONS 215

Woas Sois...
gut, ich will auch nicht behaupten, dass fleischkonsum per se pervers ist. damit meine ich die industriellen verhaeltnisse. fuer mich ist es insofern verwerflich, weil die vielzahl der oekologischen und humanen gruende ignoriert werden und der anspruch besteht, jeden tag fleisch essen zu koennen. kein mensch beschwert sich, dass kaviar arschteuer ist. wenn aber das steak das kostet, was es verursacht, seh ich die barrikaden brennen. fleisch sollte das sein was es war und ist, ein luxusgut. aber lobby und verbaende wissen das zu verhindern.denim.demon, 27.01.2011 10:45


Naja, Luxusgut ... wenn Fleisch grundsätzlich teurer werden würde, dann würden sich die Industrie ja die Taschen vollstecken. So kanns ja auch nicht gemeint sein. Nee, Information ist alles. Den Leuten klarmachen, was sie da essen. Auf die Verpackung zB n Foto vom Stall mit drauf. Wie schnell wird sich der Konsum in Richtung Bio-Fleisch verschieben. Und das ist per se teurer, weil mehr Aufwand hinter steckt.
Das Ding ist, daß man Bewusstsein schaffen muss. Das klappt aber nicht, wenn man die Leute versucht von einer Religion in die nächste zu ziehen. Sachliche, unemotionale Information. Kaum ist mal überall in den Medien, daß in Eiern Dioxin ist, schon werden die Bio-Eier knapp. Oder damals die Geschichte mit dem BSE. Kein Mensch hat mehr Rindfleisch gekauft. Wenn es Vorschriften gäbe, daß genau ausgezeichnet werden müsste, wie genau dieses Stück Fleisch produziert wurde, und was da außer Fleisch noch drinne ist (Antiobiotika etc.), dann hätte der Kunde ne wirklich freie Wahl. Wer dann immer noch Industriefleisch frisst, dem ist eh nicht mehr zu helfen.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 12:13


Da kommt aber dann auch nur das Sonntagsfoto mit lauter lieb und treudoof grinsenden Tieren drauf, dazu eine adrett angezogene Bauersfrau. Ne, den Erfolg von so was sieht man bei den Zigarettenpackungen, das hält nicht lange an.
Die Produktionsmethoden für Massentierhaltung müssen an den einschlägigen Produktionsfaktoren sauteuer gemacht werden, z.B. Entsorgung der Gülle umweltgerecht und ohne Subvention via Biogasanlage, Auflagen bei fremdbezogenen Futtermitteln das es kracht. baurechtlich die Daumenschrauben anziehen (Stallgrößen und Ausstattung, Abstand zu Wohngebieten usw.), Verbot der Tötung von Nebenerzeugnissen wie männlichen Küken usw.
Da sind wir dann schnell bei Preisen von 20-30€/kg Fleisch, und dass sind dann realistische Größenordnungen.
Aber über Informationen? Der Mensch ist der beste im ignorieren unbeliebter Fakten, dass geht nur über den Preis.
Dann gibt es Currywurst halt nur noch für Reiche, ist doch egal.
Dass Problem ist: Das müsste alles in der ganzen EU gemacht werden, ansonsten importieren die Discounter einfach aus Belgien, Niederlande oder Frankreich.
Leider gilt in der EU, was in einen Land erlaubt ist darf ohne Auflagen in der ganzen EU verkauft werden (siehe Gänsestopfleber und andere Sachen)

Zuletzt geändert von Woas Sois...

caffeine
Ich halte ihn aber auch nicht für einen Trottel, der einfach nur so wirres Zeugs daher labert, weils gut klingt. Der wird sich auch schon über den Inhalt bewusst sein.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 12:18

Und Du meinst also, ich täte das? :floet:
HIRNTOT
erst dann wird sich die Politik, Wirtschaft und die Familie XY überlegen, ob ein Kilo-Steak 1,99 € kosten sollte.federboa, 27.01.2011 12:19

Gut, dann bleib aber auch sachlich. Selbst Schweinehack kostet deutlich mehr als 1,99 das Kilo.
Drunken Third
und wieso würden tiere nicht leben, wenn wir sie nicht essen würden? das ist nicht dein ernst!?!?!?

Faktencheck 2: Laktoseintoleranz wäre für unsere Spezies fatal, da Muttermilch was enthält? :floet:Woas Sois..., 26.01.2011 21:55


Falsch und falsch. Aerpel meint, die Population der Tiere in der Nutztierhaltung hängt stark von der Nachfrage ab. Allerdings macht sie auch einen Denkfehler, denn was nicht gelebt hat, kann nicht wissen, wie es ist, gelebt zu haben.

Und zum Thema Milch: in der Muttermilch ist tatsächlich viel Milchzucker enthalten. Die Fähigkeit, diesen zu verwerten, verliert der Mensch allerdings nach dem Säuglingsalter.
Woas Sois...
und wieso würden tiere nicht leben, wenn wir sie nicht essen würden? das ist nicht dein ernst!?!?!?

Faktencheck 2: Laktoseintoleranz wäre für unsere Spezies fatal, da Muttermilch was enthält? :floet:Woas Sois..., 26.01.2011 21:55


Falsch und falsch. Aerpel meint, die Population der Tiere in der Nutztierhaltung hängt stark von der Nachfrage ab. Allerdings macht sie auch einen Denkfehler, denn was nicht gelebt hat, kann nicht wissen, wie es ist, gelebt zu haben.

Und zum Thema Milch: in der Muttermilch ist tatsächlich viel Milchzucker enthalten. Die Fähigkeit, diesen zu verwerten, verliert der Mensch allerdings nach dem Säuglingsalter.Drunken Third, 27.01.2011 12:35


Aber nicht im europäischen Kulturraum und bei manchen Völkern in Afrika. Wir haben durch die Evolution eine Genvariation die bei ca. 80% der Bevölkerung eine Milchzuckerverwertung bis ins hohe Alter gewährleistet.
noiggy
. Nee, Information ist alles. Den Leuten klarmachen, was sie da essen. Auf die Verpackung zB n Foto vom Stall mit drauf. Wie schnell wird sich der Konsum in Richtung Bio-Fleisch verschieben. Und das ist per se teurer, weil mehr Aufwand hinter steckt.

Das Ding ist, daß man Bewusstsein schaffen muss. Das klappt aber nicht, wenn man die Leute versucht von einer Religion in die nächste zu ziehen. Sachliche, unemotionale Information. Kaum ist mal überall in den Medien, daß in Eiern Dioxin ist, schon werden die Bio-Eier knapp. Oder damals die Geschichte mit dem BSE. Kein Mensch hat mehr Rindfleisch gekauft. Wenn es Vorschriften gäbe, daß genau ausgezeichnet werden müsste, wie genau dieses Stück Fleisch produziert wurde, und was da außer Fleisch noch drinne ist (Antiobiotika etc.), dann hätte der Kunde ne wirklich freie Wahl. Wer dann immer noch Industriefleisch frisst, dem ist eh nicht mehr zu helfen.denim.demon, 27.01.2011 10:45


Jau, das eine ist die Information und ein wenig Ursache und Wirkung denken. Dass sich da eine andere Preismatrix ergeben würde, ist eindeutig.

Das "Missionieren" und die dann aufgebauten Feindbilder, ob Gemüse-Esser oder Vegetarier-Essser, wiesen immer auf die bösen draussen hin. Funktioniert nicht. Was funktioniert, ist die Eigentverantwortlichkeit. Ich entscheide mich für mich, was für mich richtig ist, und wenn ich damit kongruent bin, kann ich überzeugen oder gar ein "Vorbild" sein. So funktioniert doch lernen.

Und dann hab ich die Wahl in der Auswahl. Dann braucht es keine Skandale, um zu verzichten. Wann nützt mir der Verzicht auf (Indsutrie-)Fleisch, wenn ich (Industrie-)Gemüse futtere und spätfolgend aufgrund von Mangelerscheinung gesundheitliche Probleme habe. Moral macht mich nicht gesund, Missionare, Besserwisser oder andere Gutmenschen auch nicht.

Bis vor kurzem wusste ich nicht mal, dass es vegane Schuhe gibt. Gibbet. Weis ich jetzt. Und kann sofort bejahen. Ich fang da an, wo ich kann und beschwere mich auch nicht über die Gruppen, die CDs auf dem üblichen Weg in die Weltgeschichte verbreiten, statt wir Jack Johnson mit Solarkraft und komplett CD und Cover recycled. Für sein Vorgehen hat JJ dennoch meinen Respekt.....

Und eben immer aufpassen, Kein Soja aus Brasilien, und Rapsöl statt Olivenöl :floet:AERPELSCHLOT, 27.01.2011 12:13

Zuletzt geändert von noiggy

federboa
erst dann wird sich die Politik, Wirtschaft und die Familie XY überlegen, ob ein Kilo-Steak 1,99 € kosten sollte.federboa, 27.01.2011 12:19

Gut, dann bleib aber auch sachlich. Selbst Schweinehack kostet deutlich mehr als 1,99 das Kilo.HIRNTOT, 27.01.2011 12:34


Entschuldige, sachlich sein ist mir bei dem Thema in der Tat sehr wichtig. Nur habe ich seit Jahren kein Hack mehr gekauft, und kenn mich mit den Preisen nicht mehr so aus. Hier habe ich nur clinton_19 aus seinem letzten Beitrag zitiert. :smile:
clinton_19
Ich glaube, dass bewusstere Ernährung in unserer Gesellschaft erst noch verankert werden sollte 1), bevor man überhaupt daran glaubt Vegetarismus missionieren zu müssen. Denn wenn ich zu den großen Discountern einkaufen gehe ,und sehe was da Familien einkaufen und zu welchen Schleuderpreisen Fleisch rausgehauen wird, dann könnte ich kotzen. und bewusste Ernährung ist halt dann nicht, dass sich die Familie XY für jeden Tag Packalfleisch kauft...

Aber soweit wird es glaub ich in den nächsten Jahren nicht kommen,denn dahinter steckt wahrscheinlich eine Riesenlobby,die nicht an Einfluss und Vermögen verlieren will, folglich wird die Politik auch nichts ändern und Familie XY wird sich weiterhin freuen das Kilo-Steak für 1,99 beim XY-Markt kaufen zu können. 2)


zu 1) Aber wer soll bewusstere Ernährung in der Gesellschaft verankern? Sind das nicht wir, die einzelnen Verbraucher, die sich darüber im Klaren sind, das etwas grundlegend falsch läuft?
zu 2) Warum gibt es in den letzten Jahren immer mehr Bio-Produkte und -Läden, immer mehr vegetarische Menüs in Restaurants? Nicht die Politik hat dies eingeführt, sondern die Nachfrage des einzelnen Verbrauchers. Und wenn wir hier im Forum und anderswo über Massentierhaltung sprechen und dafür einstehen, dass sie abgeschafft wird (z.B. hier Linktext, erst dann wird sich die Politik, Wirtschaft und die Familie XY überlegen, ob ein Kilo-Steak 1,99 € kosten sollte.federboa, 27.01.2011 12:19


Ich behaupte mal die meisten Leute wissen, dass Fleisch vom Discounter für einen Zwickl nicht aus artgerechter Tierhaltung stammt, es aber trotzdem gekauft wird weils billig ist.Und dass die Massentierhaltung immer noch über 90% der Fleischproduktion innehat, heißt für mich, dass es der großen Masse,trotz aufkommender Alternativen, egal ist woher das Fleisch kommt und Ihr Verhalten erst geändert wird, wenn man es am Geldbeutel merkt oder von der Politik "aufgezwungen" bekommt.
clinton_19
erst dann wird sich die Politik, Wirtschaft und die Familie XY überlegen, ob ein Kilo-Steak 1,99 € kosten sollte.federboa, 27.01.2011 12:19

Gut, dann bleib aber auch sachlich. Selbst Schweinehack kostet deutlich mehr als 1,99 das Kilo.HIRNTOT, 27.01.2011 12:34


Entschuldige, sachlich sein ist mir bei dem Thema in der Tat sehr wichtig. Nur habe ich seit Jahren kein Hack mehr gekauft, und kenn mich mit den Preisen nicht mehr so aus. Hier habe ich nur clinton_19 aus seinem letzten Beitrag zitiert. :smile:federboa, 27.01.2011 12:44


Also bei REAl gabs mal die "Schlachthauswochen":wink:, da war es teilweise wirklich so billig
AERPELSCHLOT
Und trotzdem halte ichs für kontraproduktiven Unfug ganz auf tierische Lebensmittel zu verzichten.

zu 1) Wie meinst Du das?federboa, 27.01.2011 11:34


Ist ja weiter unten erklärt und hab ich weiter vorne im Thread schon mal auseinandergedröselt. Ich gehe bei nem Vegetarier/Veganer von einem bewusst essenden und einkaufenden Menschen aus. Würde dieser Mensch doch Fleisch/Milch/Eier essen, würde er wohl Bioqualität kaufen. Das heißt, bei der Nachfrage würde der Anteil an Bioprodukten steigen. Mehr Nachfrage -> mehr Angebot -> mehr Bauern würden von Massentierhaltung auf Biohaltung umstellen. Wenn jetzt ein Großteil der bewusst essenden Menschen Veganer werden würden, würde der Biomarkt komplett einbrechen und es würde nur noch Industriemist geben. Selbst, wenn mal wieder son Dioxineierskandal ansteht, hätten die Leute keine Chance mehr auf Bio auszuweichen.


Wie gut recherchiert auch immer der Rest des Buches ist, das ist ziemlicher Unfug. 2)

zu 2) Der Witz dabei ist, dass gerade Du eine Entscheidung getroffen hast, eben nicht isst wie "alle anderen", wie Du im folgenden ausführst. Deshalb ist mir auch nicht klar, warum es dann Deiner Meinung nach "völliger Unfug" ist, über das Essen nachzudenken. Ich denke, dabei geht es auch nicht nur um Fleisch, sondern auch, ob ich Äpfel aus Australien oder aus der BRD kaufe.


Ich esse nicht wie alle anderen. Ich kenn den Zusammenhang des Satzes nicht, aber für mich hört es sich so an, als ob die zu treffende Entscheidung nur Fleischverzicht sein könnte und weiter Fleisch zu essen, wäre eben keine. Und das ist eben nicht so, wie ich dann ausgeführt habe. Aber vielleicht ist der Satz aus dem Zusammenhang gerissen einfach von mir falsch interpretiert worden.

Letzteres tut ihr vielleicht auch, aber den Bauern mit den guten Ansätzen lasst ihr im Regen stehn. 3)


3) Dieser Schluss ergibt keinen Sinn. Das ist so, als ob Du Dich darüber beschwerst, dass jetzt alle in der Stadt Fahrrad fahren, statt das neue "umweltfreundliche" Automobil von Hersteller XY zu kaufen.


Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich :wink: Ein fleischloser Kartoffelauflauf ist ein Substitutionsgut zu nem Steak. Von beidem wird man satt. Aber ein Fahrrad ist kein Substitutionsgut zu nem Auto. Um in der Stadt von A nach B zu kommen sicherlich noch, insgesamt aber nicht mehr. Würde man also den Verkauf von Fahrrädern befördern, würde das am Verkauf von umweltfreundlichen Autos kaum etwas ändern. Man kann ja beides haben und mit dem Fahrrad ins Büro und das Auto bleibt in der Garage. Beim Fleisch ist das anders. Was nutzt mir das Biofleisch in der Tiefkühltruhe, wenn ich Veganer bin?
Krauseminze
Sich einfach fallen lassen und sich freuen, daß alles so gut klingt und einfach weitermachen. Kann das jemand, der nicht in der Lage ist, sich einfach fallen zu lassen und wirklich leckeres Essen zu genießen?


Bei dem Beitrag musste ich ein bisschen schmunzeln, weil der ganze Text so eine Befremdung ausstrahlt, wie ich sie beispielsweise Rauchern gegenüber empfinde.
Vegetarische Lebensweise ist eine Angewohnheit, man denkt nicht den ganzen Tag übers Essen nach, weder über das eigene noch über das anderer Leute. Der eine isst keine Gurken, der andere kein Fleisch, ob da nun Ekel oder Überzeugung dahinter steckt ist für den Genuss beim Essen doch völlig unwichtig. Und man kann vegetarisches Essen genießen, vielleicht sogar mehr als Menschen, die sich nie bewusst mit ihrer Ernährung auseinander gesetzt haben. Und wie - es lebe die indische Küche!

Ich finde es immer wieder faszinieren, dass Vegetarismus automatisch mit Tierliebe in Verbindung gebracht wird. Bei Veganismus mag das wirklich der Hauptgrund sein, aber kein Vegetarier in meinem Umfeld ist ein besonderer Tierfreund. Die Gründe gleichen eher meinen:
Ich habe aufgehört Fleisch zu essen, weil es anfing mich zu ekeln. (Da, wo andere Leute ein leckeres Würstchen sehen, sehe ich gemahlene Körperteile in Darm gestopft das zudem seltsam riecht. Das ist für mich einfach nicht appetitlich, sondern...befremdlich. Ich nehme es einfach nicht mehr als Nahrungsmittel wahr.) Die zusätzliche Motivation ist der ökonomische Faktor. Richtet sich natürlich hauptsächlich gegen die industrielle Fleischproduktion, aber auch der Bauernhof um die Ecke müsste nicht das gute Getreide ans Vieh verfüttern, sondern könnte es direkt den Menschen geben.
Fleischkonsum ist in meinen Augen, für mein Wertesystem, einfach unlogisch und jeglicher Konsum ist in einer globalisierten Welt immer auch eine politische Entscheidung. Aber das ist meine Lebenseinstellung, die müssen andere Menschen nicht teilen.

Zum Von-Gemüse-werde-ich-nicht-satt-Argument: Populäres Beispiel ist der Zuckerkonsum, wenn man täglich Schokolade isst und dann damit aufhört, hat man auch erst eimal ein paar Tage ein Problem damit bevor man eben keines mehr hat. Ich denke, das zählt für Ernährungsgewohnheiten generell. Als ich auf Vollwertkost (nach Richtlinien der GGB, falls jemand mit dem Begriff nichts anfangen kann) umgestellt habe, war ich 2 Wochen lang nur am Fressen, dann hat sich das von alleine eingependelt. Der Körper verlangt wohl, was er kennt.


Und letztendlich zur Musik: Ich schließe mich Sorry-ich-weiß-nicht-mehr-wem an, ich finde es nett, wenn ich eine Gemeinsamkeit mit einem Musiker, dessen Werk ich gut finde, feststelle. Wichtig ist es mir nicht. Texte über das Thema finde ich auch interessant, identifiziere mich aber nur sehr selten damit, weil es da zu häufig um Tiere geht, die mich halt nicht wirklich interessieren. Spannend finde ich außerdem, wenn Musiker einerseits Vegetarier sind, sich aber andererseits Alkohol und sonstige Drogen einverleiben, weil ich Vegetarismus auch mit bewusster Ernährung verbinde, wider besseres Wissen.
AERPELSCHLOT
zu 1) Aber wer soll bewusstere Ernährung in der Gesellschaft verankern? Sind das nicht wir, die einzelnen Verbraucher, die sich darüber im Klaren sind, das etwas grundlegend falsch läuft?
zu 2) Warum gibt es in den letzten Jahren immer mehr Bio-Produkte und -Läden, immer mehr vegetarische Menüs in Restaurants? Nicht die Politik hat dies eingeführt, sondern die Nachfrage des einzelnen Verbrauchers. Und wenn wir hier im Forum und anderswo über Massentierhaltung sprechen und dafür einstehen, dass sie abgeschafft wird (z.B. hier Linktext, erst dann wird sich die Politik, Wirtschaft und die Familie XY überlegen, ob ein Kilo-Steak 1,99 € kosten sollte.federboa, 27.01.2011 12:19


An der Masse hat das alles aber nix geändert. Das bißchen Biozeugs, was verkauft wird .... Wir, die einzelnen Verbraucher können gar nix machen. Warum? Weil wir im Zweifelsfall nicht wissen, was wir da fressen. Es besteht einfach nicht die Pflicht, auszuzeichnen wer wie wo was. Mich juckt nicht, ob die Kuh da in der Theke mal Berta geheißen hat. Ich will wissen, wie sie aufgewachsen ist, was sie zu essen bekommen hat, wie sie geschlachtet wurde und ob sie medikamentös behandelt wurde. Und das versuch mal rauszubekommen ... Diese Infos müssten einem gleich ins Gesicht springen. Schild an die Theke und dann haste ne Chance als Verbraucher überhaupt etwas im Bewusstsein zu verankern. Der einzelne Verbraucher macht ohne Information am Ende gar nix.
Davon, daß ich weiß, was für schlimme Zustände in Massentierhaltungen herrschen, weiß ich immer noch nicht, ob mein Schnitzel jetzt daher kommt oder nicht. Der Verbraucher hofft einfach, daß es schon okay sein wird und kauft einfach weiter so ein wie bisher. Was ich nicht weiß ...
HIRNTOT
Also bei REAl gabs mal die "Schlachthauswochen":wink:, da war es teilweise wirklich so billigclinton_19, 27.01.2011 12:49


Und, sind die Leute da durchgegangen wie Michael Rooker in "Slither"?:bow:
caffeine
Vegetarische Lebensweise ist eine Angewohnheit, man denkt nicht den ganzen Tag übers Essen nach, weder über das eigene noch über das anderer Leute. Der eine isst keine Gurken, der andere kein Fleisch, ob da nun Ekel oder Überzeugung dahinter steckt ist für den Genuss beim Essen doch völlig unwichtig. Und man kann vegetarisches Essen genießen, vielleicht sogar mehr als Menschen, die sich nie bewusst mit ihrer Ernährung auseinander gesetzt haben. Und wie - es lebe die indische Küche!

Ich finde es immer wieder faszinieren, dass Vegetarismus automatisch mit Tierliebe in Verbindung gebracht wird. Bei Veganismus mag das wirklich der Hauptgrund sein, aber kein Vegetarier in meinem Umfeld ist ein besonderer Tierfreund. Die Gründe gleichen eher meinen:
Ich habe aufgehört Fleisch zu essen, weil es anfing mich zu ekeln. (Da, wo andere Leute ein leckeres Würstchen sehen, sehe ich gemahlene Körperteile in Darm gestopft das zudem seltsam riecht. Das ist für mich einfach nicht appetitlich, sondern...befremdlich. Ich nehme es einfach nicht mehr als Nahrungsmittel wahr.) Die zusätzliche Motivation ist der ökonomische Faktor. Richtet sich natürlich hauptsächlich gegen die industrielle Fleischproduktion, aber auch der Bauernhof um die Ecke müsste nicht das gute Getreide ans Vieh verfüttern, sondern könnte es direkt den Menschen geben.
Fleischkonsum ist in meinen Augen, für mein Wertesystem, einfach unlogisch und jeglicher Konsum ist in einer globalisierten Welt immer auch eine politische Entscheidung. Aber das ist meine Lebenseinstellung, die müssen andere Menschen nicht teilen.Krauseminze, 27.01.2011 13:06

Aber Hallo! Wunderbarer erster Beitrag von Dir in diesem Forum! :friends:
HIRNTOT
Zum Von-Gemüse-werde-ich-nicht-satt-Argument: Populäres Beispiel ist der Zuckerkonsum, wenn man täglich Schokolade isst und dann damit aufhört, hat man auch erst eimal ein paar Tage ein Problem damit bevor man eben keines mehr hat. Ich denke, das zählt für Ernährungsgewohnheiten generell. Als ich auf Vollwertkost (nach Richtlinien der GGB, falls jemand mit dem Begriff nichts anfangen kann) umgestellt habe, war ich 2 Wochen lang nur am Fressen, dann hat sich das von alleine eingependelt. Der Körper verlangt wohl, was er kennt.Krauseminze, 27.01.2011 13:06


Das mag sein, werd ich aber wohl nie erfahren, weil ich halt auch nicht auf Fleisch verzichten will. Ich bin aber interessiert daran, meinen Konsum einzuschränken und öfter mal was Alternatives zu essen. Da werd ich mir wohl in der Tat das OX-Buch oder ein anderes zulegen.
AERPELSCHLOT
Vegetarische Lebensweise ist eine Angewohnheit, man denkt nicht den ganzen Tag übers Essen nach, weder über das eigene noch über das anderer Leute. Der eine isst keine Gurken, der andere kein Fleisch, ob da nun Ekel oder Überzeugung dahinter steckt ist für den Genuss beim Essen doch völlig unwichtig. Und man kann vegetarisches Essen genießen, vielleicht sogar mehr als Menschen, die sich nie bewusst mit ihrer Ernährung auseinander gesetzt haben. Und wie - es lebe die indische Küche!Krauseminze, 27.01.2011 13:06


Auch Leute, die keine Kartoffeln, Gurken oder sonst was essen, sind mir suspekt. Alles, was es in Deutschland an Lebensmitteln zu kaufen gibt, ist a) essbar und b) hat es einen Grund, daß es als Lebensmittel auf dem Markt ist: es schmeckt. Auch wenn der eine oder andere Gurke jetzt nicht mag, aber ne gute Gurke ist an sich sehr lecker. Mir fällt spontan nix ein, was ich einfach nicht mag. Das ist ne geschmackliche Offenheit, die ich nun mal habe und die erwarte ich auch von anderen. Das ist für mich Genuss. Von allem (aber wirklich allem) nur das Beste. Alles andere, somit auch der Verzicht auch ganze Produktgruppen) ist für mich genussfeindlich.

Ich habe aufgehört Fleisch zu essen, weil es anfing mich zu ekeln. (Da, wo andere Leute ein leckeres Würstchen sehen, sehe ich gemahlene Körperteile in Darm gestopft das zudem seltsam riecht. Das ist für mich einfach nicht appetitlich, sondern...befremdlich. Ich nehme es einfach nicht mehr als Nahrungsmittel wahr.) Die zusätzliche Motivation ist der ökonomische Faktor. Richtet sich natürlich hauptsächlich gegen die industrielle Fleischproduktion, aber auch der Bauernhof um die Ecke müsste nicht das gute Getreide ans Vieh verfüttern, sondern könnte es direkt den Menschen geben.


Das Getreide erfährt in der Kuh aber eine Veredelung. Da sind plötzlich Stoffe drinne, die der Mensch auch braucht, die im Getreide erstmal nicht drinne sind. Also macht die Verfütterung ans Vieh schon Sinn.

Das, was dich da geekelt hat, war mit ziemlicher Sicherheit Industriefleisch. Fleisch riecht nicht unangenehm. Fleisch, was nicht okay ist, riecht unangenehm und schmeckt auch so. Klar, wenn man im entscheidenden Moment das falsche Fleisch bekommen hat, daß man dann keines mehr mag. Aber das ist mit jedem anderen Lebensmittel genauso. Mein Papa mag keine Steckrüben. Die gabs immer nach dem Krieg bei denen zuhause. Und zwar mehrmals die Woche und das wohl auch nicht lecker gekocht. Wenn man dem jetzt nochmal Steckrüben lecker zubereitet hinstellen würde und ihm sagt, daß das was anderes ist, futtert der das auch und findets lecker. Sagst du ihm dann, daß es Steckrüben waren, kotzt ders wieder aus. Jede Wette. Also reine Kopfsache.
clinton_19
Also bei REAl gabs mal die "Schlachthauswochen":wink:, da war es teilweise wirklich so billigclinton_19, 27.01.2011 12:49


Und, sind die Leute da durchgegangen wie Michael Rooker in "Slither"?:bow:HIRNTOT, 27.01.2011 13:30


leider nicht, aber es gab Schweineköpfe in der Tiefkühltruhe...:hm:
AERPELSCHLOT
Da hier ab und zu behauptet wird, Bio würde was ändern:

Man kann Bio genauso industriell herstellen, null ProblemWoas Sois..., 27.01.2011 13:15


Okay, Bio, wie es gemeint ist, und Bio, wie es uns verkauft wird, ist ein Unterschied. Wenn ich von Bio rede, mein ich eigentlich mehr die Kuh Paula vom Bauer Huber um die Ecke, wennste verstehst, was ich meine. Bio ist ja mittlerweile auch nur noch ne Marke, die sich jeder aufs Produkt pappen darf, der minimalste (eigentlich selbstverständliche) Anforderungen erfüllt. Ich mein aber das Bio mit den maximalsten Anforderungen :wink:
caffeine
Das, was dich da geekelt hat, war mit ziemlicher Sicherheit Industriefleisch. Fleisch riecht nicht unangenehm. Fleisch, was nicht okay ist, riecht unangenehm und schmeckt auch so.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 13:42

Ich weiß, Du kannst es Dir nicht vorstellen. Aber ich ekle mich auch schon von Kindheit an vor Fleisch. Und meine Eltern haben niemals Industriefleisch gekauft. Nimm es doch einfach so, wie es ist - bei Krauseminze, bei mir und bei anderen. Das ist kein Grund, uns suspekt zu finden. :wink: