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OneFingerSalute
... Tribute to Nothing sehr gut. Besonders letztere, die wohl auch länger nicht live aufgetreten sind, haben mich total überzeugt, obwohl ich nicht ein Lied von denen kannte.schmirglie, 20.09.2015 18:33 #


Wundert mich, dass es die wieder gibt. Hatte ich noch gar nichts von gehört. Wundert mich nicht, dass sie dir gefallen haben. Habe bisher nur wenige Bands vor mir gehabt, die ihnen live in Sachen Bühnenaction das Wasser reichen können.
Drunken Third
Geht mir ähnlich. Hatte ich auch nichts von mitbekommen.

Das ist auch eine Band, die ich mit am häufigsten live gesehen hab und das ohne es darauf anzulegen, weil die vor zehn Jahren einfach überall gespielt haben und als Support für unzählige Bands unterwegs waren.

Live so gut wie nicht zu toppen, und zumindest ihre letzten beiden Alben haben bewiesen, dass sie auch spitzenmäßige Songwriter sind und nicht zu unrecht als die britische Antwort auf Hot Water Music gelten.
schmirglie
Ich glaube das war für die auch eher eine einmalige Sache. Die sind früher wohl auch mit Days in Grief oft getourt und dachten sich dann: "Wenn die schon mal wieder live spielen, dann machen wir da doch einfach wieder mit." Oder so. Hätte aber nichts dagegen mir die noch paar Mal anzuschauen.
SHITHEAD
Freitag bei den Beatsteaks gewesen, kurzfristig anberaumtes Benefiz-Konzert um gegen die Anti-Flüchtlings-Hetzer Flagge zu zeigen. Punkrock ist das natürlich kaum noch, Laune gemacht hat es trotzdem. Sind halt einfach großartige Entertainer, die Jungs. Und dass sie über fast 3h Spielzeit die Spannung und Laune konstant hoch halten konnte, spricht natürlich auch für die Band. Unerwartet ganz paar Kumpels und Bekannte getroffen, paar Bier getrunken, auf'm Heimweg noch mit nem Dürum den Magen verschlossen (immer dieser Heißhunger, den das Bier zutage fördert :floet:), der mir am nächsten Morgen auch noch mehrfach Freude bereitet hat. Guter Abend also, yay.
Go Ahead Eagle
fast 3h SpielzeitSHITHEAD, 21.09.2015 10:03 #

Und nur Hits! Ich würd sie auch gern noch mal sehen.
der_acki
Ich auch! Die Beatsteaks haben live immer ne geile Party vom Stapel gelassen.
schmirglie
Gestern Abend: Frank Carter and the Rattlesnakes.
Die Vorband war nix, also haben wir lieber vor der Tür noch ein Bier vom Kiosk getrunken, gerätselt, wie lange der werte Frank eigentlich mit seinem Album von gut einer halben Stunde spielen will (mein Vorschlag war, "Fangs" einfach zwei Mal zu spielen) und die lokale Punk-Prominenz angegafft - es waren unter anderem der Gitarrist von Adam Angst und der Richard von KMPFSPRT anwesend. Voll exklusiv diese Kölner Konzerte!

Gegen halb 10 gings dann los. Das MTC war ziemlich voll, ich glaube es haben auch noch einige Leute bei der Abendkasse zugegriffen. Herr Carter hat sich auch, schon bevor überhaupt der erste Ton gespielt war, bedankt, dass so viele gekommen waren. Eigentlich untypisch für ihn, dachte ich. Er ist ja nicht unbedingt als sympathischer Zeitgenosse bekannt, aber eventuell hat sich da doch was getan in den letzten 2-3 Jahren.
Der Sound war, wie meistens im MTC, super. Ich verstehe echt nicht, warum ausgerechnet dieser Laden mit der niedrigsten Decke in der Stadt und seinem langen und engen Publikumsbereich immer so guten Sound hat.

Beim vierten Lied dann jedenfalls kam ein Typ aus dem Publikum auf die Bühne und wollte wohl gern ein Selfie mit dem Namensgeber der Band machen. Dieser riss ihm ganz geistesgegenwärtig das Handy aus der Hand, schaute ihn mit einem irren Blick aus weit aufgerissenen Augen an, und schmiss das Handy in hohem Bogen auf den Boden - dachte man. Dann hielt er seine Hand hoch, in der immer noch das Handy war, und grinste verschmitzt in die Runde. Mit dem Handy hat er dann ein paar Fotos gemacht und kurz den Auftritt von der Bühne aus gefilmt (währenddessen immer noch singend/schreiend, wohlgemerkt) und es dann wieder dem Besitzer zurückgegeben. Der Kerl weiß mit dem Publikum umzugehen, muss man schon zugeben.

In der Mitte des Sets wurde "Loss" zum zweiten Mal gespielt, diesmal aber nur mit Gitarre und langsamer. Carter ist dazu zum Singen mitten ins Publikum gegangen, man kennt das vielleicht aus dem Video zu "Anthem", das zu Pure Love-Zeiten im Internet kursierte. Anschließend gabs in gleicher Weise "Beautiful Death", das allerdings dann auch nur in dieser Version. Ich muss gestehen, dass das schon ziemlich intim war. Man hat wirklich gespürt, wie sich die Stimmung auf das Publikum übertragen hat, und anschließend hat er sich bei dem mucksmäuschenstillen Publikum dafür entschuldigt, die Stimmung so runter gezogen zu haben, aber es müsste halt sein. Mit "Juggernaut" hat er es dann wieder in die andere Richtung gedreht.

Schließlich waren bis auf "I hate you" alle Lieder vom Album gespielt und folglich wurde das letzte Lied angesagt. Kurz nachdem der Gitarrist dann aber eingesetzt hatte, wurde er von Carter unterbrochen, der meinte: "You know what? Fuck it! We're gonna play Fangs again!" Mein Gesicht dazu: :bigsmile:
Nachdem dann wirklich "I hate you" gespielt wurde, war Schluss. Insgesamt waren es 50 intensive Minuten, die mir sehr, sehr gut gefallen haben. Carters Begleitband ist prima eingespielt und man hat gemerkt, wie viel Bock die alle haben und wie sehr sie sich gefreut haben, dass so viele Leute gekommen waren und so mitgegangen sind. Eventuell waren da auch ein paar Zweifel, ob sich überhaupt jemand für eine neue Band mit Carter interessieren würde - die waren wohl unberechtigt.
Einziges Manko für mich war, dass Carter zu oft das Mikro ins Publikum gehalten hat statt selber zu singen/schreien. Dabei kann er es doch so gut!

Nach dem Konzert stand er noch ewig am Merchstand, hat mit den Leuten geplaudert und Platten/CDs/Tickets/Shirts signiert und Fotos gemacht. Zwischendurch musste noch jemand zum Bus gehen und mehr Platten holen, weil sie nicht damit gerechnet haben so viele an einem Abend zu verkaufen.
Carters Wandel vom Saulus zum Paulus kam mir fast schon etwas aufgesetzt vor, aber seis drum. Es war ein großartiger Abend und ich war sicher nicht der Einzige, der sehr begeistert und mit einer neuen Platte unterm Arm nach Hause gegangen ist.
Go Ahead Eagle
Hätteste mal die Visions gelesen.
Vom Saulus zum Paulus passte in dem Bericht mehr als gut.
Ein weinerlicher Familienmensch der mit sich und der Welt hadert.
Sehr merkwürdig diese Wendung.
Aber seis drum, wenn er ein tolles Konzert liefert und dir der neue Output zusagt ist alles ok.
schmirglie
Ich hab den Bericht natürlich gelesen, trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass man das dermaßen merkt.
Go Ahead Eagle
Ups, sorry für die Unterstellung.
Ja, was ist denn nun glaubwürdig?
War der böse Asi-Schläger-Typ bei Gallows gespielt und in Wahrheit war er da schon eigentlich Schwiegermamas Liebling in falscher Verpackung?
Das Interview hat bei mir auf jeden Fall für großes Kopfschütteln gesorgt.
schmirglie
War der böse Asi-Schläger-Typ bei Gallows gespielt und in Wahrheit war er da schon eigentlich Schwiegermamas Liebling in falscher Verpackung?Go Ahead Eagle, 23.09.2015 10:03 #

Das ganz sicher auch nicht. Ich denke aber vorher wollte er sich schon ein gewisses Image aufbauen; ob er jetzt so geläutert ist - da bin ich mir auch nicht sicher, aber ein Typ wie er, der scheinbar vollkommen emotionsgesteuert ist, kann einen gewissen Wandel in 2-3 Jahren schon mal durch machen.
Ich denke jedenfalls nicht, dass da vorgestern ein Schauspieler am Werk war.
Und das Interview: Joa, ich will mich da lieber zurück halten. Mir fällt es immer schwer nachzuvollziehen, was andere durchmachen müssen, mir ging es dafür bisher einfach immer zu gut.

Irgendwann vor paar Jahren gabs doch schon mal ein Interview mit ihm, ich schaue mal ob ich das noch ausgekramt bekomme.
Go Ahead Eagle
Naja, dann unterstelle ich ihm zumindest Schwierigkeiten in der öffentlichen Darstellung.
Denn so ein Bericht, wie er da geschrieben wurde (und von ihm abgesegnet) geht nicht.
Das hatte ja fast schon Bunte Niveau. Mir wars auf jeden Fall viel zu emotionsgeladen und intim, mir gings zu weit.
schmirglie
Ist natürlich irgendwie Geschmackssache. Man kann jetzt überlegen, wen er damit erreichen will und was er bewirken will, vielleicht macht er sich darüber aber auch gar keine Gedanken. Es schien mir jedenfalls nicht so, als wäre da eine Berechnung dahinter. Ob man so was wissen will, ist eine andere Frage, da hast du Recht. Ich nehme es keinem übel, wenn demjenigen das too much information ist.
Powder To The People
Mir kommt es so vor als ob da ein heftiger Narzisst nicht mit fehlendem Erfolg klarkam und jetzt geradezu darum bettelt. Nur halt über eine andere Schiene. Kann ich aber nicht näher beurteilen.
schmirglie
Ne, ganz ehrlich: Ich bin da auch empfindlich, aber "Betteln" ist nun doch zu hart.
Powder To The People
Na vielleicht wurde er auch geläutert und das ist alles echt. Kein Plan.
schmirglie
Seit wann gibts in deiner Welt denn nur Extreme?
Powder To The People
Stimmt auch wieder.
Lago
Gestern im Hypothalamus Rheine: Black Trip und als Support: Reds'Cool.
Letztere sind eine Hard/Classic Rock-Band aus Russland und erinnerten mich etwas an The Answer. Nicht schlecht, wenn auch nichts Neues aus dem Genre. Dennoch rockig genug, dass wir die aktuelle CD mitgenommen haben.
Danach kamen Black Trip auf die Bühne und legten noch gehörig was drauf. Nun trauten sich auch die recht wenigen Besucher (kaum 50 Leute, was die Bands leider echt nicht verdient haben, so wenig Interesse hier...) auch nach vorne und gingen dann auch gut mit. BT spielten viel vom aktuellen Album Shadowline, aber auch ein paar Kracher vom Erstling Goin' Under. Zum Schluss wurde ein Song von Riot gecovert.
Sehr, sehr cool fand ich, dass die Bandmitglieder selbst abwechselnd am Merchandising Stand saßen und man sich auch kurz mit ihnen unterhalten konnte.
katamarandi
Vorgestern: Melvins + Big Business

Vorneweg, ein großartiger Abend wars!!!
Big Business fingen pünktlich um 21:00 Uhr an. Zu meiner Verwunderung leider nur zu zweit (Bass / Gesang + Schlagzeug / Gesang), ohne Gitarristen. Der Sound war entsprechend Basslastig (was aber durchaus auch meinem semioptimalen Gehörschutz und dem nicht ganz optimalen Standplatz gelegen haben kann). Dafür haben sie aber gut Druck gemacht und die Songs waren, auch ohne Gitarre, noch ganz gut 'nachvollziehbar'. Leider ist der Gesang etwas untergegangen. Schade.
Zum Set: Für mich hätten sie ruhig ein paar Songs mehr vom neuesten Album spielen können. Insgesamt aber ein mehr als solider Auftritt, der zu dritt sicherlich noch etwas mehr gekickt hätte.

Der Aufbau der 2 Schlagzeuge auf der Bühne hatte mich schon hoffen lassen, ob sich denn die Melvins, wie auch schon bei meinem letzten Melvinskonzert in der Volksbühne Berlin, mit den beiden Big Businissern zusammentun und ich nochmals in den Genuss einer Doppelschlagzeugershow kommen werde. Nach ca 15-minütiger Pause ging es dann gegen 22:00 Uhr weiter. Ich hab mir fast in die Hosen gemacht als die 4 zusammen auf der Bühne standen und ihre Plätze eingenommen haben.

Und dann gings für ca 1,5 Stunden rund. Viele Songs von der A senile Animal, meinem Lieblingsalbum der Melvins. Aber auch ein paar neuere Stücke und Charmicarmicat von der Eggnog. Insgesamt ein sehr guter Mix, wie ich finde. Es wurde von vorne bis hinten durchgespielt, keine Ansagen oder ähnliche Kommunikation. Passt aber. Ich bin eh kein Freund davon.
Fantastisch war, wie das Publikum mitgegangen ist. Endlich mal wieder ein Konzert, bei dem nicht nur mit den Köpfen genickt wurde.

Insgesamt ein mehr als gelungener Abend, mit Freunden, Bier und fantastischer Musik von Vor- und Hauptband.