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Vegetarismus und Musik – Special in VISIONS 215

HIRNTOT
Das, was dich da geekelt hat, war mit ziemlicher Sicherheit Industriefleisch. Fleisch riecht nicht unangenehm. Fleisch, was nicht okay ist, riecht unangenehm und schmeckt auch so.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 13:42

Ich weiß, Du kannst es Dir nicht vorstellen. Aber ich ekle mich auch schon von Kindheit an vor Fleisch. Und meine Eltern haben niemals Industriefleisch gekauft. Nimm es doch einfach so, wie es ist - bei Krauseminze, bei mir und bei anderen. Das ist kein Grund, uns suspekt zu finden. :wink:caffeine, 27.01.2011 13:50

Jau, ich kann so was schon verstehen. Neulich mitbekommen, dass ein Kumpel, den ich immer für einen Vegetarier hielt, Fisch isst. Es hat sich rausgestellt, dass er einfach nur kein Fleisch mag.

Ich kannte auch jemanden, die hatte seit ihrer Kindheit einen Ekel vor Butter/Margarine auf Brötchen und hat ihre Brötchen meistens komplett ohne alles gegessen.
Krauseminze
Hallo, Caffeine :)

Das, was dich da geekelt hat, war mit ziemlicher Sicherheit Industriefleisch. Fleisch riecht nicht unangenehm. Fleisch, was nicht okay ist, riecht unangenehm und schmeckt auch so. Klar, wenn man im entscheidenden Moment das falsche Fleisch bekommen hat, daß man dann keines mehr mag. [...] Also reine Kopfsache.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 13:42


Nein, war es nicht, ich bin ein Landkind und hatte eine gut informierte, auf Qualität achtende Mutter (ich bin seit meinem 13. Lebensjahr Vegetarier, da spielt die Familie noch eine Rolle). Ich war als Kind ein großer Fleischesser, keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. Die Sache an sich finde ich abstoßend, nicht das einzelne Stück Fleisch. Aber natürlich ist es eine Kopfsache: Eine bewusste Entscheidung für meine jetzige Ernährungsform und das prägt eben die Wahrnehmung der Dinge und dass ich Fleisch nicht losgelöst von seiner Entstehungsgeschichte sehen kann. Wobei ich das Schlachten an sich zwar nicht schön, aber auch nicht eklig finde, das fängt erst in der Küche an.
frau-lotte
Auch wenn der eine oder andere Gurke jetzt nicht mag, aber ne gute Gurke ist an sich sehr lecker. Mir fällt spontan nix ein, was ich einfach nicht mag. Das ist ne geschmackliche Offenheit, die ich nun mal habe und die erwarte ich auch von anderen. Das ist für mich Genuss. Von allem (aber wirklich allem) nur das Beste. Alles andere, somit auch der Verzicht auch ganze Produktgruppen) ist für mich genussfeindlich.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 13:42


:hm: die Aussage befremdet mich ein wenig. Gerade wenn es um Geschmack in jeglicher Hinsicht geht, kann und sollte man meiner Meinung nach gar nichts voraussetzen und Toleranz üben.
noiggy
Hallo, Caffeine :)

Eine bewusste Entscheidung für meine jetzige Ernährungsform und das prägt eben die Wahrnehmung der Dinge und dass ich Fleisch nicht losgelöst von seiner Entstehungsgeschichte sehen kann. Wobei ich das Schlachten an sich zwar nicht schön, aber auch nicht eklig finde, das fängt erst in der Küche an.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 13:42


Das ist der Punkt, Entscheidung in Selbstverantwortung. Damit ist man eins und kann auch überzeugen, ggfs. sogar Vorbildcharakter haben. Keine Missionare, keine Feindbilder, die Argumentation im aussen suchen. Wenn ich kein Industriefleich mehr esse und stattdessen Industriegemüse (in Deutschland besonders wasserneutral), wird es auch nicht besser. Und wenn ich wahrnehme, dass das, was ich reintue, mir gut geht, entscheide ich mich eben gutes zu kaufen .... und die subjektive Wahrnehmung und Erfahrung taugt auch nicht zu Generalisierung, wie man an dem Steckrübenbeispiel sehen kann ....

Analog dazu renne ich ja auch nicht die von mir bevorzugten Musiker/Combos an, weil sie Industrie-CDs unters Volk bringen und verachte sie icht, weil sie nicht, wie z.B. Jack Johnson alles mit Solarenergie und CD und Cover aus recycleten Material herstellen. Und deswegen dann nur JJ hören wäre etwas eintönig ;-). Und auch wenn Herr Johnson als Gutmensch verschrien ist und man seine Musik nicht mögen muss, was er umweltmässig/sozial macht und vorlebt hat meinen Respekt, echt ....:floet:Krauseminze, 27.01.2011 14:16
frau-lotte
zum Thema Fleischpreise: ich war schon öfter in Skandinavien, wo die Preise für Fleisch wirklich sehr viel höher liegen. Meine Erfahrung (durch Gespräche mir Skandinaviern bestätigt): man kauft dort eben kein Kilo Fleisch, sondern genau die Anzahl an Schnitzeln, die die Familie isst. Es wirkt definitiv dem Überkonsum entgegen und stärkt meiner Meinung nach ein Bewusstsein, was schon bei der Frage anfängt, wieviel man wirklich braucht. Vielleicht hilft das über kurz oder lang die Menge an weggeschmissenen Lebensmitteln zu reduzieren (sei es nun im Privathaushalt oder im Supermarkt).
AERPELSCHLOT
Auch wenn der eine oder andere Gurke jetzt nicht mag, aber ne gute Gurke ist an sich sehr lecker. Mir fällt spontan nix ein, was ich einfach nicht mag. Das ist ne geschmackliche Offenheit, die ich nun mal habe und die erwarte ich auch von anderen. Das ist für mich Genuss. Von allem (aber wirklich allem) nur das Beste. Alles andere, somit auch der Verzicht auch ganze Produktgruppen) ist für mich genussfeindlich.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 13:42


:hm: die Aussage befremdet mich ein wenig. Gerade wenn es um Geschmack in jeglicher Hinsicht geht, kann und sollte man meiner Meinung nach gar nichts voraussetzen und Toleranz üben.analotte, 27.01.2011 14:31


Ist mir relativ wurscht, wie befremdlich das wirkt, aber so ist es nun mal. Ich könnte nicht für nen Vegetarier kochen, ich könnte aber genauso wenig für jemanden kochen, der kein Marzipan, keine Äpfel, keinen Kopfsalat und keine Oliven mag. Wenn ich koche, dann schmeckt das auch und wenn dann wer sagt, daß er das nicht essen mag, weil da ja Oliven sind, dann kann er ja wieder gehn. Neee, will ich nicht haben sowas.
pixiesa
Sehr schlimm finde ich auch amerikanische Konzerne die auf Lebewesen und Pflanzen Patente beantragen. Und die europäische Union eifert nach. Greenpeace hatte aus diesem Grund mal eine Aktion am Start und ein Patent auf die Currywurst beantragt.
Und jetzt mal zu Bauer Schmitz, kürzlich in der Eifel, dachte ich bring mir mal ein paar gute Eier mit, denkste die schmeckten ganz extrem nach Fisch...ungeniesbar.
frau-lotte
Auch wenn der eine oder andere Gurke jetzt nicht mag, aber ne gute Gurke ist an sich sehr lecker. Mir fällt spontan nix ein, was ich einfach nicht mag. Das ist ne geschmackliche Offenheit, die ich nun mal habe und die erwarte ich auch von anderen. Das ist für mich Genuss. Von allem (aber wirklich allem) nur das Beste. Alles andere, somit auch der Verzicht auch ganze Produktgruppen) ist für mich genussfeindlich.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 13:42


:hm: die Aussage befremdet mich ein wenig. Gerade wenn es um Geschmack in jeglicher Hinsicht geht, kann und sollte man meiner Meinung nach gar nichts voraussetzen und Toleranz üben.analotte, 27.01.2011 14:31


Ist mir relativ wurscht, wie befremdlich das wirkt, aber so ist es nun mal. Ich könnte nicht für nen Vegetarier kochen, ich könnte aber genauso wenig für jemanden kochen, der kein Marzipan, keine Äpfel, keinen Kopfsalat und keine Oliven mag. Wenn ich koche, dann schmeckt das auch und wenn dann wer sagt, daß er das nicht essen mag, weil da ja Oliven sind, dann kann er ja wieder gehn. Neee, will ich nicht haben sowas.AERPELSCHLOT, 27.01.2011 14:46


Ich gebe dir insofern recht, dass mäklige Menschen bisweilen recht anstrengend werden können. Jedoch sind mir die gemeinsamen Kochabende mit meinen Freunden noch so wichtig, dass ich mich auf gewisse Eigenheiten gern einrichte. Und wie ich an früherer Stelle schon erwähnt habe, gibt es ja immer noch die Möglichkeit der "persönlichen" Fleischzulage.
AERPELSCHLOT
Sehr schlimm finde ich auch amerikanische Konzerne die auf Lebewesen und Pflanzen Patente beantragen. Und die europäische Union eifert nach. Greenpeace hatte aus diesem Grund mal eine Aktion am Start und ein Patent auf die Currywurst beantragt.
Und jetzt mal zu Bauer Schmitz, kürzlich in der Eifel, dachte ich bring mir mal ein paar gute Eier mit, denkste die schmeckten ganz extrem nach Fisch...ungeniesbar.pixiesa, 27.01.2011 14:52


Wenn die Hühner vom Bauer Schmitz auch kein Tageslicht sehen und nur Industriefutter bekommen, wundert mich das auch wenig.

Die Eier bei unserem Bauern sind der Wahnsinn. Ne superdicke Schale, der Dotter geht schon mehr ins orangerötliche als ins gelbe und das Eiklar hat auch ne andere Farbe und ist viel fester als bei Discountereiern. Und geschmacklich sowieso ganz weit vorne. Das Gleiche bei der Milch. Fetter, leckerer und sogar noch deutlich billiger als Markenmilch aus dem Laden. Das kommt nämlich auch noch dazu. Beim Bauern direkt kaufen kann sogar helfen, Geld zu sparen. Da verdient eben nur einer und zwar der Bauer und nicht noch Genossenschaften, Fabriken, Großhändler und Geschäfte dazu.
PITCHER
gyros, schmeckt ja auch wirklich ausgezeichnet.visions-matthias, 26.01.2011 21:21


Vegetarisches Gyros schmeckt auch ganz ausgezeichnet. Letztens erst gemacht, lecker! Muss man natürlich auch ordentlich würzen, da Sojageschnetzeltes kaum bis gar keinen Eigengeschmack hat.visions-micha, 26.01.2011 21:26


Das ist gerade leider der Punkt bei Soja...Ein sensorisch neutrales Produkt verarbeiten und den Geschmack ausschließlich mit Würzen herstellen, ist nicht wirklich Kochen und schon gar nicht Genuss (cih rede über Soja, nicht vegetarische Küche allgemein..)PITCHER, 26.01.2011 23:06


schonmal fleisch unbehandelt gegessen? ohne wuerzen is da auch nicht viel zu holen..denim.demon, 27.01.2011 10:04


Ähem, aber ja...Rindstartar, ganz frisch muss roh gegessen werden, und überhaupt Rind hauchdünn und luftgetrocknet (ungewürzt!) ist eine Delikatesse (für einige)
@micha: Es ist nicht abzustreiten, dass Wildschwein ganz anders schmeckt als Rind, dieses anders als Lamm und das anders als Huhn, Wachtel oder Fasan!! Merke: Ich habe nicht gesagt, dass Vegi-Essen nicht schmeckt!!! Furchtbar finde ich nur Sachen wie Tofu und/oder Seitan, die im Grunde eine neutrale Trägermasse für den angewürzten geschmack sind. Wie essbare Knete...
Es war ja klar, dass wir uns über dieses Thema unheilbar zerpflücken. Selbst wenn man mal was als Vegetarismus-achtender, selbst aber qualitätsbewusst Fleisch essender Mensch eine subjektive Sichtweise präsentiert, wird gleich gebissen.
Es gibt viele Gründe für Vegetarismus, welche Form auch immer - selbst wenn es sehr schwer ist, irgendetwas zu machen, wo kein Tier stirbt...unter Open Air-Konzerte leiden garantiert Herrscharen. Jeder muss für sich entscheiden, wieviel Verzicht er bereit ist, dagegen abzuwägen!

Es hat ein bissl was von Religion: entweder man ist bereit, sich nebeneinander zu tolerieren oder es gibt nicht endenden Streit...

Zuletzt geändert von PITCHER

visions-micha
Merke: Ich habe nicht gesagt, dass Vegi-Essen nicht schmeckt!!! Furchtbar finde ich nur Sachen wie Tofu und/oder Seitan, die im Grunde eine neutrale Trägermasse für den angewürzten geschmack sind. Wie essbare Knete...PITCHER, 27.01.2011 15:25


Kann ich verstehen, da kann man auch viel falsch machen und dann schmeckt das Zeuch einfach nicht. Richtig zubereitet schon. Knete will ich ja auch nicht essen:smile:
caffeine
Es hat ein bissl was von Religion: entweder man ist bereit, sich nebeneinander zu tolerieren oder es gibt nicht endenden Streit...PITCHER, 27.01.2011 15:25

Du sagst es! :cheers: Deshalb werde ich mich in diesem Forum niemals an einer Diskussion über Religion beteiligen.
Woas Sois...
Es hat ein bissl was von Religion: entweder man ist bereit, sich nebeneinander zu tolerieren oder es gibt nicht endenden Streit...PITCHER, 27.01.2011 15:25

Du sagst es! :cheers: Deshalb werde ich mich in diesem Forum niemals an einer Diskussion über Religion beteiligen.caffeine, 27.01.2011 15:52


Don't argue about religion! Ich hoffe hier sieht das keiner wie Religion!

Zurück zum Fredthema, vielleicht kann man sich darauf einigen :cheers:

-pmh-
ach ja, den gibts ja auch noch :floet:
handsholdfire
bio, bio... ich lese die ganze zeit bio. und artgerechte tierhaltung... kann mir das einer der fachkundigen näher erklären? werden die tiere dort totgestreichelt? wo kann man sowas kaufen?
ZIRKEL
ich weiß nur das richtiges biofleisch verdammt teuer ist. hähnchen kostet ca. das 10fache von einem normalen nicht bio-discounter teil.
Woas Sois...
Als einer vom Fach: Das Label Bio alleine heißt so gut wie gar nichts. Ein paar minimal höhere Anforderungen an Futtermittel und Arzneimitteleinsatz (der ist bei Bio genauso erlaubt, man kann die Viecher bei Krankheit ja nicht leiden lassen), sonst alles eigentlich im großen und ganzen wie konventionell.
Was meinste, warum es alles auch als Bio-Qualität gibt, eben weil nicht viel dabei ist. (Als Beispiel, eine Biozertifizierung in unserem Betrieb dauert etwa 2,5h und da ist Kaffee trinken dabei)
Taisumi
Toll, Woas du bist gerade dabei meine Illusion zu zerstören, dass man heutzutage wenigstens noch dem Bio-Zertifikat vertrauen kann, um ordentliche Lebensmittel, insbesondere Fleisch zu bekommen. :heul:
Wie soll man denn dann erkennen als "Otto-Normalverbraucher", ob ich nun gutes Fleisch oder doch nur ganz schlechten Mist gekauft habe?

Passend zu meiner Frage die aktuelle Stern-Titelstory:

Bild anzeigen
ZIRKEL
Als einer vom Fach: Das Label Bio alleine heißt so gut wie gar nichts. Ein paar minimal höhere Anforderungen an Futtermittel und Arzneimitteleinsatz (der ist bei Bio genauso erlaubt, man kann die Viecher bei Krankheit ja nicht leiden lassen), sonst alles eigentlich im großen und ganzen wie konventionell.
Was meinste, warum es alles auch als Bio-Qualität gibt, eben weil nicht viel dabei ist. (Als Beispiel, eine Biozertifizierung in unserem Betrieb dauert etwa 2,5h und da ist Kaffee trinken dabei)Woas Sois..., 11.02.2012 08:53


Stimmt. Bio steht fast überall drauf. Aber wie beim beispiel mit dem huhn zahlst du für ein "echtes" bio huhn nicht nur 2€ mehr. Da wird fleisch zum luxus. Das kann dann gut 30€ kosten. Da das die breite masse aber nicht zahlen wird gibt es das pseudo bio. Und deswegen wird es auch weiterhin massthühner geben für 3€, da nicht jeder soviel dafür ausgeben kann oder will.
Taisumi
Meine Frage ist dann aber: Muss man denn dann, aber so viel Fleisch konsumieren wie es den Anschein hat in Schland? Wird so viel Fleisch wie produziert wird überhaupt benötigt? Ist weniger bei der Fleischproduktion nicht im Endeffekt mehr für den Verbraucher? Die Formel "Masse gleich Klasse"- ist hier denke ich schlichtweg falsch. Darunter wiederum leidet dann die Qualität. Das ist, aber leider bei allen anderen Lebensmitteln auch so, befürchte ich.
Dann noch zu der Sache mit dem Antibiotikum und den Kotbakterien: Solche Sachen jagen mir regelrecht Angst ein! Warum müssen die Tiere denn so mit Medikamenten vollgepumpt werden? Unsere Eltern und Großeltern sind zu ihren Zeiten auch ausgekommen mit dem, was da war.:hm: Damals gab solch eine riesige arschgeile Industrie wahrscheinlich einfach noch nciht, trotzdem finde ich die Frage berechtigt.