Eine schöne Diskussion! Ich wünschte, ich könnte etwas beitragen, aber bei diesem ganzen Finanzkram hab ich vor Jahren aufgehört, es verstehen zu wollen. Inzwischen ist es mir wirklich komplett wurscht, weil ich als einzelner Mensch sowieso keinen Einfluss darauf habe.
Umd das ganze vielleicht mal auf eine politisch-soziologische Ebene herunterzubrechen bzw. abzulenken: Was haltet ihr denn von dem angedachten griechischen Referendum? (Unabhängig davon, dass das jetzt ja wohl schon wieder vom Tisch ist.) Gute Idee? Schlechte Idee?Olsen, 04.11.2011 02:02
Hm, schwere Frage. Falls das griechische System mehr oder weniger eine Demokratie ist, haben die Leute ja schon eine Regierung und Parlament gewählt. Die wählt man ja nicht nur (aus meiner Sicht) damit sie die Müllabfuhr geregelt bekommen und ansonsten das Parlamentsgebäude bewohnen, damit es nicht verfällt.
Will sagen, bei jeder Wahl in einem parlamentarischen System wähle ich das Parlament und indirekt die Regierung doch auch für existientielle Fragen (Man denke an Kriegseinsatz usw.).
Hätte Schröder vor dem Afghanistaneinsatz eine Volksbefragung machen sollen?
Andererseits könnte man sagen, diese Krise kam so unvorhersehbar und die weiteren Auswirkungen gehen an die Existenz des Staates (ob es stimmt, keine Ahung). Aber wer entscheidet dass?
Ich weiß auch nicht ob in Griechenland das Volk eine Möglichkeit hat eine Befragung zu initieren (ähnlich Volksentscheid in einigen Bundesländern), warum muss das die Regierung gnädigerweise anbieten. Und wenn es geht, warum wird die vom Volk nicht beantragt?
Es ist sicher irgendwie eine ehrenhafte Idee das Volk zu befragen, aber ob es wirklich weiterhilft? Was ist, wenn dieses Paket wieder nicht langt? Jedes mal Volksbefragung?
Das sind halt auch die Schwächen in einer Demokratie. Andererseits führen Demokratien erstaunlich wenig Kriege gegeneinander.