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OneFingerSalute
"Alles ist besser als der Tod!" Mit dieser klaren Ansage aus einem meiner Lieblingssongs des vergangenen Jahres starten Turbostaat in ihr Konzert. Das Bremer Lagerhaus ist schon seit der guten heimischen Vorband Terraflop rappelvoll mit etwas zu vielen Menschen, noch mehr Grad Celsius und Luftfeuchtigkeit. Turbostaat fahren die Temperatur und Euphorie immer weiter hoch. Songs von Abalonia dominieren das Set, für mich überraschend kommt sogar der Eisenmann zur Aufführung. Hätte ich nicht gedacht und auch nicht gebraucht, immerhin locker Zeit für einen Besuch an der Theke. Besonders gefeiert und durchgezogen wird der nach drei Ecken verwandelte Elvers, andere Turbostaatstandards wie das Verdammen von Husum, die Empfehlung eines Lebens ähnlich dem der eigenen Mutter und der nach Kandahar gesandte Sohnemann Heinz sind natürlich auch dabei. Zum Glück. Die Spielfreude und gute Laune der Band sind mal wieder enorm - und das über 80 "reguläre" Minuten und dann noch zweimal zwei Zugaben. In der Hinsicht sind und bleiben die Jungs einfach phänomenal, auch beim geschätzt einhundertsten Konzert in Bremen; da geht einfach keine Motivation flöten. Ich hoffe, sie kommen in den nächsten Jahren immer und immer wieder, ich werde immer und immer wieder hingehen.

Zuletzt geändert von OneFingerSalute

schmirglie
Eisenmann haben sie letztes Jahr auch gespielt, hat mir live zumindest besser gefallen als auf Platte. Im Zweifelsfall würde ich auch lieber was anderes hören, aber die Experimentierfreude ist für mich einer der größten Anziehungspunkte der Band, von daher lasse ich sie auch gerne mal sowas machen.
Die Tricks der Verlierer gefällt mir auch wieder, möchte ich an der Stelle noch erwähnen.
Amano
kurze eingeschobene Frage:
wenn mir ABALONIA gefällt, gefallen mir dann auch die älteren Sachen?

und btw: schöner Bericht Ofs :cheers: Danke dafür
schmirglie
Finde ich schwer zu beantworten, musst du einfach mal ausprobieren. Ich würde dazu Stadt der Angst und Vormann Leiss empfehlen.
OneFingerSalute
Abalonia finde ich super, ist wohl mittlerweile mein Lieblingsalbum von ihnen. Stadt der Angst ist teilweise sehr sperrig in meinen Ohren, da gefallen mir nur einzelne Stücke. Ich würde mich an deiner Stelle zuerst auf Vormann Leiss stürzen, wenn du dich weiter an die Band ranrobben willst, Amano. Danke übrigens :cheers:
Go Ahead Eagle
Mit Stadt der Angst komme ich nicht zurecht. Ein paar gute Songs, das wars.
Der Vormann ist große Klasse. Eins der besten mir bekannten deutschsprachigen Alben.
Auch das Island Manöver würde ich sehr empfehlen.
Abalonia kenne ich nicht, nach Stadt der Angst hab ich mich da lieber zurück gehalten.
schmirglie
Ich hätte gedacht, dass Stadt der Angst am ehesten nach Abalonia klingt, aber da kann man wohl drüber streiten. Mein liebstes ist ja eh Schwan, aber das ist einfach ne andere Baustelle, glaub ich. Wobei... naja, es ist echt schwierig die Alben zu vergleichen.
Crackerman
Es gibt in der Arena immer einen Stehplatzbereich im Inneren (da, wo sonst Eishockey gespielt wird), und es scheint sich durchzusetzen "Golden Tickets" für den Bereich vor der Bühne für unfassbare Preise zu verkaufen. Normale Stehtickets haben 120€ gekostet, glaube ich, damit kam man aber nicht direkt vor die Bühne.
Die Setlist ist wohl auf der ganzen Tour die gleiche, siehe hier.schmirglie, 18.01.2017 14:16 #

Tja, wenn ich das über die Plätze und Preise lese, hab ich denn doch keinen Grund mehr zum Neid. Ich find's ärgerlich, aber woas sois. Wenn sie die Tickets loswerden, kann man kaum was gegen sagen.
Die Setlist ist auch seltsam. Du sagtest fast nichts vom letzten Album? Nach der verlinkten Liste ist davon nur die letzte Zugabe. Paranoid fast komplett, nichts von Never say die war erwartbar, aber Sabbath bloody sabbath und Sabotage total zu ignorieren und dafür Dirty women und Under the sun einzubauen :hm:. Geschmackssache aber diskutabel.
Crackerman
Naja, Black Sabbath würde ich eigentlich nicht bei Classic Rock einordnen, oder?
Nachdem mir das gestern jedenfalls sehr gefallen hat und ich das Programmheft mal durchgeblättert hab, bin ich bei den beiden Konzerten hängen geblieben, und da die Bands wohl auch zum letzten Mal auf Tour gehen, wollte ich das zumindest mal im Hinterkopf behalten. Am Ende ärgert man sich, wenn man die Chance nicht genutzt hat.
Mit Deep Purple hatte ich bisher aber gar nix zu tun und mein Vater hat wohl auch keine Lust. Aerosmith war wohl nicht seine Zeit, aber mit denen hab ich mich letztens etwas mehr beschäftigt und glaube, dass ich es echt bereuen könnte da nicht hinzugehen.schmirglie, 18.01.2017 14:30 #

Ich habe Purple das letzte Mal kurz nach Lords Ausstieg gesehen und dann für mich entschieden, ok jetzt ist es das gewesen. Ich denke, bereuen würdest du es nicht. Du darfst nur kein Made in Japan erwarten, denn das wirst du nicht bekommen. Du bekommst fünf hervorragende Musiker mit hervorragenden Songs :smile:.
schmirglie
Du sagtest fast nichts vom letzten Album?Crackerman, 21.01.2017 00:39 #

Ja, hast Recht - gar nichts, Zeitgeist vom Band kann man nicht zählen.
Ich kenne die Alben natürlich nicht so gut, von daher kann ich das nicht bewerten. Ich hab mich einfach auf das eingelassen, was geboten wurde, und fand das super.
Die teuren Tickets vor der Bühne sind mir im Prinzip auch egal. Ich war mit unseren Sitzplätzen ganz zufrieden, ich glaube nicht, dass das Konzerterlebnis woanders in der Arena besser für mich gewesen wäre.
Crackerman
Du sagtest fast nichts vom letzten Album?Crackerman, 21.01.2017 00:39 #

Ja, hast Recht - gar nichts, Zeitgeist vom Band kann man nicht zählen.
Ich kenne die Alben natürlich nicht so gut, von daher kann ich das nicht bewerten. Ich hab mich einfach auf das eingelassen, was geboten wurde, und fand das super.
Die teuren Tickets vor der Bühne sind mir im Prinzip auch egal. Ich war mit unseren Sitzplätzen ganz zufrieden, ich glaube nicht, dass das Konzerterlebnis woanders in der Arena besser für mich gewesen wäre.schmirglie, 22.01.2017 10:16 #

Das kam vom Band...oha. So übel finde ich das Album gar nicht. Is God dead hat was von der alten Klasse und ist thematisch nah an After forever. Aber klar, die haben viel Gutes und können nicht alles spielen. Die beiden, Bloody sabbath und Sabotage sind halt genau meine Lieblingsalben und da wäre ich ganz sicher enttäuscht gewesen. Wie lang war denn die Show?
Purple macht diesen Blödsinn übrigens auch mit. Die Tour heisst The long goodbye Tour und "aus diesem besonderen Anlass" :rolleyes: wird es einen Golden circle geben, in dem man besonders nah dran ist. Wer's braucht, soll sich dafür seine Kohle aus der Tasche ziehen lassen, ich habe bei fast jeder Show auch so in der ersten Reihe gestanden. Üble Geldmacherei.
schmirglie
Es waren ziemlich genau 100 Minuten.
Ich mag 13 auch, deswegen hätte ich gerne was davon gehört.

Wenn ich hier eh schon schreibe: War gestern bei Touche Amore. Will jetzt nicht die x-te Huldigung auf die Band schreiben, aber zwei Sachen sind mir besonders im Gedächtnis geblieben:
1. Der Moment, als Bolm angefangen hat "Benediction" zu singen. Manches glaubt man halt erst, wenn mans sieht.
2. Ich weiß noch, als "Is Survived By" rauskam und Ofsi "Harbour" als eines seiner Lieblingslieder bezeichnet hat, was ich irgendwie nicht verstehen konnte. Sehe ich seit gestern anders, das Lied war in einem eh schon guten Set ein Highlight, da hat die Atmosphäre inkl. Licht etc absolut gestimmt.
Flabes war auch da, wieder mal herzlichen Dank für das Taxi nach Hause!
Peony85
Wenn ich hier eh schon schreibe: War gestern bei Touche Amore. Will jetzt nicht die x-te Huldigung auf die Band schreiben, aber zwei Sachen sind mir besonders im Gedächtnis geblieben:
1. Der Moment, als Bolm angefangen hat "Benediction" zu singen. Manches glaubt man halt erst, wenn mans sieht.
2. Ich weiß noch, als "Is Survived By" rauskam und Ofsi "Harbour" als eines seiner Lieblingslieder bezeichnet hat, was ich irgendwie nicht verstehen konnte. Sehe ich seit gestern anders, das Lied war in einem eh schon guten Set ein Highlight, da hat die Atmosphäre inkl. Licht etc absolut gestimmt.
Flabes war auch da, wieder mal herzlichen Dank für das Taxi nach Hause!schmirglie, 23.01.2017 11:55 #


ich war auch da und habe nichts mehr hinzuzufügen. besonders gefreut habe ich mich allerdings über Method Act. Einer meiner Lieblingssongs.
Ansonsten war es aber verdammt kalt in der Essigfabrik - ich hab noch nie auf einem KOnzert gefroren...
MartinwillVinyl
gestern Abend The Hotelier mit Crying im Gebäude 9 in Köln.

Als wir gegen halb 8 an der Location ankommen, ist es erschreckend leer. Gefühlte 10 Menschen sitzen gemütlich im Vorraum der Konzerthalle. Zum Glück finden sich dann doch auch noch zügig recht viele Gäste pünktlich zum Start von Crying pünktlich um 8 Uhr ein. Nötig wäre das meiner Meinung nach aber nicht gewesen. Obwohl alle drei MusikerInnen offenbar versiert sind, kommt da irgendwie gar nichts rüber. Die Synthies, mit denen der Sound der Band allerorten beworben wird, kommen vom Band und die Band wirkt irgendwie auf der Bühne unterrepräsentiert. Der Gitarrensound (auch Synthies drin, glaub ich) geht irgendwie total unter, und weil sie neben den Synthies vom Band das einzige "melodiöse" Instrument (ich weiß nicht, ob es ein Adjektiv dafür gibt) ist, ist der Sound merkwürdig platt. Ich war froh als es rum war, aber offenbar kam die Band bei genug Leuten durchaus an - auch ok!
Um 9 kommen dann The Hotelier auf die Bühne. Direkt auf den ersten Blick hochsympathische Typen. Keine Allüren, keine Styles (nicht, dass ich das bei anderen Künstlern grundlegend blöd finden würde). Mit The Smiths beim linken Gitarristen das einzige Bandshirt auf der ganzen Bühne, glaube ich.
Nach den ersten paar Sekunden ist klar, dass der Sound ganz im Gegensatz zur Vorband hier richtig gut wird. Ich fand den Sound auf der Goodness LP ja schon wunderbar authentisch - auf den ersten Lauscher unspektakulär, aber dann doch so astrein abgestimmt und dadurch kraftvoll, dass man das nur noch auf sich einprasseln beziehungsweise -nieseln lässt. Genau das ist hier der Fall. Der Sänger trifft fast alle Töne wie auf der Platte, was ich angesichts der vielen Lagen und Stile echt beachtlich finde. Auch die höheren "geschrienen" Parts kommen richtig gut rüber.
Es werden sogar zwei Songs von der ersten Platte gespielt - die kenne ich kaum, und live fallen diese eher an Pop-Punk angelehnten Songs dann auch irgendwie ab, weil es einfach stilistisch und songwritingtechnisch nicht mithalten kann. Das ist kein Vorwurf und letztendlich auch eine Geschmacksfrage, denke ich. Trotzdem macht es gehörig Bock, weil die Band offensichtlich trotz der Entwicklung immer noch mit voller Energie bei den Songs ist.
Highlight sind aber trotzdem die emotionalen Brecher von Home... und Goodness. Der einzige Song, der mir gefehlt hat, ist End of Reel. Den hätte ich gerne mal live gesehen, weil der für mich die absolute, auf eine merkwürdige Weise optimistische Katharsis darstellt. Schade. Mit Dendron gibt es aber dann noch den Closer von der Home..., und der ist ja fast auch so gut!


Ich hör jetzt auf, da sich meine Lobhudelei wohl nun zu jedem Song wiederholen könnte.
Wer mit den letzten beiden Alben oder mit Indie/Emo Rock einigermaßen was anfangen kann, der sollte sich das schon mal reinziehen. Für mich ein absolutes Erlebnis, auch dank des tollen Sounds. Wenn die Band den überall so hinkriegt, dann ist es eine uneingeschränkte Empfehlung.
Olsen
Gefühlte 10 Menschen sitzen gemütlich im Vorraum der Konzerthalle.MartinwillVinyl, 30.01.2017 10:45 #


Eine lustige Umschreibung für diese Bruchbude. :bigsmile:
schmirglie
Ich würde das Gebäude 9 auch nicht als Konzerthalle bezeichnen, aber "Bruchbude" ist ja nun auch übertrieben.
Ich würde sagen: Es hat rustikalen Charme.
MartinwillVinyl
es war eigentlich ganz pragmatisch gemeint für die Halle, in der das Konzert stattfand. Groß ist sie ja, und Kopffreiheit hat man auch.
Olsen
@ Schmirglie:
Warst du da mal auf der Toilette? In einem Land, wo es den Konzertgängern nicht vollkommen wurscht ist, was sie bekommen, wäre so ein Laden längst geschlossen. Naja, zum Glück hab ich wenig Kontakt mit dem Laden, die meisten meiner Bands spielen in anderen Bruchbuden.

Ein mich kurz überfallendes Déjà-Écrit sagt mir, dass wir das an anderer Stelle schon mal ausführlicher diskutiert haben.
MartinwillVinyl
also ich war dort gestern pinkeln, was soll ich sagen.. klar ist das abgeranzt und vollgestickert und und und... finde ich aber sogar sympathischer als Hochglanzklos, und zum kacken fahre ich auch nicht zum Konzert. In letzterem Fall wäre es sicher etwas anderes.
Olsen
Wir haben da einen gewissen Vorteil, aber stell dir mal vor, du gehst als Frau auf so ein Klo. (Und Aussagen zufolge sieht es da genauso aus.)